Plage Blanche

Dienstag, 17. April 2012
Nach dem Frühstück besichtigen Micha und ich das weitere Steilstück. Für den Syncro machbar, mit meiner Asphalt-Schlampe sehe ich da außer hohen Reparaturkosten keine Chance. So beschließen wir uns zu trennen. Micha und Karin über die Piste weiter, und Dago und ich zurück und einen anderen Weg suchen. Dann tauchen die 4×4-Fahrer, eine geführte, gut mit Geld ausgerüstete, Kolonne mit ca. 8-10 Fahrzeugen, die wir schon an den Steinbögen gesehen habe, auf. Die Teilnehmer erhalten eine theoretische Einweisung auf das nächste Streckenstück und dann geht es im Gänsemarsch ab. Nach einigen Minuten ist Michael dran. Soweit ich die Piste einsehen kann, hat er keine Probleme mit ihr. Eine Anfrage am Funk bleibt unbeantwortet. Wir fahren zurück Richtung Sidi Ifni und suchen einen Weg zur N1. Einmal sehe ich eine Piste, zu einem CP ausgeschildert, die Anfangs einen recht guten Eindruck macht, möchte aber kein Experiment machen und bleibe auf der Straße. In Sidi Ifni finden wir keinen ausgeschilderten Weg und fragen beim Polizeiposten nach dem Weg. Ampel links, wird uns gesagt. Ja, das sieht gut aus. An der nächsten Kreuzung steht dann ein Schild, da wo keiner eines braucht, weil man eh nur gerade aus fährt. Dann geht es wie in einem unserer Bücher beschrieben. Kurz vor unserem abgesprochenen Treffpunkt, Plage Blanche, ein einsamer Sandstrand, sehe ich rechts ein Fahrzeug auf der Piste. Die Anfrage am Funk bleibt wieder unbeantwortet, aber es ist Michael. Gutes Timing, besser geht es nicht. Plage Blanche und einsamer Strand? Auf keinem standen bis jetzt mehr Autos wie hier. Es verteilt sich recht gut auf der großen Fläche. Oben steht die Weißware und unten am Strand die Aussteiger. Wir haben unseren Platz dazwischen gewählt und lassen es für heute gut sein.

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Sidi Ifni

Montag, 16. April 2012
Wollte erst schreiben: „Der Wind ist eingeschlafen.“, das wäre aber falsch. Der Sturm hat aufgehört! Wind gibt es immer noch genug. Haben am CP ausgecheckt und sind nach Tiznit gefahren. Dort neben Wasser und Dieselaufnahme auch noch kurz in die Werkstatt von den Mechanikern gefahren, den Fehlerspeicher bei Michael löschen. Mussten kurz warten bis der Spezialist mit dem Laptop kam. Das Rücksetzen hat gut geklappt und war recht preisgünstig. Dann sind wir weiter gen Süden gefahren, durch Sidi Ifni an der Küste entlang. Heute war mein Auto dran mit spinnen. Während des Fahrens ging der Motor erst ins Notprogramm und dann aus, beziehungsweise direkt aus. Anfangs habe ich das ignoriert, nachdem ich mitbekommen habe das nach dem Neustart der Fehler weg war. Wenn die Störung kam, auskuppeln, weiterrollen lassen, Zündung aus/an, frisch starten, einkuppeln und weiter geht es mit Motorkraft. Irgendwann sprang er aber nicht mehr an. Also Fehlersuche ist angesagt. Haben dann einen Stecker abgezogen und die Kontakte gereinigt. Der erste Versuch ging nur ein paar hundert Meter weit. Nächster Stecker war auch nicht besser, nächster, nächster….Treffer. Nun fährt er wieder, aber wohin. Irgendwie haben wir die Orientierung verloren. Lag daran das Michael das Navi laufen hatte und mir von hinten per Funk die Kommandos übermittelte. Als Navi und Natur nicht passte, habe ich nach Bauch entschieden, ohne zu wissen wohin es überhaupt geht. Unterwegs einige schöne Strandabschnitte besucht. Vom Meer aus dem Gestein(?) gespülte Bögen sind hier neben einem seit geraumer Zeit gestrandetem Schiff die „Sehenswürdigkeiten“. Nun ist die Straße zu Ende und eine steile Piste führt weiter. Micha testet den Stich und meint, na ja vielleicht eventuell……
Beim ersten Versuch hatte ich einen Traktionsabriss (2 Strafpunkte) und musste nochmal zurück ins Tal. Mit mehr Wissen und mehr Schwung ging die Stelle. Plötzlich im Funk: „Da hättest du rechts müssen“. Da geht es nicht rechts, erst nach der nächsten Biegung. So, nun haben wir einen schönen Platz mitten im Nirwana. Stützen runter und Herd an.

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Aglou Plage

Sonntag, 15. April 2012
Wir stehen auf dem Campingplatz in Aglou Plage, rund 80 Kilometer südlich von Agadir und bleiben hier sicher bis Dienstagfrüh, da Michaels Wagen eine Reparatur der Lichtmaschine braucht. Heute beginnen wir mit dem Ausbau und versuchen eine gute Adresse raus zu kriegen. Ich bin schon früh auf und versuche die Zeit so zu nutzen. Die kleine Türe zum Strand ist leider (noch?) verschlossen und so konnte ich nicht an den Strand für ein paar Fotos. Das ist es doch was ihr wollt. So werde ich die Tasten quellen und mal schauen ob ich mit Hilfe von Freund Google  eine Karte basteln kann.
Sind nun zwei Karten geworden. Auf der Ersten haben wir rund 640 Kilometer unserer Strecke und auf der Zweiten ohne Fehlfahrten etwa 1750 Kilometer eingezeichnet. Die Punkte sind einige Städte, welche wir gestreift haben. Sind rund 2390 Kilometer Strecke in Marokko. Halbzeit, da kommt einiges wieder zusammen.

Haben die Lima ausgebaut. Bin am CP in die Rezeption gegangen um nach einer Adresse zu fragen. Der nette Mann dort hat mir erklärt das in Tiznit jemand sei der sich auskennt. Er würde kurz telefonieren und gleich wieder kommen. Danach erklärte er mir das der Mechaniker kommt. Kurze Zeit später stehen zwei Leute da. Kurzerhand werden die zwei Regler rustikal geprüft. Prüflampe, Kabel, Batterie und gut. Der alte Regler wird klar als defekt deklariert, der neue, welcher 16Volt bringt, wird skeptisch begutachtet. Das ist auch die seltenere Version an Ausfall. Wir versuchen das Sprachproblem mit Händen und Füßen zu lösen. Zeigen auf das raue Lima-Lager, welches die Mechaniker als gar nicht so schlecht einstufen. Auch der leichte Höhenschlag der Schleifringe wird zur Kenntnis genommen. Die Jungs nehmen die Lima mit. Die Mädels backen in der Zwischenzeit ein, nein zwei Brote. Eines mit und eines ohne Geschmack/Körner. Die Mechaniker tauchen wieder auf. Lima ist mit neuem Regler versorgt und wird eingebaut. Mit dem Messgerät stellen wir fest, 16,5 Volt. Die Mechaniker glauben das nicht. Messen nach eigenem System und einen Batteriedeckel. Erst als sie die Batteriezelle gasen sehen, glauben sie die 16,5 Volt. Lima ausgebaut, zerlegt und weiter geprüft. Masseschluss der Erregerwicklung wird ermittelt. Der Dichtring des kaputten Lagers hat den Kurzschluss verursacht. Wir ziehen das Lager mit primitiven Mitteln ab und Micha sucht im Internet die Ersatzteilnummer raus. Die Mechaniker sind über unsere Ausrüstung genau so erstaunt, wie wir über ihre pragmatischen Messtechniken. Obwohl das Wort Technik da fast nicht passt. So mancher deutscher KFZ-Elektriker könnte da noch etwas lernen. Zupacken und machen.
Wir waschen unsere Hände und die Mechaniker lesen die Limateile auf. Wir wickeln das alles in ein Tuch und geben es den Leuten mit. Werden sehen ob sie ein Lager auftreiben. Ja, am Sonntag ist das in Marokko anscheinend kein Problem, was in Deutschland Samstags nicht geht.
Siehe da, plötzlich stehen die Mechaniker wieder da. Voller stolz das sie beide Lager bekommen und auch schon teilweise eingebaut haben. Gemeinsam bauen wir den Rest zusammen und bauen die Lima ein. Gründlich wird alles durchgemessen. Voltzahl steigt auf 14,3 und der Elektriker zieht blitzschnell den Massepol , bei laufender Maschine, ab und schleift ein Billigamperemeter ein um den Ladestrom zu messen. Michael zuckt dabei etwas. Da alles tut, sind wir zufrieden und fragen nach der Rechnung. Sie berechnen sage und schreibe 900DH. Sichtlich sind alle zufrieden.
Micha und ich bauen den T4 wieder zusammen, da für den Ausbau vieles demontiert werden musste, U-Schutz, Stoßstange und Co. . Der Wind ist recht unangenehm geworden. Er kommt zwar vom Meer, aber die Luft ist staubgeschwängert. Wir bauen außen alles ab und verziehen uns in den Wagen. Es gibt heute Naturschnitzel, Knödel, Erbsen und Karottengemüse aus der Dose und eine Pilz-Soße . Sitzen und beratschlagen was wir morgen anstellen.

 

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Tiznit

Samstag, 14. April 2012
In der Nach weckt mich eine SMS von Michael: >>Fahren auch erst nach Agadir zum Einkaufen…. <<. Taste mich durch das Menü des Handys um festzustellen das diese SMS alt ist und einige spätere Nachrichten viel früher übermittelt wurden. Alles noch beim Alten. Die Sonne weckt uns und wir haben vom Bett aus einen klasse Blick ins Tal. Gemächlich werden die allmorgendlichen Routinehandgriffe erledigt. Möcht bisschen bummeln bis ich weiß was mit Michaels Bus los ist. Laufe den Berg hoch und mache ein paar Fotos. Setzen uns dann doch in Bewegung und genießen die atemberaubend schöne Gegend. Diese Ecke zu fahren war ein Haupttreffer. Irgendwann kommt die SMS >> Bus läuft, fahren Agadir<< war uns beruhigt weiter tingeln lässt. Ein paar mal verwirren uns die Straßenschilder. Wenden und nehmen die andere Straße. Glaube das war beides mal umsonst. Viele Wege führen nach Rom und viele Wege führen nach Tiznit. So für mich meinen Weg mit dem vom Michael im Geiste verglichen und rund 60 Kilometer vor Tiznit auf dem Col du Kerdous eine SMS abgesetzt und Michael informiert das wir noch zirka eine Stunde brauchen. Michael meldet zurück das er noch 6 Kilometer hat. Dann kommt die Anfrage: >>Wo steht ihr? Koordinaten<<. Habe dann bemerkt, dass nicht jede SMS zeitnah übermittelt wird. Habe noch schnell übermittelt:  >>Wir fahren noch<<. Plötzlich kommt mir ein blauer Bur mit Aludach entgegen. Die Wiedersehensfreude ist groß. Michael dreht und auf einer Kreuzung haben wir dann angehalten und den Rest des Tages abgesprochen. Meer mit Campingplatz ist angesagt. Fahren im Konvoi durch Tiznit nach Aglou Plage. Rundfahrt durch Dorf und dann auf den CP. Saubere Anlage, so gut wie leer. Fahren ganz runter, letzter Platz, so dicht wie möglich ans Meer. Sitzen vor dem Auto und Michael berichtet das der neue Lima-Regler spinnt. 16,x Volt liegen an. Während wir sinnen wie wir das lösen, zischt mein linkes Vorderrad. Ventil ist undicht. Montieren das Ersatzrad und pressen mit meiner elektrischen Abstützung den Reifen ab und ziehen ein neues Ventil ein. Dank Michaels Kompressor ist das aufpumpen kein Problem. Beschließen die Lima morgen auszubauen und am Montag in Agadir zu reparieren oder erneuern. Michael macht Kartoffelpuffer, trinken Wein und genießen den Abend.

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Agadir

Freitag, 13. April 2012
Haben uns nach dem späten Aufstehen und einem guten Frühstück den Luxus einer Kutschfahrt durch Taroundannt geleistet. Einmal der Stadtmauer entlang und dann mitten durch. So konnten wir bequem die gesamte Stadt in Augenschein nehmen. Taroundannt gilt als ursprüngliche Stadt, noch nicht vom Tourismus verbogen und so sieht sie auch aus. In die Ecken darf man nicht schauen. Danach ging es rund 80 Kilometer nach Agadir zum einkaufen. Agadir bietet nämlich einen modernen Supermarkt, die Metro. Auf dem Wege dorthin melden sich Michael und Karin per SMS, das sie vor Quarzazate sind. In der Metro können wir Luxusgüter wie Butter, Gemüsekonserven, Saft & Co. wieder auffüllen. Auch haben wir Frischgemüse mitgenommen, welches heute Abend in den Topf kommt. Die Einfallstraße nach Agadir hat einen unglaublich schönen Blumenschmuck. Leider lässt der chaotische Verkehr nicht mehr wie einen kurzen Augenblick zu. Beschließen die Stadt wieder zu verlassen. Teilen auch Michael und Karin per SMS unsere Route >> A R105 Richtung Tafraoute, Tafraoute R104 nach Tiznit, dort eventuell CP, Ankunft Tiznit morgen << mit. Stehen nun zirka 30 Kilometer vor Tafraoute auf einem Platz mit Blick ins Tal und genießen den wunderschönen Tag. Wollen ihn mit gemütlichem Kochen ausklingen lassen. Eine SMS von Michael stört das schöne Bild. Er steht in Taroundannt und hat Probleme mit dem Lichtmaschinenregler. Soweit ich weiß, hat er Ersatz an Bord. Kann ihm nur mitteilen, dass ich bei der Stadtrundfahrt einen Zubehörladen gesehen habe. Was ich gestern mit den Olivenbäumen geschrieben habe ist Quatsch. Bäume ja, aber keine Oliven. Das sind andere Früchte, bei näherem betrachten. Habe mal ein Bild gemacht und werde da bei Gelegenheit Konstanze löchern. Die weiß das, sie kannte auch den Monkey-Puzzle.

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Taroundannt

Donnerstag, 12. April 2012
Es hat natürlich nicht geregnet. Es gibt im April nur 6 Regentage. Aber so erzähle ich die Geschichte lieber, als nach einem Text zu suchen, der unter ein Bild passt in dem ein blauer Transit in den Wogen des Qued Tamsift steht. Als wir auf die gelbe R111 treffen überlegen wir ganz kurz ob wir nach Süden abbiegen, bleiben aber unserem alten Plan treu und es geht weiter gen Westen. In Tazenakht ankommen, werden diverse Vorräte aufgefüllt. Diesel wird voll gemacht und dieses mal war der Blaue durstig. Er hat sich fast 10l/100km gegönnt. Nun bei einem Preis von 65 Cent/Liter darf er das ruhig. Jetzt noch Brot, Trinkwasser und eine Bank. Das frische Brot duftet im Wagen das selbst unsere Staub geimpften Nasen den Geruch vernehmen. Raus aus der, wie wir empfinden, schmutigen Stadt in die Wüste. Bald tauchen rechts der Straße ein paar Bäume auf. Das ist unser Platz. Der starke Wind bläst die weißen Wolken über die Berge. Unser Außenthermometer zeigt 16 Grad, die Sonne scheint, was will man mehr. Leider ist die Internetverbindung nicht sehr stabil und reicht nur um den Text von gestern hoch zu laden. Werde Bilder irgendwann nachtragen. Überlegen ob wir einfach hier ein Weilchen stehen bleiben.
Wir sind weiter gefahren, immer auf der N10. Zwischen Taliouine und Aoulouz sind wir über einen Pass gekommen und die Gegend ist wie von Zauberhand verwandelt. Die Hänge sind bis oben hin mit Olivenbäumen überseht. Lauter grüne Tupfen. Sieht klasse aus, aber es gibt keine Bilder, es regnet. Nun sind wir in einer fruchtbaren Ebene. Überall sind Felder angelegt und die Leute kämpfen gegen den Wind. Die Einen mit Steinmauern, die Anderen mit Folie. Dann gibt es welche die es mit feinen Netzen oder mit geflochtenem Schilfrohr(?) versuchen. Sind bis Taroundannt gekommen und stehen an der Stadtmauer auf einem bewachten Parkplatz eines Hotels.

Habe eben Michaels Blog gefunden mit weiteren Bilder aus Marokko: http://marokko.quattrostopps.de/

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Quarzazate

Mittwoch 11.04.12
Ja, der Verkehr ist vor uns eingeschlafen. Haben erst am Morgen entdeckt, dass wir Nachbarn hatten. Schräg hinter uns, unterhalb der Straße wohnt jemand in einer Höhle. Ja, ich kann mich nicht daran gewöhnen das es so etwas gibt. In Marokko ist das keine Seltenheit. Mir wird bewusst das ich auf der Sonnenseite dieser Erde geboren bin. Aber indem man bettelnden Kindern ein paar Bonbons gibt, ändert man gar nichts. Zurück zu den schönen Eindrücken. Das die Passfahrt von der Todra in die Dades nicht geklappt hat, hat auch seine gute Seite. Ich sehe die Schluchten von zwei Seiten. Es ist nicht ungefährlich, den Blick zu weit von der Straße zu nehmen, obwohl ich recht langsam fahre. Die Straßen fordern volle Konzentration, und wenn es nicht die Straße ist, dann die verrückten anderen Verkehrsteilnehmer. Am schlimmsten sind die 4×4-Fahrer. Die sind sich zum Ausweichen zu gut. Mit so einem aufgeblasenem Allradfahrzeug muss man in der Mitte auf dem guten Asphalt bleiben und der Rest darf in den Dreck ausweichen. Die Dades-Schlucht zeigt sich mit beeindruckender Schönheit, welche nicht in Bilder zu fassen ist. Man muss das tatsächlich selber erfahren, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Händler an der Engstelle bemerkte das ich gestern Spätnachmittag hochgefahren bin und fragt ob ich oben übernachtet habe. Die Unterhaltung ist mühsam, aber wir kommen gut zusammen. Ich wechsle ihm großzügig seine kleinen Münzen, kaufen möchte ich nichts. Voller Eindrücke verlassen wir die Schlucht und biegen auf die N10 Richtung Quarzazate ein und nehmen kurz vor dem Ort per SMS Kontakt zu Michael und Karin auf. Die Zwei sind mit Jan und Sonja die Piste von Taous nach Zagora gefahren. Die sitzen aber noch beim Tee und wir schwenken bei Quarzazate auf die N9 nach Süden um nach rund 70 Kilometern bei Agdz auf eine weiße Straße (R108) wieder nach Westen zu schwenken. Diese Wüstenlandschaft ist kolossal, alle paar Kilometer wechselt das Gestein Farbe und Form. Wir beginnen einen sehr früh einen Nachtplatz zu suchen und finden ein malerisches Plätzchen nicht weit der Straße. Wir kochen und relaxen, haben aber immer den Blick zum Himmel. Wolken ziehen durchs Tal und wir haben Bedenken das es regnet. Wir stehen nämlich in einem Wadi und sollte es mehr wie ein paar Tropfen regnen, stehen wir im Fluss. Statistisch gesehen regnete es diesen Monat nicht mehr. Ich traue der Statistik lieber nicht und breche auf, einen neuen Platz zu finden. Nun heißt es großzügig zu sein und auf Plamen und Wasserfall zu verzichten. Rechtzeitig vor der schnell aufziehenden Dunkelheit finde ich einen regensicheren Platz, der einigermaßen gerade ist. Mal sehen ob ich hier Internet habe.

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Todra zur Dades-Schlucht

Dienstag 10.04.2012
Das übliche Geschrei hat uns morgens geweckt. Es hat Vorteile wenn man in der Wüste übernachtet. Nach einem kleinen Frühstück fahren wir die Todra-Schlucht bergauf. An der sehenswerten Stelle, da wo die Schlucht nur rund 10 Meter breite hat, lauert der Kommerz. Viele Händler und Bettler lauern hier auf den Touristen. Das ist hier schon beeindruckend. Wir fahren bis zum Ende der Schlucht und versuchen die Piste über den Pass (2800) zur Dardes-Schlucht. Die Piste geht, ist zwar stellenweise hart, aber das kennen wir auch anders. Erst weit oben muss man sich den wenigen Platz mit dem Bach teilen. Der Bach ist zwar im Urlaub, aber niemand hat sein Bett gemacht! Erst den Bach gekreuzt, das war falsch. Rein ins Bachbett und weiter geht es. Raus aus dem Bett auf die jetzt sehr schlechte Piste. Nun endet die Piste und es geht nur noch im Bachbett weiter. Ich laufe einige hundert Meter um mir einen Überblick zu verschaffen und beschließe umzudrehen, aber wo? Es geht die rund 30 Kilometer bis Tamtattouchte wieder zurück. Schade, aber einen Versuch war es wert. Machen Brotzeit mit traumhaftem Ausblick und dann nochmal Todra-Schluch von der anderen Seite. Die N10 bis Boumaine läuft recht gut. Die Polizei steht oft mit der Laser-Pistole und versucht die Staatkasse aufzufüllen. Nicht mit meinen Devisen! Dann biegen wir in die Gorges du Dades ein. Mir fehlen die richtigen Worte und Bilder machen ist auch nicht so einfach. Fahren die Schlucht bis kurz vor Msemrir und finden einen Felsen um den die alte Straße noch rum geht. Gleich sechs jugendliche Steinehändler umringen unseren Wagen. Es riecht nach Diesel im Wagen. Ich gehe auf die Suche und finde den Kanister vom Kocher undicht. Die Piste und das im Kofferraum befindliche Gerümpel haben zusammen gearbeitet und den Schnorchel gelöst. Versuche mit Bremsenreiniger das meiste wegzuwischen. Die Nacht wir zeigen ob es geklappt hat. Nachdem die Jungs bemerkt haben, dass ich ihnen nichts abkaufe, trotten sie von dannen. Essen in Ruhe zu Abend und  gehen davon aus, dass der Verkehr vor uns einschläft.

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Eingang Gorges du Todra

Montag 09.04.2012
Wir sind alle vor der Zeit auf. Gemeinsames Frühstück und dann trennen sich unsere Wege. Wir wollen ein Stück Piste bis Erfoud fahren, finden aber den Einstieg nicht. Für ein Wendemanöver und einen zweiten Anlauf ist es mir nicht wichtig genug. Haben an einem netten Museum angehalten und nach einer Besichtigung mit einem netten jungen Mann mit perfektem Englisch als Führer und einem gereichten Tee kaufen wir noch zwei Souvenirs und versuchen aufs Internet zuzugreifen. Das klappt erst im nächsten Dorf. Da kann ich die Kurzberichte und ein paar Bilder nachreichen. Sind in Erfoud auf die R702 eingebogen und fahren diese bis zum Ende bei Tinejdad und treffen dort auf die N10. Eine schöne Route die alles bietet: Wüste, Berge, Oasen, kleine und große Dörfer. Auf den Marktplätzen werden allerlei Waren angeboten. Vom frischen Gemüse, lebendige Hühner, Kleider, bunte Tücher und verschiedene Haushaltsgeräte. Auf den Straßen tummeln sich Fahrräder, Eselkarren, verrückte Taxis und Lkws wirr durcheinander. Mit der N10 sind wir auf dem Touristentrampelpfad. Die Wohnmobile werden etwas mehr und wir erreichen Tineghir. Hier liegt die Zufahrt zur Todra-Schlucht, diese wollen wir durchfahren. Obwohl ich irgendwo auf der N10 getankt und Wasser gebunkert haben, fahren wir am Eingang der Schlucht auf den CP Atlas. Freies Stehen sei sehr mühsam, da bettelnde Kinder einem die letzten Nerven rauben. Die Jungs, die aus Plamenblättern allerlei gebasteltes anpreisen, nehmen hier schon Euros. Nach einigem hin und her bekomme ich ein Kamel geschenkt. Klar wurde das Geschenk in der Erwartung eines Gegengeschenkes gemacht. Ein Kugelschreiber erscheint mir angebracht. Der CP ist klein und gut gefüllt. Rund 10 Fahrzeuge stehen hier, die meisten aus der Schweiz. Dago wäscht Haare, und ich quäle die Tasten. Werde nachher die Kamera auslesen und ein paar Bilder für euch vorbereiten.

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Erg Chebbi

Samstag 07.04.12
Erg Chebbi erreicht, auf einer wunderschönen Straße.Fahren an die Düne und machen Pause. Auf dem Weg lauern viel Einweiser. Die Preise für den CP variieren zwischen 20 und 50 DH. Wir stellen uns frei an die Düne. Ein paar fliegende Händler umringen uns. Wir lehnen dankend ab und irgendwann verlieren sie das Interesse an uns. Das frisch gekaufte Brot schmeckt lecker. Der Wind bringt den Sand und bläst ihn in jede Ritze. Michael rüstet den Syncro auf und lässt Luft aus den Reifen. Etwas zögerlich startet er in die Düne. Der erste Ausflug ist nach ein paar Wagenlängen zu Ende. Reifenluftdruck weiter senken, etwas graben und rückwärts runter vom Hügel. Der zweite Anlauf klappt perfekt, der Bus verschwindet in der Düne. Nach einiger Zeit gehe ich mit dem Handfunkgerät auf einen Hügel und halte Ausschau. Nach geraumer Zeit taucht der blaue Bus im Dünenmeer auf. Immer wieder muss man bettelnde Kinder und aufdringliche Händler vertreiben. Viele Geländewägen spielen hier Wüste. Das ist hier recht einfach möglich und wird reichlich genutzt. Auch werden die Touristen auf Kamelen in die „Wüste“ transportiert. Ich finde das etwas lächerlich, aber mein Geschmack ist nicht gefragt. Die Sahara ist hier ein Schmusekater und nicht das tödliche Raubtier, welcher leichtsinnigen Reisenden immer wieder zum Verhängnis wird. Kurz vor Einbruch der Nacht beginnen wir vor den Autos zu kochen. Die Sonne geht schnell unter und nach dem Abwasch gehen wir ins Bett. Ach ja, was ich noch anmerken mochte: Kein Regen und warmes Wetter.

Sonntag 08.04.12
Um 5:00 Uhr klingelt mein Wecker. Aufstehen und raus in die Dunkelheit. Dunkelheit ist etwas übertrieben, der fast volle Mond erleuchtet das hügelige Gelände. Ich wandere mit meiner Kamera bewaffnet tiefer in den Erg Chebbi hinein um einen guten Platz zum fotografieren zu finden. Sonnenaufgang steht auf dem Plan. Ich suche eine jungfreuliche Düne für den Vordergrund. Das ist hier sehr schwer. Reifenspuren und Fußstapfen überall. Doch was lange währt wird gut. Da liegt er vor mir. Unberührter Sand, vom Wind modelliert. Was noch fehlt ist die aufgehende Sonne. Stelle mit entsetzen fest, Marokkaner sind Frühaufsteher und wollen auch den Sonnenaufgang bewundern. Aus ist es mit unberührten Sand. Bevor ich einen neuen Platz finde, steigt die Sonne ohne Morgenrot oder anderem Zier hoch ins Firmament. Die Bilder habe ich mir anders vorgestellt, sind aber besser wie die Bilderversuche vom Vorabend mit dem aufgehenden Mond. Da hat sich die Technik geweigert auszulösen. Der kleine helle Punkt war dem digitalen Apparat wahrscheinlich zu wenig. Aber so gibt es wenigsten einen langen Tag zum Nichtstun.
Micha parkt seinen Wagen um und wir spannen eine Plane als Sonnensegel. Die Mädels packen den gusseiserenen Topf aus und beginnen Brot zu backen. Um die Mittagszeit rollt der Bremach mit Sonja und Jan auf den Platz. Micha hatte ihnen unsere Koordinaten per SMS gesendet. Die vier wollen eine Piste nahe der Algerischen Grenz fahren. Wir klinken uns da sicher aus. Am späten Nachmittag frägt uns ein junges deutschen Pärchen ob sie ihre Rucksäcke bei uns deponieren können. Sie wollen durch die Dünen wandern, aber ohne Ballast. Klar das sie das dürfen. Nach ihrer Rückkehr entsteht ein nettes Gespräch. Die zwei sind mit dem Fahrrad in Marokko unterwegs und die heutige Tour per Anhalter. Wir laden sie zum Abendessen ein und sie schlagen ihr Zelt vor Michaels Bus auf. Ich klinke mich früh aus der Runde aus und baue unser Bett.

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