Erg Chebbi

Samstag 07.04.12
Erg Chebbi erreicht, auf einer wunderschönen Straße.Fahren an die Düne und machen Pause. Auf dem Weg lauern viel Einweiser. Die Preise für den CP variieren zwischen 20 und 50 DH. Wir stellen uns frei an die Düne. Ein paar fliegende Händler umringen uns. Wir lehnen dankend ab und irgendwann verlieren sie das Interesse an uns. Das frisch gekaufte Brot schmeckt lecker. Der Wind bringt den Sand und bläst ihn in jede Ritze. Michael rüstet den Syncro auf und lässt Luft aus den Reifen. Etwas zögerlich startet er in die Düne. Der erste Ausflug ist nach ein paar Wagenlängen zu Ende. Reifenluftdruck weiter senken, etwas graben und rückwärts runter vom Hügel. Der zweite Anlauf klappt perfekt, der Bus verschwindet in der Düne. Nach einiger Zeit gehe ich mit dem Handfunkgerät auf einen Hügel und halte Ausschau. Nach geraumer Zeit taucht der blaue Bus im Dünenmeer auf. Immer wieder muss man bettelnde Kinder und aufdringliche Händler vertreiben. Viele Geländewägen spielen hier Wüste. Das ist hier recht einfach möglich und wird reichlich genutzt. Auch werden die Touristen auf Kamelen in die „Wüste“ transportiert. Ich finde das etwas lächerlich, aber mein Geschmack ist nicht gefragt. Die Sahara ist hier ein Schmusekater und nicht das tödliche Raubtier, welcher leichtsinnigen Reisenden immer wieder zum Verhängnis wird. Kurz vor Einbruch der Nacht beginnen wir vor den Autos zu kochen. Die Sonne geht schnell unter und nach dem Abwasch gehen wir ins Bett. Ach ja, was ich noch anmerken mochte: Kein Regen und warmes Wetter.

Sonntag 08.04.12
Um 5:00 Uhr klingelt mein Wecker. Aufstehen und raus in die Dunkelheit. Dunkelheit ist etwas übertrieben, der fast volle Mond erleuchtet das hügelige Gelände. Ich wandere mit meiner Kamera bewaffnet tiefer in den Erg Chebbi hinein um einen guten Platz zum fotografieren zu finden. Sonnenaufgang steht auf dem Plan. Ich suche eine jungfreuliche Düne für den Vordergrund. Das ist hier sehr schwer. Reifenspuren und Fußstapfen überall. Doch was lange währt wird gut. Da liegt er vor mir. Unberührter Sand, vom Wind modelliert. Was noch fehlt ist die aufgehende Sonne. Stelle mit entsetzen fest, Marokkaner sind Frühaufsteher und wollen auch den Sonnenaufgang bewundern. Aus ist es mit unberührten Sand. Bevor ich einen neuen Platz finde, steigt die Sonne ohne Morgenrot oder anderem Zier hoch ins Firmament. Die Bilder habe ich mir anders vorgestellt, sind aber besser wie die Bilderversuche vom Vorabend mit dem aufgehenden Mond. Da hat sich die Technik geweigert auszulösen. Der kleine helle Punkt war dem digitalen Apparat wahrscheinlich zu wenig. Aber so gibt es wenigsten einen langen Tag zum Nichtstun.
Micha parkt seinen Wagen um und wir spannen eine Plane als Sonnensegel. Die Mädels packen den gusseiserenen Topf aus und beginnen Brot zu backen. Um die Mittagszeit rollt der Bremach mit Sonja und Jan auf den Platz. Micha hatte ihnen unsere Koordinaten per SMS gesendet. Die vier wollen eine Piste nahe der Algerischen Grenz fahren. Wir klinken uns da sicher aus. Am späten Nachmittag frägt uns ein junges deutschen Pärchen ob sie ihre Rucksäcke bei uns deponieren können. Sie wollen durch die Dünen wandern, aber ohne Ballast. Klar das sie das dürfen. Nach ihrer Rückkehr entsteht ein nettes Gespräch. Die zwei sind mit dem Fahrrad in Marokko unterwegs und die heutige Tour per Anhalter. Wir laden sie zum Abendessen ein und sie schlagen ihr Zelt vor Michaels Bus auf. Ich klinke mich früh aus der Runde aus und baue unser Bett.

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