Alarm, Wasser in Schiff

Mittwoch, 10.04.2024, Tag 134
🇭🇷 Vranjak-Jablanac – Stari trg pri Ložu 🇸🇮
🛣️ 175km • 🕰️ 5h30min • 🛒 ¾h • ☕ ¾h

Im Badezimmer, auf dem oberen Regalbrett, steht das Wasser. Schnell ist klar, der Boiler ist undicht. Die Anschlüsse, soweit ich das im eingebauten Zustand sehe, sind dicht.
Schade, ein schlecht montierter Anschluss könnte einfach neu gesetzt werden.
Ja, jetzt ist mir aufgefallen, das die Pumpe ab und zu nach regelt. An Sich normal, in homöopathischen Dosen, aber das war dann schon mehr.
Stellen versuchsweise auf drucklosen Betrieb um. Das heißt, erst Pumpe aus und dann den Hahn schließen. Um Schlimmeres zu verhüten, legen wir saugfähige Tücher aus.

Zurück zum Alltag. Gut geschlafen, ist sehr ruhig hier. Die Luft ist wieder von Sahara-Staub geschwängert und die Sonne nicht zu sehen. Gestern die Route ausgearbeitet und letzte Tankstopp geplant. Bei 10 Cent Unterschied darf man das nicht aus dem Auge verlieren. Ist nicht so einfach, da die letzten Kilometer durch dünnbesiedeltes Gebiet geht und Kurt und Maps sich nicht einig sind, wo die letzten Tankstelle ist.

Ist nicht unser Tag. Kurt schwächelt extrem und vor lauter Neustart, Reset und Einstellungen prüfen, Tankstelle zu früh angefahren. Egal, Tank ist jetzt voll und reicht theoretisch bis nach Hause. Nächster Halt ist nochmals ein Lidl. Die haben kleine Klappboxen im Angebot. Solche habe ich vor Jahren gekauft. Da waren im Supermarkt die Trauben eingepackt und ich habe mich immer geärgert das ich nicht mehr Trauben gekauft habe. Gestern haben wir versuchsweise vier gekauft und festgestellt das sie exakt gleich sind, von der Farbe abgesehen. Die vier sind dann gleich eingebaut worden. Ordnung zieht ein. Damit ich in ein paar Tagen nicht jammern, warum habe ich nicht mehr gekauft, nochmals 6 in den Einkaufswagen gelegt.
Erstmal einen Platz für das Frühstück suchen. Kurt beschert uns einen kleinen Umweg am Wasser entlang. Schönen Platz in der Bucht gefunden. Die Bora schüttelt den Wagen ordentlich durch.
Mir gehen im Augenblick so viele Dinge durch den Kopf, das ich mich nicht richtig auf eine Sache konzentrieren kann. Klar, der undichte Boiler ist nicht ohne.
Jetzt weiß ich, warum Franz den direkten Weg nicht wollte und 40 Kilometer „Umweg“ eingeplant hat. Viele Kurven, kaum gerade Passagen, Berg auf und Berg ab. Dafür eine ganz andere Landschaft und viel grün, zumindest am Ende der Fahrt.
Grenzkontrollen gab es keine, sind wir nicht mehr gewohnt. So ganz automatisch die Pässe und Wagenpapiere bereit gelegt. In vier Sprache stand dann, das man ohne Halt weiterfahren kann.
Die wenigen Kilometer zum Stellplatz waren angenehm zum fahren. Dann der Platz, alles leer, freie Auswahl. Wollte erst vorne zu Tisch und Bank fahren, habe mich aber an das Memo erinnert und habe den ersten genommen und die Sachlage erkundet. Erst bisschen enttäuscht, da groß eine App zum entrichten der Parkgebühren angepriesen wird. Dann habe ich das Schild entdeckt, welches mitteilen dass der Platz mit all seinen Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Habe mich dann an den Ausbau des Boilers gemacht. Dabei sind etliche Liter Wasser unkontrolliert entwichen. Dachte das der Boiler schon leer ist und habe den Ablassschlauch entfernt. Als ich einen Hahn öffnete, hörte ich das gluckern, dachte aber das der Ablassschlauch übernimmt. Nee, wenn der schon daneben liegt, tut der gar nichts. Wenn ich den Konstrukteur von dieser verbauten Karre in die Hand bekomme, der erlebt etwas. So eng alles aufeinander bauen, unglaublich. Den Boiler habe ich dann nackig gemacht und untersucht. Da ist eine Schweißnaht, da war feucht, aber das ist so eine Sache. Den Stutzen mit Verdünnung gereinigt und selbstverschweißendes Isolierband umwickelt. Ein Schlauchband drückt das hervor quillende Isolierband gegen das Gehäuse.
Dann den Zusammenbau vorgenommen. Das Styropor-Kleid und das Kunstlederjäckchen angelegt. Mit Klebeband die Figur betont und eingebaut. Erste Dichtheitsprüfung war negativ. Das Unterdruckventil war undicht. Könnte im eingebauten Zustand eine weite Umdrehung nachziehen.
Jetzt haben wir eine Kleinigkeit zu Abend gegessen und die Fußbodenheizung läuft um die Ritzen auszutrocknen.
Anlage steht jetzt unter Druck und ich prüfe regelmäßig ob ich Wasser entdecke.

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