Guten Morgen liebe Sorgen

Es ist 06:00 und ich bin wach. Bin gestern Abend etwas früher in die Falle gekrochen. Dago hatte ja ein Mittagschläfchen, aber ich schaute nur für Sekunden meine Augenlieder von innen an. Dafür ist Dago noch etwas Wache gestanden (gesessen).
Alles, wirklich alles, ist mit einer dicken Staubschicht überzogen. Habe beim Anziehen meine Schuhe gesucht. Habe dann unterm Tisch eine Unregelmäßigkeit entdeckt. Diese Erhebung müssen Schuhe sein. Beim Versuch sie anzuziehen gescheitert, es sind Dagmar’s Schuhe. Wo sind meine schwarzen Clogs? Ah, da hebt sich noch etwas ab. Gefunden!
Draußen brüllen die Motoren. Das Feld der 24-H-Autos hat sich sortiert. Muss nachher in den Zeitplan schauen, wann da weitere dazukommen. Es sind ja mehrere Gruppen/Klassen die hier ein unterschiedliches Programm zum absolvieren haben. Bestimmte Abschnitte werden von allen befahren und die Spezialisten haben extra Abschnitte in denen sie mit der Seilwinde arbeiten müssen. Ich habe es leider noch nie geschafft das von nahem anzuschauen. Wenn an meinem Arbeitsplatz nichts los ist, esse ich etwas, pflege meinen Blog oder hänge einfach durch. Es schlaucht schon brutal.
Gestern Abend ist ein Streifenwagen gekommen. Meine Dolmetscherin hilft, obwohl ich mir sicher bin das die Beamten deutsch können. Vorsicht mit den Gesprächen in der zweiten Reihe! Der Parkbetreiber und Jörg als Veranstalter müssen Rede und Antwort stehen. Der sehr schwache Wind lässt den Staub überm Dorf stehen. Ein Dorfbewohner hat sich beschwert daß er wegen des Staubes nicht fernsehen kann. Der Fernsehempfang über Satellit ist gestört, aber die Antwort des Parkbetreibers lasst uns alle schmunzeln. Wenn er wegen des Staubes nicht fernsehen kann, soll er die Fenster schließen.
Die Beamten haben Jorg’s Daten notiert und haben signalisiert das der Fall damit erledigt ist. Sie müssen der Sache nachgehen, was sie hiermit getan haben.
Die Ausfälle mehren sich. Den Spuren nach wurden mindestens zwei Fahrzeuge mit nur drei Rädern von Feld, bei uns vorbei, ins Fahrerlager geschleppt. Zum aufladen haben wir leider keine Möglichkeit. Ich habe das Gefühl, daß das Tempo etwas zurück gegangen ist. Die routinierten Fahrer fahren auf ankommen und die Heißsporne haben ihre Rennmobile schon aufgeladen.
Zwischenzeitlich entleeren ich meine Grauwassertanks mit einem langen Schlauch im Bereich der Einfahrt. Das soll den Staub etwas binden.
Der Wetterbericht hat 90% Regen vorhergesagt. Ich interpretiere das so, wir sind diese restlichen 10%. Die Leute sagen das es 3km weiter geregnet hat. Hier sehen wir im Augenblick nichteinmal eine Chance auf Regen.
11:00
Der Defektteufel hat bei vielen zugeschlagen. Auch die Favoriten leiden darunter. Vielleicht gewinnt ein Ironman das 24-H-Rennen. Das war noch nie da. Ironman? Das sind ganz verrückte!! Die fahren das 24 Stundenrennen alleine ohne Fahrerwechsel. Wenn das so kommt, dann bekomme ich bei der Siegerehrung knallrote Hände vom applaudieren. Bis dahin muss der noch 8 Stunden auf dem augenblicklichen Niveau durchhalten.
13:25
Es regnet!! Es hat anscheinend vorher überall nur nicht hier geregnet. Werden sehen ob es zum Schluss noch eine Schlammschlacht gibt.
Ich stell das Mal online und erweitere es unter Umständen.
15:00
Der Chef war da und hat gesagt wir können Feierabend machen.
17:15
Ich höre den Funkverkehr mit. Immer mehr Ausfälle. Ich glaube der letzte der sich bewegt gewinnt. Viele sind schon abgereist und das Wetter und die wenigen Fahrzeuge locken keine Zuschauer an. Schade, denn die gezeigte Leistung ist große Klasse. Ist halt im Moment betrachtet nicht zu erkennen.
Ich hänge das Mal hinten an. Pünktlich um 19 Uhr würde das Rennen beendet. Bei einer Streckenlänge von 20km quer durchs Gelände dauert es bis der letzte im Ziel ist. Zumal auch in der letzten Runde die Bergungsteams einige zu tun hatte. Man bot einem Team an, wenn der Teamkollege ihn über das Ziel schleppt, er die Runde noch gewertet bekommt. Aber die Nerven waren aufgebraucht.
Ich habe in einer Regenpause mit Dago den Pavillon abgebaut und Tisch und Stuhl auf dem Dach verstaut. Das müsste ich aber zuerst mit dem Schlauch abspritzen. Während Dagmar unser Abendfresschen gekocht hat, habe ich die E-Bike verladen. Stehen einigermaßen aufgeräumt und gesättigt noch am Eingang. Das müsste morgen zügig gehen. Wir legen aber keine Eile an den Tag. Morgen früh erstmal ausgiebig duschen und Dagmar will Haare waschen.
Die restliche Mannschaft ist im Stress. Die gesamte Strecke muß abgebaut werden. Ein paar auf dem Feld draußen denken das die anderen schon beim Feierabendbier sitzen, aber auch das Innenfeld will abgeräumt werden. Da halte ich mich aber zurück und lassen den jüngeren den Vortritt.
Es ist jetzt 20:35 und das letzte Fahrzeug ist geborgen worden. Die Strecke ist frei von „Schrott“.
Werde nachher zur Siegerehrung hoch laufen und mir den/die Irren anschauen.
Ergebnislisten gibt’s später bei FB.

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