Tag 82, El Djem

Samstag, 29.03.25
🇹🇳 El Djem = 35.297682,10.705319
🇹🇳 Oued El Hajel = 35.316177,9.676783
KM 120, 3:15h Fahrzeit, ⛅️ 22° 🌬


Schön singt der Muezzin. Nicht ganz mein Musikgeschmack, aber zumindest kann man es aushalten. Wenn der Muezzin das Genre wechselt, wird er jedoch nicht so viel Anhänger haben, als dass er davon leben könnte. Auch seine Arbeitszeiten müsste er anpassen. Morgens um fünf kriegt jeder andere eine Anzeige und er ist Wiederholungstäter.
Ansonsten ist der Busparkplatz gut zum Übernachten, aber leider nicht für alle.
Leute, die früh schlafen gehen, haben mit dem Abendprogramm der Tunesier ein Problem.
Zumindest hatten wir keine Begegnung mit der Steine werfenden Jugend. Einige Besucher vor uns hatten Pech, das die Kids Steine über die Mauer werfen. Unsere Parkplätze haben wir mit diesem Wissen ausgewählt.

Das Wetter ist für die heutigen Aktionen optimal. Morgens als Erstes das Amphitheater von El Djem besichtigt. Das ist schon mega beeindruckend.

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Tag 81, Tschüss Kerkennah

Freitag, 28.03.25
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
🇹🇳 El Djem = 35.297682,10.705319
KM 126, 2:45h Fahrzeit, ⛅️ 22°


Es heißt früh aufstehen. Wir wollen die Fähre um 9:30 erreichen. Wir haben am Abend alles vorbereitet um keine Zeit mit Tee kochen zu vergeuden. Katzenwäsche ist angesagt und dann raus die Wagenheber und das Böckchen einsammeln. Pünktlich zum geplanten Zeitraum sind wir abfahrbereit.
Auf dem Weg zur Fähre die üblichen Stopps zum Entsorgen.
Deutsch wie wir sind, haben wir den Hafen eine Stunde vor der Abfahrt erreicht und stehen vor dem Tor. Hier ist der Wohnort für hundert Katzen. Neugierig schnüffeln sie an den Autos. Nehme an, sie suchen den Fischlieferanden. Die guten Plätze vor den Fischständen wollen erkämpft und verteidigt werden.

Das Wetter spielt mit und es scheint die Sonne. Die Temperaturen könnte bisschen höher sein, aber in der Sonne geht es. Weiterlesen

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Tag 80, wiedermal Waschtag

Donnerstag, 27.03.25
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
🌞🌤⛅️ 19°


Eine andere Reisegruppe ist nach 80 Tagen wieder in London eingetroffen, aber wir haben ja keine Wette abgeschlossen.
Die Nachbarn haben gestern am Spätnachmittag die Wagenburg geschlossen, das vierte Fahrzeug ist angekommen.

Nach dem Gespräch mit unserer Reiseleitung bei der gestrigen Teerunde, haben wir für heute einen Waschtag eingeschoben. Die Wassertanks sind voll und am nächsten geplanten Platz gibt es theoretisch neues Wasser. Das Wetter spielt mit und um keinen Zirkus zu veranstalten, hängen wir die Wäsche im Dachboden auf.
Mal sehen, wie das dem Boiler bekommt. Der tröpfelt noch immer vor sich hin. Solange er keine Pfützen macht, bleibt das so. Lot und Gasbrenner sind für den Ernstfall an Bord.
Die erste Maschine geht zu Lasten der Batterien. Noch treffen die Sonnenstrahlen nicht die Solarzellen. Da es bisher morgens immer trüb war, habe ich mich auf die Sonne am Nachmittag konzentriert. Heute ist das leider nicht so. Werden sehen wie dieses Rennen um den Solarstrom ausgeht.

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Tag 79, Sonne, aber kalt

Mittwoch, 26.03.25
🇹🇳 Sidi Frej = 34.709452,11.151590
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
KM 20, 0:45h Fahrzeit, 🌬⛅️🌞🌞 17°


Phu, endlich wieder Sonne. Das Wetter war schon heftig. Gestern nach Redaktionschluss war kurz die Polizei da. Keine Kontrolle, nur ein freundliches Winken. Das Registrieren bei der Ankunft auf der Insel macht sich bezahlt.
Wir wechseln den Standort. Michael hat gestern den Hotelbetreiber gefragt, ob wir Wasser nehmen dürfen. Wir dürfen und tun das bei der Abfahrt.
Dann geht es quer über die Insel nach Port Ataya. Nächster Halt ein Drive-In. So nennen wir die neben der Straße stehenden Müllcontainer. Ohne auszusteigen wird der Müll entsorgt. Etwas weiter wird wie auf Djerba Mülltrennung betrieben und die vielen Plastikflaschen getrennt gesammelt.
In Ouled Bou Ali habe ich am ersten Geschäft angehalten und Wasser und Brot gekauft. Das Brot könnte frischer sein, aber aufgetoastet schmeckt das lecker.
Durch ein Missverständnis fahre ich einen anderen Hafen an. Dachte erst, Michael fährt ein „Garmin“. Das habe ich beim erstenmal mitgemacht und dachte, nur ein paar Meter Umweg. Den zweiten „Garmin“ habe ich verweigert und bin zum Nouveau port d’El Attaya gefahren. Große freie Fläche und während ich noch den optimalen Platz suche/ansteuere winken ein paar Einheimische, ich solle wegfahren.
Ich rolle zur Einfahrt zurück und „warte“ auf Michael. Da signalisieren die Leute, das ich oben auf der Straße stehen soll. Sie haben wohl bedenken, das bei dem erwarteten Wetter der Platz überflutet wird.
Dann kommt die WhatsApp von Michael mit der Frage wo wir sind. Das Missverständnis wird geklärt und ich fahre zum alten Fischereihafen Port Ataya.
Gleich den Wagen optimal zur Sonne ausgerichtet und abgestützt, den es gibt eine Sturmwarnung für Sfax.
Da die höchste Erhebung auf Kerkennah nur 18m sind, pfeift den Wind ungebremst über die Inselgruppe.

Das gekaufte Baguette ist mit einem Zwischenstopp auf dem Toaster in uns verschwunden. Michael und Andrea treten zum Spaziergang an. Wollte eigentlich auch um die Häuser ziehen, aber mein Bauch meinte:“Bleib in der Nähe von der Toilette.“ Ich begnüge mich mit ein paar Meter ums Auto herum.

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Tag 78, Dreckswetter

Dienstag, 25.03.25
🇹🇳 Sidi Frej = 34.709452,11.151590
🌬🌨🌬☁️⛈️ 16° 🤮🥶


Eine windige Nacht und ein beschissener Tag. Ist wohl der grausigste Tag dieser Reise. In der Nacht setzte der böeige Wind ein und brachte Regenwolken mit. Donnergrollen und Blitze gehören auch dazu. Prinzessin hat sich in der Nacht aus dem obenliegenden Schlafgemach verabschiedet und sich unten ein Lager gemacht. Da gestern am Nachmittag und frühen Abend noch alles gut aussah, hatte ich keine Veranlassung den Wagen abzustützen. Das werde ich heute in einer Regenpause nachholen.
Dago wird oben, wenn der Wagen schaukelt, leider schlecht. Mir macht das nichts aus. Weder das Schaukeln, noch das es Dago schlecht wird. Daher habe ich weiter geschlafen. Dagmar hat unten nach eigenen Angaben auch vier Stunden geschlafen. Wer sie kennt, weiß das sie oft auch nicht länger schläft.
Das schlechte Wetter soll sich die ganze Woche hinziehen. Ich gebe auf die Wetter-Prognosen nicht viel. Es ändert sich sehr schnell und stark, aber ob das diesmal auch so ist.
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Tag 77, Inselhopping

Montag, 24.03.25
🇹🇳 Mahrès = 34.524034,10.506853
🇹🇳 Sidi Frej = 34.709452,11.151590
KM 78, 2:45 Fahrzeit, ⛅️ 18°


Inselhopping ist vielleicht zu viel gesagt. Ist mehr Insel hopp hopp. Nach Djerba haben wir jetzt die Inselgruppe Kerkennah unter die Räder genommen. Der Fährpreis ist echt fair und belastet mit 4,70€ die Reisekasse nicht sonderlich.
Doch der Reihe nach. Die Reiseleitung war früher abfahrbereit und ist mit einem leichten Vorsprung in den Tag gestartet. Beim Carrefour in Sfax waren wir wieder vereint. Einige Kleinigkeiten in den Warenkorb gelegt und zum Schluss einen großen Sixpack Wasser gegriffen.
Zuruf von den Beiden aus dem Kassenbereich. Sie haben Eier vergessen und Visa würde nicht tun. Beides kein Problem. Zum einen habe ich noch Bargeld und zum anderen ist mir das kleinste Gebinde mit 15 Eiern zu viel.
Hat bei mir doch mit Visa funktioniert und schwer beladen ging es zum Wohnmobil. Schnell die Sachen verstaut und los ging es Richtung Fährhafen. Ich bin dann „Kurt“ gefolgt und früher als Michael abgebogen.
Hier an einer Ampel einen schönen Rotlichtverstoß gefilmt.

Vor der Hafeneinfahrt steht ein „Offizieller“ und gestikuliert, dass ich abbiegen soll und nach dem Wenden anstehen soll. Mutig auf die rechte, sehr rumpelige Wartespur gefahren. Ausgestiegen und das persönliche Gespräch gesucht. Nicht ganz einfach, da wir keine gemeinsame Sprache sprechen. Aber mit gutem Willen und ein paar Gesten wird klar, Tickets werden direkt beim Einfahren gelöst. Erste Verhandlungen ergaben 11 Dinar für den Duc und je 1 Dinar/Person.
Michael kommt dazu und dolmetscht. Fahrzeuggewichte werden erfragt und der Preis für den Duc explodiert.
Quatsch, wir bezahlen bei der Einfahrt 15,500 Dinar, was 4,69€ entspricht und sind die Ersten die aufs Schiff rollen. Michael zieht nach. Zweimal Pool-Position.

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Tag 76, Stillstand


Sonntag, 23.03.25<a
🇹🇳 Mahrès = 34.524034,10.506853
⛅️ ⛅️ ☁️ 25°


Wenn man die Tunesien-Rundreise nicht in 14 durchzieht, kann man schon ein paar Tage faul in der Gegend stehen. So ein Sonntag bietet sich dafür an.
Der Parkplatz hinter dem Hotel Tamaris ist ideal dafür. Die Hotelanlage schirmt uns gut von der Straße ab, der Muezzin ist nur schwach zu vernehmen und die Partymeile ist an einem anderen Ort.

Die Sicht ist heute besser.

Gestern

Heute

Faul in der Gegend stehen bedeutet an manchen Tagen, sitzen, lesen, Fußnägel schneiden. An anderen Tagen Markt besuchen oder spazieren gehen.

Heute Markttag.

Für kleines Geld einen Blumenkohl, je ein Bund Karotten und Zwiebeln, sowie ein paar Bananen erstanden. Die einzelnen Preise habe ich nicht mehr im Kopf, aber im Geldbeutel fehlen rund 10 Dinar, was etwa 3€ entspricht.
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Tag 75, Nordwärts

Samstag, 22.03.25
🇹🇳 Skhira = 34.273957,10.083031
🇹🇳 Mahrès = 34.524034,10.506853
KM 53, 1:15h Fahrzeit, ⛅️ ☁️☁️ 25°


Wir tingeln weiter, es geht in den Norden. Zuvor alles für die Entsorgung vorbereitet und die Tüte in der Trenntoilette gewechselt. Die ersten Mülltonnen sind unser. Kurz darauf wird in einem kleinen Laden das Trinkwasser nachgekauft. Diesmal zwei große Flaschen mit je 5 Liter.
Wir erreichen die Hauptstraße und takten uns in den Verkehr ein. Wir haben es nicht eilig und bleiben mit gewissem Abstand hinter einem Sattelzug. Nicht allen ist das Tempo schnell genug und so werden wir einige male überholt.
Bei einer großen Shell-Tankstelle kehren wir ein und lassen die Gäule saufen. Visazahlung wird akzeptiert und der gute Diesel plätschert in die Tanks. Bei mir sind es 88 Liter die mich 193 Dinar, etwa 60€ kosten.
Wir nehmen die letzten Meter unter die Räder und biegen vor dem Hotel Tamaris rechts ab. Hinter dem Hotel parken wir und sind im ersten Moment zufrieden. Wenig Müll und die Moschee weit weg.
Theoretisch stehen wir hier zwei Nächte, bevor wir am Montag auf die Fähre rollen.
Es ist heute sehr trüb und am Horizont geht das Meer unbemerkt in den Himmel über.
Wir frühstücken und Dago’s Brot wird, damit es bisschen länger hält, rationiert.
Die Andern erkunden die nähere Umgebung zu Fuß und ich tippe die ersten Zeilen.

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Tag 74, Strand bei Skhira

Freitag, 21.03.25
🇹🇳 Skhira = 34.273957,10.083031
🌞 23°


Welch erholsamer Schlaf! Meine Befürchtung, dass man den Muezzin von Matmata bis hierher vernehmen kann, war unbegründet. Nur das unaufhörliche Rauschen des Meeres war zugegen. Hier ist „Muezzinfreie Zone“, hier bleiben wir.
Ein toller Stellplatz. Den allgegenwärtigen Müll muss man bisschen ausblenden. Haben wir aber schon schlimmer erlebt.

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Tag 73, Matmata auf dem CP

Donnerstag, 20.03.25
🇹🇳 Matmata = 33.544661,9.967363
🇹🇳 Skhira = 34.273957,10.083031
KM 113, 2:20h Fahrzeit, 🌬 🌤 23°


Oh was für ein Gejammer. Mit dem Sonnenuntergang wurde uns schlagartig klar, was es bedeutet neben einer Moschee zu stehen. Der Muezzin mit der schrecklichsten Stimme, gepaart mit einer mehr als schlechten Lautsprecheranlage. Die Stimme steht nicht alleine im Raum und es gibt mächtige Stör- und Hintergrundgeräusche. Es leiert der Lärm vom Minarett in einer Lautstärke, dass es fast in Mekka zu vernehmen ist. Da ich mich bei solchem Lärm auf nichts konzentrieren kann, bin ich raus den Wagen abstützen.
Zwei Wagenheber vorne gesetzt und hinten das Böckchen untergestellt.
In meiner Verzweiflung ein Ventil gesucht und den Blog für morgen mit diesen Zeilen begonnen.
Der Kerl jammert immer noch. Es jetzt, jeder weiß wie schnell ich tippe, verstummt der infernalische Krach.
Ich bin gespannt auf das Morgengebet bei Sonnenaufgang.

Quatsch Morgengebet. Der Typ plärt schon wieder und will und will nicht aufhören. Schon 20 Minuten erklingt seine abschreckende Stimme aus den blechernen Lautsprechern. Das zwingt den Gläubigen in die Knie. Noch nie habe ich mir eine Kirchenglocke so herbeigesehnt wie in diesem Augenblick. Alternativ nehme ich auch einen Blitzeinschlag.
Glaubenskriege, so langsam verurteile ich das nicht mehr so arg.
Verflucht, heute ist erst Donnerstag. Wie wird das morgen zum Freitagsgebet? Ob Alkohol wohl eine Lösung ist. Nicht für mich, für den Muezzin. Damit das Gejodel bisschen flüssiger abgeht.
Der hört nicht auf, er macht die ½ ¾ Stunde voll.
Endlich Ruhe, dann klingt das Echo von der Nachbarmoschee herüber. Nein, er will das letzte Wort haben und setzt nochmals ein.
Ein Wettkampf entfacht sich, wer wird dieses Stimmgewaltige Duell gewinnen?
Ein, zweimal habe ich gedacht, er gibt wegen Stimmverlust auf. Er räuspert sich und krächts weiter. 21:12 Ruhe. Nur das Echo.
NNNEEEIIINNN, er setzt wieder ein. Nur ganz kurze Aufrufe und lauschen auf das Echo. Und noch ein Singelsang obendrauf.
Nachher applaudiere ich und rufe ZUGABE
Hallo, was ist das? Ich höre außer dem Wind nichts. 21:16 und in der Ferne hört man das Echo widerhallen.
Bange Augenblicke, bleibt es so „still“?
21:19, nein. Niemand hat auf die Uhr geschaut, als der Terror losging. Macht der jetzt schon eine Stunde rum, oder kommt einem die Zeit nur so lange vor?
21:22 Wieder ein Verschnaufpause, nur der entfernte Muezzin ist zu hören.
21:24 Das Imperium schlägt zurück. Kurz und Schmerzlos. Gleich wieder Ruhe.
Nur eine Minute, dann….
In Gedanken werde ich zum Attentäter und der Muezzin mein einziges Opfer.
Der Kerl gibt nicht auf. Die Stimme immer rauer, aber voller Nachdruck!!
So geht das bis 21:40!

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