Ein neuer Tag, 6:30

Ein paar Leute glaubten das wir wegen ein paar Nachzüglern bis 02:00 oder länger, eher länger, aufbleiben. Das Tor würde um 0:30 geschlossen. Heute früh stand es sperrangelweit offen.
Ich warte jetzt noch auf sechs oder sieben angemeldete Teilnehmer und viele zusätzliche Begleitpersonen. Die zusätzlichen Eintrittsgelder werden dringend gebraucht, da wir knapp an einem finanziellen Desaster vorbei schrammen. Wir müssen aus Kostengründen ohne den großen Berge-KAT auskommen. Das heißt für die Teilnehmer das nicht rollfähige Fahrzeuge nicht aus dem Gelände geborgen werden können und für die an der Stelle das Rennen zu Ende ist. Die normalen Bergefahrzeuge können nur die Strecke freihalten.
Der angekündigte Regen blieb bis jetzt aus. Es wird ein staubiges Rennen. Ruhig und friedlich ist es im und um das Fahrerlager. Es dauert nicht mehr lange und das große Spektakel beginnt.
Ach ja, noch eine kleine Geschichte am Rande. Gestern Abend kam der erste Rettungswagen an, gefolgt von einem Pkw mit zwei Helfern. Ich würde informiert das noch ein Rettungswagen mit einem weiteren Pkw kommt. So weit, so gut. Kurz vor Mitternacht kommt ein PKW und hält vor dem Tor mit laufendem Motor. Ich drehe mehrmals den Kopf in die Richtung, kann aber die Situation nicht einschätzen. Ist das ein Einheimischer oder was? Wohlgemerkt ist die Einfahrt mit zwei Scheinwerfern hell erleuchtet und mein Wohnmobil steht direkt dahinter. Plötzlich größeres Fahrzeug mit Anhänger. Ich bin überzeugt der will zu uns und bin schon am aufstehen. Da setzte der Pkw seine seine Fahrt, an Tor vorbei, fort und das Gespann folgt ihm ins Gelände. Wie der Konvoi hinter meinem Wohnmobil außen vorbei ist, erkenne ich den Rettungswagen mit dem Quad auf dem Trailer. Ich springe auf und brülle, aber sie setzen die Fahrt ins Ungewisse fort. Ich ans Funkgerät und versuche jemand im Fahrerlager, das liegt dort innerhalb des Zauns, zu erreichen der die aufhält. Hat nicht geklappt. Dann kommt Richard mit seinem Pickup und macht sich auf die Suche nach den Fahrzeugen. Es dauert eine ganze Weile bis am die zwei Fahrzeuge auf den rechten Weg zurück bringt. Warum Fahrt man an einem beleuchteten Tor, welches links und rechts sogar mit großen Schildern von Veranstalter versehen ist, vorbei in einen zugewachsen Weg??
Der Goldrausch ist in Polen ausgebrochen. Man sieht an den unmöglichsten Stellen Leute graben.
Die Induktionsschleife für die Zeitnahme muss verlegt werden. An ein Leerrohr hat hier noch niemand gedacht.
Der Wind hat gedreht und kommt schlagartig von Westen. Er bringt dunkle Wolken mit. Jetzt kommt zu dem Staub der schon überall eingedrungen ist, auch noch der Schlamm? Das muss nicht sein. Bitte nur ein bisschen Regen um den Staub zu binden.
Streckenlänge ist heuer 20km.
14:00
Die Installationsrunde läuft und die Dinge überschlagen sich. Der Start- Zielbogen ist am umfallen und ein Teilnehmer hat sich überschlagen, in der Installationsrunde! Man entdeckt die Schwierigkeiten den Unfallort genau anzugeben um die Rettungskräfte schnellstmöglich zum Verletzten zu bringen. Verfahren auf dem Weg dorthin gehört auch noch dazu. Da muss für die Zukunft ein vernünftiges System installiert werden. Auch letztes Jahr war die Verwirrung bei einem ähnlichen Fall groß.
14:40
Der Krankenwagen verlässt mit Blaulicht, aber in kleiner Gangart, das Camp. Einer der Insassen muss ins Krankenhaus gebracht werden. Zum Glück haben wir zwei Rettungswagen und achtmal medizinisches Personal. Wenn ich richtig informiert bin sind zwei Ärzte darunter. Somit kann die Veranstaltung weiter gehen.
Der Start- und Zielbogen würde auch stabilisiert. Ob das bei echten Windböen hält wird sich zeigen. Dago schwächelt etwas und ich habe ihr das Bett gemacht. Es ist ruhig und vielleicht kann sie ein paar Minuten schlafen.
Verrückte Dinge passieren. Das Bergungsteam schleppt einen liegengebliebenen Teilnehmer Richtung Fahrerlager, mehr oder weniger quer durchs „Gelände“. Rechts herum um einen liegenden Baum und dann um einem Schlammloch auszuweichen scharf links. Das war für den Geschleppten zu schnell oder eng und er würde auf den Baumstumpf gezogen. Natürlich mit Macht. Einiges hat nachgegeben und das Rennen ist für ihn zu Ende.
15:00
Das Zeittraining hat begonnen. Erst eine lange Runde durchs Gelände und dann ab den Startbogen läuft die Uhr. Eine lange Strecke, durch die Änderung der Fahrtrichtung hat sich das so ergeben. Nicht jede tolle Idee ist fehlerfrei.
Auf dem Weg zum Startbogen, noch bevor die Uhr läuft, noch ein Unfall. Fahrzeug liegt auf der Seite und die Strecke ist teilweise blockiert. Bergungsteam geht raus und kann das Fahrzeug aufstellen. Nach einem kurzen Check kann der Teilnehmer den Weg zum Startbogen fortsetzen um eine gezeite Runde zu starten.
16:15
Geisterfahrer auf der Rennstrecke!! Ein Teilnehmer ist von der Boxengasse aus, falsch abgebogen. Unvorstellbar!!! Ein Streckenposten hat ihn auf den richtigen Weg gebracht.
17:00
Trainingsende. Die Teilnehmer fahren ihre Runde zu Ende und es kehrt Ruhe ein. Die Ruhe vor dem Sturm.
Der Start erfolgte pünktlich um 19:00. Alle sind auf der Strecke. Die X-Treme-Class Spiel im Wald mit der Seilwinde und die anderen fahren über das Feld.

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