Tag 73, Matmata auf dem CP

Donnerstag, 20.03.25
🇹🇳 Matmata = 33.544661,9.967363
🇹🇳 Skhira = 34.273957,10.083031
KM 113, 2:20h Fahrzeit, 🌬 🌤 23°


Oh was für ein Gejammer. Mit dem Sonnenuntergang wurde uns schlagartig klar, was es bedeutet neben einer Moschee zu stehen. Der Muezzin mit der schrecklichsten Stimme, gepaart mit einer mehr als schlechten Lautsprecheranlage. Die Stimme steht nicht alleine im Raum und es gibt mächtige Stör- und Hintergrundgeräusche. Es leiert der Lärm vom Minarett in einer Lautstärke, dass es fast in Mekka zu vernehmen ist. Da ich mich bei solchem Lärm auf nichts konzentrieren kann, bin ich raus den Wagen abstützen.
Zwei Wagenheber vorne gesetzt und hinten das Böckchen untergestellt.
In meiner Verzweiflung ein Ventil gesucht und den Blog für morgen mit diesen Zeilen begonnen.
Der Kerl jammert immer noch. Es jetzt, jeder weiß wie schnell ich tippe, verstummt der infernalische Krach.
Ich bin gespannt auf das Morgengebet bei Sonnenaufgang.

Quatsch Morgengebet. Der Typ plärt schon wieder und will und will nicht aufhören. Schon 20 Minuten erklingt seine abschreckende Stimme aus den blechernen Lautsprechern. Das zwingt den Gläubigen in die Knie. Noch nie habe ich mir eine Kirchenglocke so herbeigesehnt wie in diesem Augenblick. Alternativ nehme ich auch einen Blitzeinschlag.
Glaubenskriege, so langsam verurteile ich das nicht mehr so arg.
Verflucht, heute ist erst Donnerstag. Wie wird das morgen zum Freitagsgebet? Ob Alkohol wohl eine Lösung ist. Nicht für mich, für den Muezzin. Damit das Gejodel bisschen flüssiger abgeht.
Der hört nicht auf, er macht die ½ ¾ Stunde voll.
Endlich Ruhe, dann klingt das Echo von der Nachbarmoschee herüber. Nein, er will das letzte Wort haben und setzt nochmals ein.
Ein Wettkampf entfacht sich, wer wird dieses Stimmgewaltige Duell gewinnen?
Ein, zweimal habe ich gedacht, er gibt wegen Stimmverlust auf. Er räuspert sich und krächts weiter. 21:12 Ruhe. Nur das Echo.
NNNEEEIIINNN, er setzt wieder ein. Nur ganz kurze Aufrufe und lauschen auf das Echo. Und noch ein Singelsang obendrauf.
Nachher applaudiere ich und rufe ZUGABE
Hallo, was ist das? Ich höre außer dem Wind nichts. 21:16 und in der Ferne hört man das Echo widerhallen.
Bange Augenblicke, bleibt es so „still“?
21:19, nein. Niemand hat auf die Uhr geschaut, als der Terror losging. Macht der jetzt schon eine Stunde rum, oder kommt einem die Zeit nur so lange vor?
21:22 Wieder ein Verschnaufpause, nur der entfernte Muezzin ist zu hören.
21:24 Das Imperium schlägt zurück. Kurz und Schmerzlos. Gleich wieder Ruhe.
Nur eine Minute, dann….
In Gedanken werde ich zum Attentäter und der Muezzin mein einziges Opfer.
Der Kerl gibt nicht auf. Die Stimme immer rauer, aber voller Nachdruck!!
So geht das bis 21:40!

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Tag 72, Tamezret

Mittwoch, 19.03.25
🇹🇳 Bei Toujane = 33.461910,10.145695
🇹🇳 Matmata = 33.544661,9.967363
KM 53, 1h35 Fahrzeit, 🌬🌬 🌤 25°


Es ist frisch am Morgen in den Bergen, aber es geht ohne Heizung. Da unser erstes Ziel, Toujane, direkt unter uns liegt, gehen wir es sachte an. Kurz nach ½9 rollen wir auf die Straße, der Honig-Verkauf wird gerade aufgebaut. Hier ein Fotos von gestern.

Blick aus der Eingangstür

Die Produzenten stehen von unseren Autos.

Wir fahren durch Toujane und wollten das alte Toujane besichtigen. Das neue Dorf ist herausgeputzt und die schmale Hauptstraße biete einen tollen Blick auf den alten Ortskern.

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Tag 71, Museum zur Erinnerung an das Meer und den Menschen

Dienstag, 18.03.25
🇹🇳 Port Hassi Jellaba = 33.575213,10.942456
🇹🇳 Bei Toujane = 33.461910,10.145695
KM 133, 3h Fahrzeit, 🌤 25°


Ein klasse Tag mit einem Highlight, das nachdenklich macht, aber der Reihe nach. Nachdem ich gestern am Abend die Öffnungszeit des Museums gegoogelt habe und da etwas stand von 10 Uhr, ging alles bisschen langsamer in der Früh. Sind erst um 9:15 vom Platz gerollt und einen öffentlichen Wasserhahn angefahren. Dort haben wir vor Djerba auch schon Wasser geholt. Der Zustand des zweiten Hahns hat sich rapide verschlechtert. Er schließt nicht mehr und das Wasser rinnt dahin.
Michael nimmt 3-4 Gießkannen und ich schließe den Schlauch an.

Ging recht flott und wir haben die Fahrt zum Musée de la Mémoire de la Mer et de l’Homme fortgesetzt.

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Tag 70, Tschüss Djerba

Montag, 17.03.25
🇹🇳 Playa de Iroby = 33.824941,11.054377
🇹🇳 Port Hassi Jellaba = 33.575213,10.942456
⛅️ 18° 🌞 22° 🌞 25°


Wir verlassen Djerba, aber nicht ohne den gut sortierten Carrefour nochmals zu besuchen. Zuvor macht der kleine Laden noch ein Geschäft, er hütet die Milch. (Vergessen Rolf zu sagen: „Pin setzten“)

Auf dem Weg dorthin in verschiedenen Containern unseren kompletten Müll fachgerecht entsorgt.

Einkäufe sind getätigt, es geht zum (Brauch-) Wasser. Diesmal gegenüber der Moschee, nicht das der Muezzin wieder zum schauen kommt und sich wundert.

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Tag 69, Temperatursturz

Sonntag, 16.03.25
🇹🇳 Playa de Iroby = 33.824941,11.054377
⛅️ 19°


Es wird hell am Morgen, aber die Temperatur bleibt unter 20°. Das ist es, was uns zu schaffen macht. 30, 20, 18, 28°.
Gewissermaßen ein Luxusproblem.
Zum Glück liefert die Solaranlage trotz des bedeckten Himmels tapfer um die 10 Ampere und gleicht langsam die Duschorgie und die Haare föhnen aus. Unsere Brauchwasservorräte reichen bis morgen locker und so können wir den Tag einfach nur genießen. Die Fleckerlteppiche, damals in Óbidos, Portugal, in einem Souvenirladen für kleines Geld gekauft, liegen nun frisch gewaschen in der Sitzbank.
Unsere hier gekaufte „Auslegeware“, reine Wolle, handgewebt, ziert jetzt unser Domizil.

Ansonsten gibt es nichts zum berichten. Der Tagessatz liegt im Augenblick bei 35,01€/Tag und wird sicher noch fallen. Der niedere Satz hat „viele“ Ursachen. Weiterlesen

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Tag 68, ein ruhiger Freitag

Samstag, 15.03.25
🇹🇳 Playa de Iroby = 33.824941,11.054377
🌬🌤🌞 28°


Vergangene Nacht wurden wir wieder besser bewacht als die Nacht davor. Immer wieder steht die Polizei oder ein Militärfahrzeug für längere Zeit in der Nacht neben uns.
Der Wind ist blöd. Er überzieht alles mit einer feinen Sandschicht, Bettdecke, Sitzpolster und die Möbel. Dago kommt aus dem „Staubwischen“ gar nicht raus.
Morgens den schwarzen Hengst abgeladen und kurz die Hufe gecheckt. Geprüft und für gut befunden. Mit Andrea losgeradelt, um Besorgungen zu machen.

Plastik- und Hausmüll aufgeladen und unterwegs in den entsprechenden Containern entsorgt. Es geht weiter zum Bäcker. Dort vier verschiedene Brote eingetütet. Andrea hat im Laden daneben einen Sixpack Wasser gekauft. Den haben wir zum Transport aufgeteilt. Noch ein Haus weiter wohnt ein deutschsprachiger Geldautomat. Andrea versorgt sich mit „frischen“ Geld. Der Spruch, Geld stinkt nicht, stimmt in Tunesien nicht.

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Tag 67, die 30°Marke ist gerissen.

Freitag, 14.03.25
🇹🇳 Playa de Iroby = 33.824941,11.054377
🌬🌤 30°


Nachdem Prinzessin in der Früh spontan die ausliegenden Teppiche gewaschen hat, sind die Abwassertanks übergelaufen und wir standen in einer Pfütze. Schnell den Schlauch angeschlossen und das Ventil geöffnet. Nun tröpfelt das Abwasser langsam ins Gelände.
Bevor es richtig heiß wurde, einen kleinen Spaziergang am Strand gemacht. Dabei die Spezies Pauschaltouristen gesehen. Sind die Rentner, die hier ihre Rente verprassen. Zu den Fütterzeiten sind die Strände leer, ein Zeichen für „all-inclusive“.
Die Hitze ist schon mächtig und wird von starken Winden begleitet. Dieser bringt jede Menge Sand mit sich und bläst die Plastiktüten durch die Gegend.


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Tag 66, Viel zum anschauen.

Donnerstag, 13.03.25
🇹🇳 Sidi Jemour = 33.840133,10.749301
🇹🇳 Playa de Iroby = 33.824985,11.054347
KM 57, 1:45 Fahrzeit, 🌞🌞🌞 27°


Nach den „Ruhetag“ geht es heute „stressig“ weiter. Unser erster Halt und Höhepunkt ist die el-Ghriba-Synagoge, sie ist die älteste erhaltene Synagoge in Nordafrika, zu der jüdische Pilger und auch Touristen kommen.
Wir waren etwas zu früh am Eingang, Öffnungszeit im Winter bei +25° ist erst um 9:30.
Ein beeindruckendes Gotteshaus, in dem man „Hut“ trägt.

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Tag 65, Es gibt fangfrischen Fisch

Mittwoch, 12.03.25
🇹🇳 Sidi Jemour = 33.840133,10.749301
☁️⛅️🌤🌞🌞🌞 25°


Die allgegenwärtigen Hunde haben sich zurückgehalten und nur ein Muezzin ist in Hörweite. Das ist die Basis für guten Schlaf. Wir haben beschlossen, mindestens einen Tag hier zu stehen.

Ein sehr angenehmer Platz. Man kann den Fischern bei der Arbeit zusehen und fangfrischen Fisch bekommen.
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Tag 64, Temperatursturz

Dienstag, 11.03.25
🇹🇳 Houmt Souk = 33.885227,10.858623
🇹🇳 Sidi Jmour = 33.840134,10.749233
KM 16, 0:30 Fahrzeit
⛅️ 22°


Houmt Souk ist die Hauptstadt von Djerba und hat über 75.000 Einwohnern. Ein Großteil davon flanierte am Abend die Straßen auf und ab. Der Muezzin zum Abendgebet war noch das angenehmste Geräusch des Abends. Knatternde Mopeds, klappernde Autos und ein Trommler sorgten dafür das man, wenn auch passiv, am Fastenbrechen teilnahm.
Bin neugierig wie Andrea die Nacht verbracht hat. Es hat kurz vor Mitternacht noch 23°. Da hat hätte man gerne das Fenster offen.
So einiges nach Mitternacht wurde es ruhiger. Der Trommler war auch müde und hat aufgegeben. Dann kam es, wie es kommen musste. Die Hunde, ein ganzes Rudel wild verstreut, aber um die Wette kläffend. Sie haben sich schnell bewegt und boten mir kein gutes Ziel. Dann endlich Ruhe. Es kommt ein Lüftchen auf, sehr angenehm. Der Wind wird stärker und bläst die leeren Plastikflaschen die Straße rauf und runter.
Irgendwann hat der Wind nachgelassen und hat die Flaschen in Ruhe gelassen. Nein, nicht schlafen, jetzt setzen die Hunde noch einen obendrauf. Kurz vor dem einsetzenden Passanten verkehr eine Runde gut geschlafen. Als ehemaliger LKW-Fahrer kann man so einiges ausblenden, aber das war schon heftig. Den Muezzin habe ich dann verpennt.
Einstimmig wurde beschlossen, hier schlafen wir nicht noch einmal.
Der Tag beginnt mit der Besichtigung der Festung Ghazi Mustapha Fortress. Man nimmt 8 Dinar Eintritt pro Person.

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