Tag 87, wiedermal Planänderung

Donnerstag, 03.04.25
🇹🇳 El Aroussa = 36.397912,9.404632
🇹🇳 Bulla Regia = 36.556848,8.755010
KM 96, reine Fahrzeit 2:30h


Nachdem es gestern am späteren Nachmittag einen weiteren Zwischenfall gegeben hat, wobei ich einen der zwei Halbstarken vorher fotografieren konnte, schlafen wir jetzt unter Polizeischutz.

Zwei dreiviertel Schwache kamen zum Fahrzeug. Man versuchte eine gemeinsame Sprache zu finden. Sie boten Englisch an, haben aber Dago nicht verstanden. Gut, das geht mir ab und zu auch so, hat aber andere Gründe. Die Unterhaltung (??) hat sich aufgeschaukelt. Sie wollten Zigaretten, die wir nicht haben und plötzlich wurde das Gespräch aggressiv. Das konnte ich auch. Habe dann das Handy zum fotografieren gezückt, da ziehen sich die Jacken über den Kopf und rennen weg. Nicht sehr weit, nur ums Eck. Michael hat das aufmerksam verfolgt und als sie sich nach Steinen gebückt haben, ließ auch er einen Brüller raus. Ich habe in der Zeit den Lkw vorne umgangen und wollte nochmal ein Foto von den Beiden schießen. Da stand Michael auch schon bereit und die Jungs gaben Versengeld.

Eine Streife ist vorbeigekommen und hat geparkt.

Ich habe ihnen das eine Foto gezeigt. Sie haben es abfotografiert und nach einer Teepause sind sie auf die Suche gegangen, mit unseren Teebechern.
Somit planen wir um. So schön der Platz ist, nochmals macht das keinen Spaß.

Die Streife steht jetzt die Nacht über auf dem Schotterplatz gegenüber und wurde von uns nochmal mit Tee und Keksen versorgt.

Die Nacht war unruhig. Nicht die Jugendlichen, nein die Wachablösung hatte ein Ritual mit Sirene oder Hupen und durchdrehenden Rädern im Schotter.

Als wir uns morgens auf die Abfahrt vorbereiten, kommt unsere Leibgarde vom Vortag und löst die Nachtwache ab. Wir besprechen mit ihnen die Route und bitten sie, hinter uns zu fahren.

Sie fahren vor uns, aber oh freude, nur bis zur Gebietsgrenze. Die letzten Kilometer zur Polizeistation in Teboursouk, die wir als Nachtplatz vorgeschlagen haben fahren wir alleine. Weiterlesen

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Tag 86, der Affenzirkus geht weiter

Mittwoch, 02.04.25
🇹🇳 Kasra = 35.798202,9.351713
🇹🇳 El Aroussa = 36.397912,9.404632
KM 98, reine Fahrzeit 2:30h


Nein, der Bericht von gestern, Tag 85, war kein Aprilscherz. Hat sich tatsächlich so ereignet.
Wohlgemerkt, alle Polizisten behandeln einen äußerst zuvorkommen. Begrüßung in aller Regel mit Handschlag und ebenso die Verabschiedung.
Wenn es ein Aprilscherz war, dann geht er heute in die zweite Runde.
Der Streifenwagen steht bereit. Der Beamte steht auf der Straße und winkt mich heraus. Ich zögere, weil von rechts sich ein Auto nähert. Da reagiert er ungehalten. Wenn er winkt, muss ich fahren.
Einen Scheiß muss ich!
Wohin? Ich zeige bei Maps auf Dougga und er ist zufrieden. Er zeigt auf Michael, der noch im Gelände steht. Ich zucke mit den Schultern und erkläre das ich Wasser und Brot suchen werde.
Ich fahre los und den Streifenwagen folgt mir. Nach ein paar Kilometer bemerkt er, das Michael nicht kommt und stellt mich.
Wir warten bis Michael auftaucht.
Mich ärgert ein bisschen das ich „Kurt“ widersprochen habe. Der hat eine geile Straße für mich entdeckt. Da ich aber für P4N eine auf der Herfahrt gesehene Wasserstelle melden möchte, bin ich die große Straße mit zurück gefahren.
Unterwegs ein fliegender Wechsel des Geleitschutz.
Dann die Wasserstelle und ich schere aus dem Konvoi aus. Foto und Koordinaten fixiert.

Der Geleitschutz hat mein fehlen bemerkt und Michael eingebremst. Ich mache es den Jungs nicht einfach und halte großen Abstand.


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Tag 85, Sufetula und mehr

Dienstag, 01.04.25
🇹🇳 Sbeitla = 35.245337,9.111770
🇹🇳 Kasra = 35.798202,9.351713
KM 108, 2h40 reine Fahrzeit, ohne Diskussionen


Hallo liebe Leut. Dachte nicht das unser Boiler und seine Mätzchen „weltweite“ Reaktionen auslösen würde. Wir haben die Sache im Griff und werden trotz fehlemden Boiler unsere Körperpflege nicht vernachlässigen. Die Umstände sind gering und ich definiere es als Luxusproblem.
Hier ein paar Fotos unserer aktuellen bereits beschriebenen Lösung.

Bilder vom Einsatz in der Dusche erspare ich euch aber. Ob ich den Brausekopf oder die Flasche über mich halte, macht wenig Unterschied.

Alles fertig und aufgeräumt. Es geht zur antiken Stadt Sufetula. Zuvor mache ich noch schnell einen Banküberfall, um an frische Barmittel zu kommen. Weiterlesen

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Tag 84, neues Spiel, neues Glück.

Montag, 31.03.25
🇹🇳 Oued El Hajel = 35.316177,9.676783
🇹🇳 Sbeitla = 35.245337,9.111770
KM 72, 2h Fahrzeit, Nachts 10°, Tags 17°, 🌬🌤


Das Abendessen ist gestern ausgefallen. Zu lange und zu groß war das Chaos im Wagen, dass musste zuerst beseitigt werden. Der Misserfolg ist mir auf den Magen geschlagen und hat die normalen Essensgelüste komplett vertrieben.
Die Zeit zum entwickeln eines Notfallplanes genutzt. Kalt duschen? Nein! Ohne duschen? Auch nein!
Mit dem reichlich verplätscherten Brauchwasser, jeder Reparaturversuch gleich 20 Liter Wasser, ein paar von den Einwegflaschen gefüllt und über Nacht auf die Wartungsklappe der Fußbodenheizung gelegt. Die Heizung lief auf kleinster Stufe die Nacht durch und hat die Flaschen und den Innenraum angenehm temperiert. Nachdem ich beim Duschen wegen schlechter Dosiermöglichkeit zwei Liter Wasser verbraucht habe, wurden für Prinzessin mit dem Akku-Bohrer einige kleine Löcher in einen Flaschendeckel gebohrt.
Das funktioniert hervorragend und wird zum Patent angemeldet. Und ja, mehr Wasser brauchen wir nicht zum duschen. Wir sind nicht so schmutzig!
Wenn es wieder wärmer wird, muss man halt einen Kessel mit Wasser extra erwärmen.

Der Abbau läuft und der Nachbar kommt mit seiner kleinen Tochter. Sie bringen uns eine große Flasche Fanta und einen Teller voll mit harten Keksen und heißen uns in Tunesien willkommen. Wir sind gerührt und bedanken uns.

Dann geht es auf die Straße durch schöne Landschaften.

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Tag 83, kein guter Tag

Sonntag, 30.03.25
🇹🇳 Oued El Hajel = 35.316177,9.676783
Nachts 8°, Tags 15°,⛅️🌨🌨⛅️


Ganz schön frisch in der Nacht. Prinzessin hat in der Früh die Fußbodenheizung angeworfen. Diese kann eine Temperatur sehr gut halten, aber wenn es nur 11° in der Bude hat, ist sie überfordert.
Ich habe dann bei meinem ersten Kontrollgang die Wartungsklappe geöffnet und beide Heizungen angeworfen. Schnell war eine angenehme Temperatur erreicht und das Duschen konnte ohne Zähneklappern durchgeführt werden.
Dago hat dann die Betten neu bezogen und nach ihrer Körperpflege wurde die Waschmaschine angeworfen.
Ihr seht, ganz normaler Alltag bei uns. Wir genießen die Ruhe in dieser Einöde. Obwohl, so alleine sind wir hier nicht. Unterhalb ist eine Häuseransammlung und wir stehen an der Zufahrt. Die neugierigen Kinder waren schon gestern zur Begrüßung da und auch einige Väter. Ich war da voll mit meinem Blog beschäftigt und konnte auf die Gesprächswünsche nicht eingehen.
Der Ramadan ist zu Ende und einiges wird sich normalisieren. Allzu sehr hat es uns eh nicht betroffen. Die großen Geschäfte waren geöffnet und auch etliche der kleinen Läden für Wasser und Brot. Die Ramsch- und Souvenirläden sind sowieso offen. Wenn sich Touristen nähern, dann erwachte auch der im Hintergrund schlummernde Verkäufer und spulte sein Prorgamm wie, Heute alles billig, Heute alles halber Preis, Heute Winterschlussverkauf, ab.

Nichts zu tun und volle Wassertanks? Nein, da möchte die Hausfrau gerne Wäsche waschen. Transportsicherung entfernt und ab geht die Post. Eine Maschine mit Bettwäsche und eine mit den Rest und was sonst noch so rumliegt.
Tja, sagt der Boiler, da nässe ich euch ein bisschen die Bude ein. Klar, wärend der Laufzeit der Maschine, ist die Anlage voll unter Druck. Okay, noch vor dem Frühstück die ersten Ausbauarbeiten in Angriff genommen. Den Job mache ich aber nicht mit leerem Magen. Weiterlesen

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Tag 82, El Djem

Samstag, 29.03.25
🇹🇳 El Djem = 35.297682,10.705319
🇹🇳 Oued El Hajel = 35.316177,9.676783
KM 120, 3:15h Fahrzeit, ⛅️ 22° 🌬


Schön singt der Muezzin. Nicht ganz mein Musikgeschmack, aber zumindest kann man es aushalten. Wenn der Muezzin das Genre wechselt, wird er jedoch nicht so viel Anhänger haben, als dass er davon leben könnte. Auch seine Arbeitszeiten müsste er anpassen. Morgens um fünf kriegt jeder andere eine Anzeige und er ist Wiederholungstäter.
Ansonsten ist der Busparkplatz gut zum Übernachten, aber leider nicht für alle.
Leute, die früh schlafen gehen, haben mit dem Abendprogramm der Tunesier ein Problem.
Zumindest hatten wir keine Begegnung mit der Steine werfenden Jugend. Einige Besucher vor uns hatten Pech, das die Kids Steine über die Mauer werfen. Unsere Parkplätze haben wir mit diesem Wissen ausgewählt.

Das Wetter ist für die heutigen Aktionen optimal. Morgens als Erstes das Amphitheater von El Djem besichtigt. Das ist schon mega beeindruckend.

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Tag 81, Tschüss Kerkennah

Freitag, 28.03.25
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
🇹🇳 El Djem = 35.297682,10.705319
KM 126, 2:45h Fahrzeit, ⛅️ 22°


Es heißt früh aufstehen. Wir wollen die Fähre um 9:30 erreichen. Wir haben am Abend alles vorbereitet um keine Zeit mit Tee kochen zu vergeuden. Katzenwäsche ist angesagt und dann raus die Wagenheber und das Böckchen einsammeln. Pünktlich zum geplanten Zeitraum sind wir abfahrbereit.
Auf dem Weg zur Fähre die üblichen Stopps zum Entsorgen.
Deutsch wie wir sind, haben wir den Hafen eine Stunde vor der Abfahrt erreicht und stehen vor dem Tor. Hier ist der Wohnort für hundert Katzen. Neugierig schnüffeln sie an den Autos. Nehme an, sie suchen den Fischlieferanden. Die guten Plätze vor den Fischständen wollen erkämpft und verteidigt werden.

Das Wetter spielt mit und es scheint die Sonne. Die Temperaturen könnte bisschen höher sein, aber in der Sonne geht es. Weiterlesen

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Tag 80, wiedermal Waschtag

Donnerstag, 27.03.25
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
🌞🌤⛅️ 19°


Eine andere Reisegruppe ist nach 80 Tagen wieder in London eingetroffen, aber wir haben ja keine Wette abgeschlossen.
Die Nachbarn haben gestern am Spätnachmittag die Wagenburg geschlossen, das vierte Fahrzeug ist angekommen.

Nach dem Gespräch mit unserer Reiseleitung bei der gestrigen Teerunde, haben wir für heute einen Waschtag eingeschoben. Die Wassertanks sind voll und am nächsten geplanten Platz gibt es theoretisch neues Wasser. Das Wetter spielt mit und um keinen Zirkus zu veranstalten, hängen wir die Wäsche im Dachboden auf.
Mal sehen, wie das dem Boiler bekommt. Der tröpfelt noch immer vor sich hin. Solange er keine Pfützen macht, bleibt das so. Lot und Gasbrenner sind für den Ernstfall an Bord.
Die erste Maschine geht zu Lasten der Batterien. Noch treffen die Sonnenstrahlen nicht die Solarzellen. Da es bisher morgens immer trüb war, habe ich mich auf die Sonne am Nachmittag konzentriert. Heute ist das leider nicht so. Werden sehen wie dieses Rennen um den Solarstrom ausgeht.

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Tag 79, Sonne, aber kalt

Mittwoch, 26.03.25
🇹🇳 Sidi Frej = 34.709452,11.151590
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
KM 20, 0:45h Fahrzeit, 🌬⛅️🌞🌞 17°


Phu, endlich wieder Sonne. Das Wetter war schon heftig. Gestern nach Redaktionschluss war kurz die Polizei da. Keine Kontrolle, nur ein freundliches Winken. Das Registrieren bei der Ankunft auf der Insel macht sich bezahlt.
Wir wechseln den Standort. Michael hat gestern den Hotelbetreiber gefragt, ob wir Wasser nehmen dürfen. Wir dürfen und tun das bei der Abfahrt.
Dann geht es quer über die Insel nach Port Ataya. Nächster Halt ein Drive-In. So nennen wir die neben der Straße stehenden Müllcontainer. Ohne auszusteigen wird der Müll entsorgt. Etwas weiter wird wie auf Djerba Mülltrennung betrieben und die vielen Plastikflaschen getrennt gesammelt.
In Ouled Bou Ali habe ich am ersten Geschäft angehalten und Wasser und Brot gekauft. Das Brot könnte frischer sein, aber aufgetoastet schmeckt das lecker.
Durch ein Missverständnis fahre ich einen anderen Hafen an. Dachte erst, Michael fährt ein „Garmin“. Das habe ich beim erstenmal mitgemacht und dachte, nur ein paar Meter Umweg. Den zweiten „Garmin“ habe ich verweigert und bin zum Nouveau port d’El Attaya gefahren. Große freie Fläche und während ich noch den optimalen Platz suche/ansteuere winken ein paar Einheimische, ich solle wegfahren.
Ich rolle zur Einfahrt zurück und „warte“ auf Michael. Da signalisieren die Leute, das ich oben auf der Straße stehen soll. Sie haben wohl bedenken, das bei dem erwarteten Wetter der Platz überflutet wird.
Dann kommt die WhatsApp von Michael mit der Frage wo wir sind. Das Missverständnis wird geklärt und ich fahre zum alten Fischereihafen Port Ataya.
Gleich den Wagen optimal zur Sonne ausgerichtet und abgestützt, den es gibt eine Sturmwarnung für Sfax.
Da die höchste Erhebung auf Kerkennah nur 18m sind, pfeift den Wind ungebremst über die Inselgruppe.

Das gekaufte Baguette ist mit einem Zwischenstopp auf dem Toaster in uns verschwunden. Michael und Andrea treten zum Spaziergang an. Wollte eigentlich auch um die Häuser ziehen, aber mein Bauch meinte:“Bleib in der Nähe von der Toilette.“ Ich begnüge mich mit ein paar Meter ums Auto herum.

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Tag 78, Dreckswetter

Dienstag, 25.03.25
🇹🇳 Sidi Frej = 34.709452,11.151590
🌬🌨🌬☁️⛈️ 16° 🤮🥶


Eine windige Nacht und ein beschissener Tag. Ist wohl der grausigste Tag dieser Reise. In der Nacht setzte der böeige Wind ein und brachte Regenwolken mit. Donnergrollen und Blitze gehören auch dazu. Prinzessin hat sich in der Nacht aus dem obenliegenden Schlafgemach verabschiedet und sich unten ein Lager gemacht. Da gestern am Nachmittag und frühen Abend noch alles gut aussah, hatte ich keine Veranlassung den Wagen abzustützen. Das werde ich heute in einer Regenpause nachholen.
Dago wird oben, wenn der Wagen schaukelt, leider schlecht. Mir macht das nichts aus. Weder das Schaukeln, noch das es Dago schlecht wird. Daher habe ich weiter geschlafen. Dagmar hat unten nach eigenen Angaben auch vier Stunden geschlafen. Wer sie kennt, weiß das sie oft auch nicht länger schläft.
Das schlechte Wetter soll sich die ganze Woche hinziehen. Ich gebe auf die Wetter-Prognosen nicht viel. Es ändert sich sehr schnell und stark, aber ob das diesmal auch so ist.
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