Tag 97, immer wieder Sonntags

Sonntag, 13.04.25
🇹🇳 Sidi Mechreg = 37.169340,9.127804
☁️☁️☁️ 28°


Sehr gut geschlafen. Ich weiß nicht ob wegen uns der Hafen, komplett und die ganze Nacht, beleuchtet war, oder ob das immer so ist. Es gibt hier kaum Publikumsverkehr. Einige Zwischenhändler holen Fische mit kleinen Lieferwagen ab und ein paar Leute kommen und arbeiten an und auf den Fischerbooten.
Es ist mit über 25° sehr warm, aber Sonne sehen wir nicht. Der Himmel ist komplett zu. Da tröpfeln die Ampere in homöopathischen Dosen von der Solaranlage in die LiFePo4. Daher habe ich zum Wäsche waschen den Generator wachgeküsst. Der schnärrt jetzt unterm Wagen und die Waschmaschine schaukelt das Fahrzeug im Arbeitstakt. Nebenbei pumpt das dazu angeschlossene Ladegerät 20 Ampere in die gierigen Batterien.

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Tag 96, nach einer schlechten Nacht

Samstag, 12.04.25
🇹🇳 beim Cap Négro = 37.108712,8.995013
🇹🇳 Sidi Mechreg = 37.169340,9.127804
KM 58, 2½h reine Fahrzeit


Nachts um zwei aufgewacht. Ruhig, kein Wind, aber….
Okay, machen wir einen Kontrollgang. Prinzessin angestupst und um Freigabe der Treppe gebeten. Einmal quer durchs Schloss zum Thronsaal. Nicht sehr ergiebig, aber egal. Zurück im Schlafgemach um Einlass gebeten. Wurde mir gewährt und dachte jetzt ist alles okay.
Der Schlaf will nicht wiederkehren. Linke Seite versucht, auch nichts. Mich mit mehreren Blicken auf die Armbanduhr überzeugt, wälze mich seit zwei Stunden herum.
Prinzessin abermals angestupst und um Ausgang gebeten. Habe Bettdecke und Kissen mitgenommen und es mir im Wohnzimmer bequem gemacht. Lesen und Grübeln….
Plötzlich die (vermeintliche) Erleuchtung, warum der B2B-Lader nur 7-8 Ampere bringt.
Das Massekabel von der LiFePo4 zum Fahrzeugrahmen. Ist das einzige Teil das nur für den Ladestrom da ist. Alles andere muss nicht über dieses Kabel und ganz am Anfang unser Reiserei mit dem Duc schonmal mit dem Kabel Probleme gehabt. Ist ein Konstruktionsfehler von mir.
Gedanklich war das Problem gelöst. Wenn man ein Problem von der Liste streicht, rückt das nächste auf die Pool-Position.
Was hat mich gestern geritten, dass ich diese Zufahrt so gutgläubig heruntergefahren bin? Ein Regentropfen und die Standzeit verlängert sich bis es wieder trocken ist.
Es laufen Bilder im Kopf und ich überlege, wie ich ein Scheitern verhindern kann.
E-Bike abladen und Fahrradbühne ganz einfahren. Das komplette Brauchwasser, über 150 Liter, ablassen. Die Trinkwasserflaschen und die 4 Euroboxen aus dem Kleiderschrank ausladen.
Mit Prinzessin sind das über 300 kg, die vielleicht das Zünglein an der Waage sind.
Die Sonne geht auf und bald schon rekelt sich Dagmar in ihrem Bettchen.
Ein Gespräch entwickelt sich zwischen Ober- und Unterhaus. Setze das Oberhaus in Kenntnis über meine Erkenntnisse und Bedenken. Spontan wird die „sofortige“ Abreise, entgegen der gemachten Angaben gegenüber der Polizei, beschlossen.
Nach dem Anziehen machen wir eine Begehung der Auffahrt. Drei richtig große Steine im Weg geben meine eventuelle Spur vor. An einer Endstelle greife ich zum Leatherman und sägen einige dornige Äste ab.
So schlecht wie in meinen Albträumen ist der Weg gar nicht. Ich lasse es auf einen Versuch ankommen.
Wollte das Fahrzeug ab bocken und bemerke, dass ich hier gut unters Fahrzeug komme, um die eine Schraube des Aufbaus, welche den Massepunkt bildet, nachzuziehen.

Dago reicht mir das Werkzeug, damit ich nicht jedes Mal raus- und wieder reinkriechen muss.

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Tag 95, wieder auf der Straße

Freitag, 11.04.25
🇹🇳 Tabarca = 36.957804,8.759734
🇹🇳 beim Cap Négro = 37.108712,8.995013
KM 65, 2½h reine Fahrzeit


Aufbruchstimmung. Waschen, anziehen und kurz in die Stadt laufen und ein paar Einkäufe tätigen. Brot, Käse, das übliche.
Ein Souvenierhändler, der gestern an mir gescheitert ist, gibt sich nochmals ordentlich Mühe. Als ich abermals ablehne und abwende, hat er meinen Preis akzeptiert und mir die Holzschale nachgetragen. Bei dem Preis habe ich auf eine Plastiktüte verzichtet.
Nächster Halt, eine moderne Shell-Tankstelle. Leider gibt es keine Kartenzahlung und meine bescheidenen Barmittel lassen keine Alternative zu.
Nächste Tanke ist keine Tanke mehr. Nur noch Männertreffpunkt zum Kaffee trinken.
Der dritte Versuch klappt. Bei der Mischung zwischen Agip-Hund und Ferrari-Hengst gibt es Diesel+ und Kartenzahlung.

Weiter auf der Trainingstrecke für Süditalien mit beachtlichen Schlaglöchern und Verwerfungen.

Dann, Münze werfen. Links ab in eine Sackgasse mit rund 1½h Fahrzeit ans Meer, oder die Zeit und Sprit auf die Heimfahrt anrechenen?
Das Meer hat gewonnen. Das Niveau der Straße ist mit dem Abbiegen gesunken. War aber klar, bevor ich den Blinker gesetzt habe. Dago meint: Geht das so bis zum Meer?
Ich antworte: Nein, es wird schlimmer!
Das geht aber nicht mit leerem Magen.
Der Parkplatz an einen Friedhof bietet Platz bei schöner Aussicht.


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Tag 94, Shoppingtour

Donnerstag, 10.04.25
🇹🇳 Tabarca = 36.957804,8.759734


Uns waschen, Wäsche waschen. Als die Wäsche aufgehängt ist, sind wir losgelaufen. Ein großes Karree gelaufen und ein paar Souvenierhändler glücklich gemacht.

Der Hunger hat uns dann in den Hafen zurück getrieben. Weiterlesen

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Tag 93, es geht aufwärts

Mittwoch, 09.04.25
🇹🇳 Tabarca = 36.957804,8.759734


Gestern gab es zum Abendessen Hühnersuppe. Nein, die kam nicht aus dem Päckcken. Dazu wurde ein tunesisches Huhn gebadet und das Badewasser mit Suppengemüse angereichert. Es war jetzt kein Huhn vom Markt, die sind uns zu komplett. Eines aus dem Supermarkt, da musst du die Federn nicht mitkaufen. In good old germany hast du mit einer Hühnersuppe deinen Bedarf an Antibiotika gedeckt, ob das hier auch so ist? Natürlich gibt das Huhn mehr wie zwei Teller Suppe. Der Rest wandert in die Kühlbox und es gibt noch eine Dosis von der Medizin.
Die Nacht war gut. Durchgeschlafen!
Beim aufsrehen trödeln wir. Prinzessin duscht und wäscht ihr silbernes Haar. Die Sonne hat das Wohnmobil angenehm aufgeheizt und das Duschwasser machte der Wasserkocher. Auch ich habe mich schön geduscht und als Prinzessin ihr Haar geföhnt hat, wird eine Ladung Wäsche gewaschen und im Dachboden zum trocknen aufgehängt.
Die Dinge überschlagen sich im Augenblick. Gegenüber läuft das „Piratenschiff“ mit eine Ladung Touristen aus

und zeitgleich kommt per WhatsApp die Information, Weiterlesen

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Tag 92, noch ein Tag im Hafen

Dienstag, 08.04.25
🇹🇳 Tabarca = 36.957804,8.759734


Die Reisegruppe hat sich aufgelöst und wir sind alleine. Michael und Andrea sind mit Dogo in der Früh nochmals Einkaufen gegangen, damit wir keine Mangelerscheinungen bekommen. Auch beim Gang zum Hafenmeister waren sie Dagmar behilflich. Vielen Dank dafür.
Mir geht es minimal besser, der Trend stimmt schon mal.
Der Platz hier ist sein Geld schon wert. Für den Tag werden 20 Dinar aufgerufen. Es ist möglich Wasser und Strom zu bekommen. Man hat seine Ruhe, obwohl es nicht ruhig ist. Fischerboote kommen und gehen. Arbeiter sitzen am Kai und flicken Netze. Die unweite Gastronomie lockt viele Leute mit schreienden Kinder an. Mehrmals am Tage kommen die Uniformierten bei ihren Kontrollgängen bei uns vorbei.

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Tag 91, Tabarca-Hafen

Montag, 07.04.25
🇹🇳 Tabarca = 36.957804,8.759734
Temperatur 38,2°


Gestern hat es mir den Stecker gezogen. Ein Rückfall wie er im Buche steht. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dazu extra Kopf- und Gliederschmerzen. Wenn ich mich aus dem Bett rolle, fühle ich mich wie ein geprügelter Hund. Dann mit vorsichtigen Bewegungen, ähnlich die eines Faultier, sachte auf den Thron. Sitzen und hoffen das man nicht niesen muss. Schnell wieder ins Bett, wobei schnell relativ ist.
Es gibt einen Notfallplan. Michael und Andrea haben uns mit Trinkwasser und Brot versorgt. Die Gruppe löst sich morgen auf. Die Zwei tingeln gemütlich zu ihrer Fähre und schauen sich unterwegs noch etwas an.
Wir bleiben hier im Hafen, bis ich wieder fit bin.


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Tag 90, nordwärts zum Meer

Sonntag, 06.04.25
🇹🇳 Bulla Regia = 36.556848,8.755010
🇹🇳 Tabarca = 36.957804,8.759734
KM 70, 2h reine Fahrzeit


Es wird ein spannender Tag. Unsere geplante Route führt in den Norden. An einer Stelle macht sich Algerien sehr breit und wir fahren „dicht“ an der Grenze entlang. Es sei eine der schönsten Straße in Tunesien.
Immer wenns schön wird, kommen die „Guten“ und beschützen einen, oder verwehren die Weiterfahrt.
Der Wechselrichter ist wieder im Flüstermodus und verrichtet brav seine Arbeit. Bin neugierig ob ich da auf dieser Reise nochmal ran muss. Man könnte zwei kleine Löcher in das Gehäuse bohren und die Lüfter von außen schmieren.

Es geht planmäßig auf die Straße. Wir entsorgen an der ersten gut platzierten Mülltonne all unseren Müll. Michael tingelt weiter zum Wasser fassen. Wir folgen gemütlich und genießen die tolle Landschaft. Mein schnelles Auge entdeckt im vorbeifahren eine Bäckerei. Wie immer, eine unscheinbare Türe, hinter der das ofenfrische Baguette auf seinen Käufer wartet.
Der geplante Brunnen war von Einheimischen belagert und so dringend wir das Wasser bei uns nicht benötigt.
Einige Kilometer weiter sehe ich auf der linken Seite jemanden seine Tinkflaschen füllen. Das ist ein gutes Zeichen und wir wenden kurzentschlossen.

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Tag 89, Archäologisches Museum Chimtou

Samstag, 05.04.25
🇹🇳 Bulla Regia = 36.556848,8.755010
🇹🇳 Bulla Regia = 36.556848,8.755010
KM 57, 2h reine Fahrzeit


Der Muezzin wurde durch einen weniger begabten Sänger abgelöst. Der hat uns in der Früh zwei Stunden lang die Ohren vollgejammert.
So kurz vor 10 sind wir vier mit dem Duc losgefahren. Das Dickschiff durfte in Bulla Regia auf unsere Rückkehr warten.
Es geht ins Archäologisches Museum Chimtou rund 20 Kilometer von hier.
Die Fahrt dorthin, unspektakulär. Es erwartet uns ein leerer Parkplatz. Rund um das Museum einige Fragmente die helfen die Geschichte zu erzählen. Während wir so auf den Eingang zu schlendern kommt eines dieser unauffälligen 4×4 Fahrzeugen und parkt direkt neben uns. Wir wussten sofort das es die Polizei ist und haben sie ignoriert. Rein ins Museum und die Tickets gekauft. Die obligatorischen 8 Dinar werden auch hier aufgerufen. Die gesamten Exponate sind mit mit dreisprachigen Tafeln ausgestattet.


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Tag 88, Bulla Regia

Freitag, 04.04.25
🇹🇳 Bulla Regia = 36.556848,8.755010


Nur 256 Meter bis zur Moschee!

Zum Glück ist der Muezzin ein begnadeter Sänger und die Gesangsanlage ist top. Man kann (muss) es anhören, ohne das man die Flucht ergreifen muss.
Nachdem wir anscheinend jetzt nicht mehr gefährdet sind und ohne Bodyguards auskommen, kann man sich wieder anderen Dingen widmen. Habe in der aufregenden Zeit vergessen über das wohlbefinden ihrer Majestät zu berichten. Husten, Schnupfen, Heiserkeit mit etwas erhöhter Temperatur plagt sie seit ein paar Tagen. Keine Aufregung, sie ist auf dem bessten Weg zur vollständigen Genesung.
Fragt mal wie es mir geht. Zum Glück nur leicht erhöhte Temperatur, in Kombination mit Kopf- und Gliederschmerzen. Weiß garnicht wo ich das her habe?
Unser wohlsortierter Arzneikasten hat für fast jedes Wehwehchen ein Pülverchen. Man sollte bloß nicht zu oft das gleiche haben. Solange da ein gewisser Wechsel stattfindet, geht die Rechnung auf.
Ansonsten ist alles in bester Ordnung. Es mangelt weder an Nahrungs- noch an Geldmittel. Die Versorgung mit lokalen Dingen klappt auch recht gut.
Obwohl, gestern, großer Fehler! Dago fragte mich gestern am Abend, wann der nächste Carrefour im Programm steht. Da habe ich Maps gefragt.
Wir sind gestern bei einer speziellen Aktion an der Ladentüre vorbei gefahren.
Michael dachte, er fährt in Bou Salem ein Garmin, aber Kurt hatte den gleichen Unsinn im Kopf.
Ich sage noch zu Dagmar nach einem Blick auf das Tablet, hier halb links ist kürzer. Beide Navis laufen übrigens im Lkw-Modus und sagen da vorne 90° links. Scheiß eng und ein Lkw-Verbotsschild. Zuspät, da müssen wir durch. Genau da ist der Carrefour Market Bou Salem. Blöd das wir das nicht gesehen haben.
Die Chancen auf billigen Plastik-Pudding und andere genussvolle Leckereien sind somit in weite Ferne gerückt. Wenn ich die Route richtig im Kopf habe, ist erst der Carrefour Market Menzel Bourguiba auf der Route..
Ihr seht, die Probleme werden nicht weniger.
Die Reiseleitung bucht ihre Fähre, Tunis-Genua, auf den 13. April um. Wir werden uns noch ein paar Tage alleine in Tunesien aufhalten und dann versuchen umzubuchen.
Auf der Heimfahrt werde ich einen kleinen Umweg fahren. Ich möchte meinen ehemaligen Arbeitskollegen Antonio De Vico in Rossano auf dem Friedhof besuchen. Zu seinem Begräbnis habe ich es damals nicht geschafft.

Doch noch sind wir in Tunesia. Genauer in der archäologische Stätte von Bulla Regia, die wir heute besichtigen. Weiterlesen

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