Wir müssen weg.

Ich glaube ich weiß jetzt warum wir nicht nach Marokko gefahren sind. Immerwieder habe ich darüber nachgedacht rüber zu fahren. Da wir eh den Großteil alleine gefahren wären, ist das fehlen des „Stammtisches“ kein Hinderungsgrund. Aber letztlich haben wir uns dagegen entschieden. Gut so.
Aber nicht nur in Nador sitzen Reisende aus Deutschland nach wie vor fest, sondern auch vor der spanischen Exklave Ceuta. So wie Hartmut aus München, der sich ebenfalls an das ARD-Studio Nordwestafrika gewendet hat.
„Hier bahnen sich katastrophale Verhältnisse an“
„Ich bin hier in der Schlange von Ceuta. Ich bin ungefähr die Nummer 270 von mittlerweile 400 Wohnmobilen, die vor Ceuta warten.“ Hartmut schickt Fotos. Sie zeigen kilometerlange Kolonnen von Wohnmobilen und PKW vor der Grenze zur spanischen Exklave in Nordmarokko. Viele Reisende hatten sich erhofft, von hier aus per Fähre noch nach Europa übersetzen zu können. Doch Spanien hat die Grenzen komplett geschlossen. Nun warten sie – Camper, alte Menschen, Familien mit kleinen Kindern. Und die Lage spitzt sich zu.
„Es ist kalt, es regnet, es ist windig, es gibt kein Wasser, es gibt keine Toiletten, es gibt nur wenig einzukaufen. Hier bahnen sich in nur wenigen Tagen – oder man muss sagen: in wenigen Stunden – katastrophale Verhältnisse an“, warnt Harmut. Die Menschen müssten tagelang in ihren Autos sitzen, teils ohne Verpflegung. „Wir können keinen Campingplatz suchen, wo wir die Lage abwarten. Wir dürfen nicht mehr reisen“, erläutert er.

Pläne machen tut in dieser Zeit nicht wirklich. Wollte heute das Mobil umstellen und optimal ausrichten, da hupt es um 10:40 auf dem Platz. Dezent, aber so das man es hört. Ein Blick durchs Fenster, ein Streifenwagen steht neben uns. Ich, erst eine Socke an, stürze in die Hose und schlüpfe in meine Schuhe.
Mein Englisch und das des Polizisten passten gut zusammen. Man erklärt mir und allen anderen das hier das Campen verboten ist. Es sei ihnen mitgeteilt worden das viele hier stehen und so müsse er einschreiten. Sie kommen wieder und wer dann noch auf dem Platz ist muss Strafe bezahlen.
So ist für mich das entleeren der Tanks plötzlich kein Problem mehr und nach dem Frühstück werden wir zusammenpacken und uns ein neues Domizil suchen.
Sind am neuen Platz angekommen. Stehen jetzt Probe und sondieren die Lage. Beim wegfahren haben wir nochmal die Wassertanks gefüllt, damit wir unabhängig sind. Es ist schön gespenstisch über die menschenleeren Straßen zu fahren.
Hier Mal der Grund warum wir hierbleiben wollen.

Es bleibt spannend!
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Eine Antwort zu Wir müssen weg.

  1. Michael Hausmann sagt:

    Hallo Peter,

    das habe ich leider kommen sehen. Solange Ihr allein steht, wird sich die Polizei nicht fürEuch interessieren. Wenn ein Lager daraus wird, schreiten sie ein. Das war allerdings auch in Vor-Corona-Zeiten schon so, da es in Portugal ja offiziell verboten ist, frei zu stehen.
    Ich hoffe für Euch, dass ihr da, wo Ihr jetzt steht, eine Weile bleiben könnt!

    Bleibt gesund und paßt auf Euch auf!
    Michael

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