Tag 17 – Geschlafen wie ein Baby

Oder so. Kennt ihr das bei Babys. Die werden in den Wagen gelegt und dann sanft geschaukelt. Wenn man aufhört mit schaukeln beginnt das Baby sich zu beschweren und man schaukelt stärker.
Hier war das nicht ganz so. Man geht ins Bett und wird sanft geschaukelt. Wenn es nicht aufhört beschwert man sich und wird stärker geschaukelt.
Ja, wir stehen hier doch sehr frei. Das Fahrzeug wegen den Solarzellen mit der Nase nach Norden und bietet dem Ostwind seine ganze Seite. Der nützt das schamlos aus. Der Wagen ist zwar abgestützt, aber steht immernoch auf den Räder. Dadurch hilft die Federung dem Wind bei seiner Arbeit. Zu freiheben ist meine Anlage nicht geeignet.
Der heutige Tag ist verdreht. Niemand hat in den Morgenstunden die Heizung aktiviert. Blöd wenn man(n) durchschläft. Dadurch war mir die Bude mit ihren 16° einfach zu kalt zum duschen. Also Heizung ein, Wartungsklappe öffnen, Sitzung und …..
Immernoch kalt.

Setzte mich auf den gedrehten Beifahrersitz und decke mich zu. Beginne den Tagesbericht und warte darauf das die Raumtemperatur steigt. Da kommt dann schon Prinzessin herunter und ich bin noch nicht fertig. Ich lasse ihr den Vortritt beim Duschen und bringe das Bett in die Tag-Position um Platz zu schaffen.
Jetzt schnurrt das Aggregat und Teewasser wird gekocht. Überlege den nächsten Stellplatz auszulassen und den Campingplatz einen Tag früher anzufahren. Der liegt an einem Fluss und der ist bekanntlich im Tal und hoffentlich windgeschützt.

Kämpfe seit zwei Tagen mit meinem Tablet. In der Anfangszeit hatte ich es geschafft, oder es geschah einfach, das ich zwei Apps „gleichzeitig“ am Bildschirm hatte. Und zwar als „Bild im Bild“. Die aktuelle App in groß und die zweite klein unten links im Bild.
Das wäre doch die Lösung das Magic Earth und die Software zum Track aufzeichnen nebeneinander aktiv laufen könnte, aber ich kriege das nicht (mehr) hin. Blöd!
Splitscreen heißt das Zauberwort, aber wie und wo? Brauch man Zusatzapps oder schimmert irgendwo ein Auswahlmenü? Mein Freund Google hat mich enttäuscht und nur für mich unbrauchbare „Lösungen“ vorgeschlagen. Verbissen habe ich das Tablet durchforstet. Erst intuitiv, dann mit System, erst ruhig, dann Agressiv. Zig Versuche und dann war der Splitscreen da. Ups, wie waren die letzten Schritte??? Nochmal, mit System und Ruhe!
Jetzt weiß ich wie das geht, aber verrate das niemand. Derjenige der es weiß wird den Kopf über mich schütteln, die Anderen müssen da selber drauf kommen.
Werde nachher eine Testfahrt unternehmen und schauen ob ich die Daten die Kurt notiert für den Blog nützen kann. Die IT-Abteilung hat in der Nacht dafür gesorgt, das ich solche komischen Dateien hochladen darf.

Testfahrt zum Campingplatz. (36,5672945, -5,2470935)
Leider war der Campingplatz geschlossen. Auch der Zweite, 500m weiter war zu. Klar, wer will auch im Winter in solch ein Tal?

Also meinen Freund Google nach einer bezahlbaren Alternative gefragt. Ich will ja nur in Ruhe stehen und ein paar Maschinen Wäsche waschen. Das geht halt auf einen Campingplatz einfach. Unten am Meer gibt es viele. Die Wahl fiel auf „Camping Parque Tropcal“ bei Estepona. (36,4539037, -5,0819600)
Der Weg dahin, ein weiteres Abenteuer.

Da ich ja in Ceuta mit leerem Tank ankommen wollte, war das Kraftstoffniveau entsprechend nieder. So habe ich an einer übersichtlichen Stelle angehalten und einen 5L-Kanister nachgeschüttet. Die Tankuhr hat sich darum wenig gekümmert. Endlich war die Passhöhe erreicht und von nun an ging es bergab. Mit etwas Glück geht meine Rechnung trotz des Ausfluges auf. Fahren in den Wolken und haben kaum Sicht. Licht an und vorne raus starren. Trostlose Ecke, den hier hat der Wald vor einiger Zeit gebrannt. Bäume werden gefällt und quer gelegt um den Hang zu stabilisieren. Endlich im Campingplatz. Dei nehmen einen halber Tagessatz, aber irgendwohin muss ich ja mit meinem Geld.

Wir stehen nun für ein paar Tage hier und waschen Wäsche. Zum berichten gibt es dann wenig. Obwohl, wenn alle immer ihr Essen fotografieren, dann kann ich das auch mit meiner frisch gewaschenen Unterwäsche machen.

Ergebnis der Testfahrt: Beide App’s laufen parallel und ich kann die von Kurt notierten Daten exportieren und hier im Blog einfügen. Sieht dann so aus: