Wer unsere Zeitachsen von gestern und heute vergleicht, wird eine gewisse Differenz bemerken, aber der Reihe nach.
Wir saßen im Wagen und haben den Tag genossen. Ab und zu ein Auto das in den Parkplatz kam. Sogar ein HN war dabei. Plötzlich sagt Dagmar: „Vor dem Auto sitzt ein Fuchs“ und sie nestelt aufgeregt mit dem Handy. Ich weiß wie schnell Handys (und Dago’s) sind und greife in die Galerie, wo meine Spiegelreflexkamera liegt. Einschalten und Deckel entfernen ging gleichzeitig und ich habe Meister Reineke im weggehen noch „abschießen“ können. Ja, es war ein Schuss in den Rücken, aber besser wie nichts. Muss demnächst die große Kamera auslesen und die Bilder ins Online-Album stellen.
Dann gab es Abendessen und beim zweiten Gang klopft es an die Türe. Die Uniformierten stehen draußen und reden auf uns ein. Nachdem keine gemeinsame Sprache gefunden werden konnte, benutzte jeder seine Muttersprache, ich mit leichtem schwäbischen Akzent. Es fallen Wörter wie Nationalpark, No Camping, und die sagen wir müssen wegfahren, ich sage wir essen zu Abend. Sie geben uns eine Stunde und wir verzichten auf den Nachtisch. Überlegen zurück zu dem Stellplatz, wo wir Wasser gebunkert haben, oder weiter auf unserer Reiseroute, fahren. Trotz der Dunkelheit fahren wir weiter. Der Blick ins Tal bringt nichts, aber dafür kann ich mich voll auf die sehr kurvenreiche Straße konzentrieren. Nach 40 Minuten erreichen wir El Bosque. Am Ortseingang verliert „Kurt“ den Überblick, er sollte mich an zwei Plätze aus unserem Reiseführer bringen. Da meldet „Franz“ einen Stellplatz auf dem Display. Ich tippe ihn an und Franz hat nun das Sagen.
Rechts der Straße stehen einige Wohnmobile und wir stellen uns am Ende dazu. Der Fernsehabend ist geplatzt und wir datteln auf dem Handys rum. Ich bin dann etwas früher ins Bett gegangen. Dann kam die Müllabfuhr. Ja, die kommen in Spanien erst gegen 23 Uhr. Früher hab ich die noch nie erlebt. Dann ein nerviges, ununterbrochenes Hundegebell. Nein, kein bellen, dafür ist die Tölle zu klein. So ein Wäf, wäf, wäf, wäf, wäf, wäf……
Warum unternimmt der Besitzer nichts dagegen, überlege ich. Der hat wahrscheinlich den Köter, damit er in „Ruhe“ popen kann auf den Balkon gesperrt. Zumindest lässt das Zeitfenster diesen Verdacht zu. Sodele, jezetle, fertig und der Hund darf wieder rein.
Dann kommt das nächste Müllauto. Ja, sie trennen den Müll zwar nicht (richtig), aber haben drei verschiedene Tonnen aufgestellt.
Dann wird es ruhig. Ab und zu fährt (leise) ein Auto vorbei, das ist Okay. Wir sind halt von dem Frei-stehen verwöhnt, dass ist halt im Nationalpark nicht gern gesehen.
Die dritte Tonne wurde dann am Morgen abgeholt. Gut, dann stehe ich halt früher auf. Bringt nicht wirklich etwas, der Bäcker öffnet erst um 10 und Frühstück gibt es bei uns erst um 12.
So sind wir auf Achse gegangen. Zuerst die A373 nach Ubrique und dann die sehr anspruchsvolle A2304 Richtung Alcala. Der Asphalt ist sehr rissig und hat große Verwerfungen die im Licht und Schatten der Korkeichen fast nicht zu erkennen sind. Fahre mit max 30km/h und amüsieren mich über die blauen Schilder mit der weißen 40. Hier Mal ein Foto außerhalb des Waldes. Die spinnen!! Zum Glück niemand hinter mir und bis jetzt erst 2-3 Autos im Gegenverkehr. Huch, ein LKW…. Wir halten beide an, ich rangieren etwas zur holzverkleideten Schutzplanke hin, geschafft. Plötzlich ist der Himmel voll mit großen Vögeln, welche in der Thermik ohne Flügelschlag dahin schweben. Anhalten und große Kamera rausgeholt und versucht diesen Eindruck festzuhalten. Werden sehen ob das geklappt hat.
Pünktlich zur Mittagszeit taucht ein Parkplatz auf. Frisch gestärkt kam der Höhepunkt des Tages. „Kurt“ hat uns, von mir nicht gleich bemerkt, anstatt auf der Umgehungstrasse von hinten nach „Alcala der los Gazules“ geführt. Steil war der Aufstieg, vor mir ein SUV. Dann hat Kurt in den engen Gassen ein bisschen die Orientierung verloren. Ich habe mich sicherheitshalber im Zweifel für die „größere“
Straße Gasse entschieden. Kurt sagt: „Links halten“ aber ein Auto welches uns entgegenkommt (spitz rechts zurück) muss mehrmals rangieren. Ich warte geduldig und wähle rechts die größere Gasse. Immer rauf den Berg und oben am Kirchenplatz angekommen halte ich erst Mal an.
Dachte es kann nicht schlimmer kommen und habe den Weg fortgesetzt. Das Navi sagt: „scharf links abbiegen“ aber das ist unmöglich.
Es geht um eine Wand herum mit einer 180° Kehre. Gasse so breit wie das Womo. Kein Gehweg, nichts. Also Rückwärts, solange niemand hinter mir ist.
Erst kurz vor dem Kirchenplatz biegt einer in die Gasse ein. Er erkennt die Situation sofort und setzt zurück. Auf dem KP angekommen erklären mir einige Anwohner das die Straße für mich zu eng sei. Wäre nie drauf gekommen. Franz programmiert, der soll es retten. Die Fahranweisung, auch von ihm, in die Enge Gasse wird ignoriert und den Rückweg angegangen. Viel Gegenverkehr machte den Abstieg schwierig.
Dann kam die Anweisung „spitz rechts abbiegen“. Das war der Platz an dem vorhin der PKW mehrmals rangiert hat. Die Anweisung ignorieren geht nicht, geradeaus ist gesperrt (Einbahnstraße).
Ich muss hier rechts, kein anderer Weg. Mehrmaliges rangieren und ich bin um die Ecke. Angespannt geht es weiter, nichtwissend was noch kommt.
Aber wir erreichten ohne größere Schwierigkeiten die Hauptstraße. Kurt hat eine offizielle Rüge erhalten.
Wir wählen einen Umweg an zwei Stauseen vorbei, da kommt uns auf der schlechten Straße eine Herde mit Stieren entgegen. Dachte erst, die sind hinterm Zaun, aber nein sie sind auf der Straße. Kleinste Gangart gewählt um die Tier nicht zu erschrecken. Im Zweifel angehalten und ein Tier nach dem anderen an uns vorbei gelassen. Ganz am Ende sehe ich den Torero der die Tier führt. Man grüßt sich freundlich und wir können die Fahrt fortsetzen. Am Ziel angekommen, gibt es den preisgünstigen Stellplatz (10€) mit Wasser und Strom nichtmehr. Blöd, wir wollten hier übers Wochenende stehen und Wäschewaschen. Dann muss halt ein CP herhalten. Die Internetsuche hat den CP Roche ergeben. Sind noch 4km. Hier sind es 23€/Nacht und nach einigem hin und her sind es dann 18€ geworden.
Hier stehen wir nun und mit dem Abstellen auf der Parzelle geht die Warnlampe der Bremsbeläge an. Die Karre war vor 3.500km in der Werkstatt.
36,3123560, -6,1131426
96km bei 4:40 Fahrzeit
Das war gestern. Habe nachgesehen, die Karre war vor 9 Monaten in der Werkstatt. Bin heute aufs Fahrrad gesessen und ins Nachbardorf gefahren. Einmal quer durch das Industriegebiet und bei einer Autobude angehalten. Wollte nach einem Teileladen fragen. Die Unterhaltung schwierig. Mein Gegenüber spanisch und ich verstehe nur Bahnhof. Ich Deutsch und ein bisschen Englisch, mein Gegenüber versteht nur Bahnhof. Aber wir kommen der Sache näher. Hände und Füße, am Fahrrad an den Scheibenbremsen gezeigt war ich brauche. Er wollte den Fahrzeugschein, hat er bekommen. Er telefoniert. Nach einiger Zeit gibt er mir meinen Schein und redet auf mich ein. „Vale“ fällt oft. Google sagt: Vale = Ok. Ich warte und warte. Der dritte Pizza-Sprint war meiner. Er will 95€, ich will die Beläge. Wir tauschen.
Auf dem Heimweg noch frisches Brot für das Frühstück gekauft.
12:30 = Essenszeit.
Danach Werkzeug raus und Räder runter. Erst vorn rechts, dann vorn links. Da sitze er, der abgefahrene Warnkontakt. Das alles mit kleinem Bordwerkzeug, das große liegt Zuhause im Keller.
Dann hinten rechts versucht das Rad runter zu machen. Wenn ich unter der Achse anhebe, taucht der Reifen in den Radkasten und ich kriege ihn nicht raus. Vor der Blattfeder, am Aufnahmepunkt angehoben um das Rad, welches auf einem Auffahrkeil steht, frei zu kriegen. Die Karre fällt fast um, so schräg ist er. Drinnen will die Waschmaschine schleudern, ich breche ab. Mit dem Fahrrad über den Platz gefahren und einen zweiten Wagenheber organisiert. Rahmen aufbocken und mit dem Zweiten die Achse leicht angehoben. Das klappt. Die neuen Beläge würden passen, haben aber keinen Warnkontakt. Da die alten Beläge noch 8mm haben, breche ich ab. Bringe am Montag die falschen Beläge zurück.
Online-Album unsortiert, die neuen Bilder kommen nun zuerst.