Tag 81, Tschüss Kerkennah

Freitag, 28.03.25
🇹🇳 Port Ataya = 34.742606,11.304062
🇹🇳 El Djem = 35.297682,10.705319
KM 126, 2:45h Fahrzeit, ⛅️ 22°


Es heißt früh aufstehen. Wir wollen die Fähre um 9:30 erreichen. Wir haben am Abend alles vorbereitet um keine Zeit mit Tee kochen zu vergeuden. Katzenwäsche ist angesagt und dann raus die Wagenheber und das Böckchen einsammeln. Pünktlich zum geplanten Zeitraum sind wir abfahrbereit.
Auf dem Weg zur Fähre die üblichen Stopps zum Entsorgen.
Deutsch wie wir sind, haben wir den Hafen eine Stunde vor der Abfahrt erreicht und stehen vor dem Tor. Hier ist der Wohnort für hundert Katzen. Neugierig schnüffeln sie an den Autos. Nehme an, sie suchen den Fischlieferanden. Die guten Plätze vor den Fischständen wollen erkämpft und verteidigt werden.

Das Wetter spielt mit und es scheint die Sonne. Die Temperaturen könnte bisschen höher sein, aber in der Sonne geht es.

Fähre kommt und das aus- und einladen geht zügig, mit dem gewohnten Chaos, voran. Diesmal ist die Fähre nicht voll ausgelastet. Das Festland ist höher als die Inselgruppe und man sieht es schon vom Hafen aus. Umgekehrt hat das nicht funktioniert.

Den Hafen von Sfax erreicht und alles strömt zum Ausgang. Man muss sich durchsetzen, wenn man nicht als Letzter von Bord gehen möchte. Da spielt es keine Rolle das du fast ganz vorne stehst.
Es sind vom Fährhafen zum nächsten Halt nur ein paar hundert Meter, aber genug für ein Garmin um Chaos zu veranstalten. Michael ist eine zu früh links abgebogen. Er hätte bis zum Ende der Straße auf der rechten Seite der Gleisanlage bleiben müssen.
Soweit ging es gut und ich war dabei.
Das nach dem Gleis rechtsab ging nicht. Rangieren ist angesagt. Das ist eine der Hafenausfahrten und wir erinnern uns, eben hat eine Fähre angelegt.
Das rechtsab um weiterhin parallel zum Gleis zu fahren klappt nicht für Michael, für mich schon.
Am Ende der Straße auf die alte Strecke gekommen und nach einem kurzen Wegstück am Straßenrand geparkt.
Michael kommt und berichtet das er etwas Stress hatte und den Ausflug nicht mitmacht. Er fährt direkt ins Busdepot in El Djem. Wir wenden und parken gegenüber, den hier auf dieser Seite ist Halteverbot.
Ein netter Tunesier weißt uns ein und heißt uns willkommen in Tunesia.
Er nimmt 3 Dinar für den Platz. Wir bezahlen und mache uns auf den Weg, den Souk von Sfax zu erkunden.
Es fängt ganz harmlos an. Schöne Stadtmauer, ein Treppenaufgang und schmale Gassen.

Den allgegenwärtigen Müll muss man ein bisschen ausblenden. Ein Museum entlang der Route ist laut Maps dauerhaft geschlossen. Schade, aber nicht zu ändern.
Plötzlich steht ein Karren voll mit Brot in der Gasse. Ich schaue zur Tür hinein und erblickte eine Backstube. Ich gestikuliere das ich zwei Brote möchte. Der Bäcker ist für einen Werksverkauf nicht ausgerüstet und sucht fieberhaft eine Tüte, ohne sie zu finden. Der korrekte Deutsche hat seinen Beutebeutel natürlich am Mann. Strahlend wir das Brot eingepackt und ich bezahle 1 Dinar.
Dann einmal links und einmal rechts abgebogen und wir sind mittendrin im Souk.

Menschenmassen schieben sich durch die schmalen Gassen. Wenn durch einen zusätzlichen Verkaufstisch der Weg verengt wird, darf man keine Berührungsängste haben. Einmal quer durch, dann ist unser Bedarf gedeckt.

Zurück beim Auto haben wir Frühstück gemacht. Es war wohl sicher der lauteste Frühstücksplatz dieser Reise. Knatternde Mopeds, rumpelnde Lastwagen und hupende Pkws. Natürlich laut telefoniernde Fußgänger auf der anderen Seite.

Es geht weiter zum Carrefour. Auf dem Wege dorthin und danach die geilsten Versionen von „Ich überfahre eine rote Ampel“ gesehen. Kann ich hier nicht in Worte fassen. Da übersteigt mein Mitteilungsbedürfnis bei weitem.

Die letzten Meter in El Djem waren auch nicht schlecht. Enge Gassen, quer geparkte Autos und Zweiräder. Ein verlassenes Auto steht in einer Endstelle, ohne Fahrer. Der ist in einem der angrenzenden Läden. Da braucht man schon Nerven.

Dann das Busdepot. Michael kennt sich schon aus und informiert mich. Schnell den Parkwächter bezahlt und dann ist Feierabend. Michael kümmert sich um seinen Luftverlust. Eine Kunststoffleitung ist durchgescheuert.

Als die Touristen Busse weg sind, können wir uns optimal zu positionieren. Das Tor ist geschlossen und der Platz ist unser.


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