Samstag, 15.02.25
🇹🇳 Ancient Kébili = 33.687545,8.968292
🇹🇳 Douz = 33.452724,9.024819
KM 32, 1h Fahrzeit
Was für ein Abend. War die Polizei schon am Vormittag da und hat sich erkundigt, dachte ich alles geht klar. So kurz nach 22 Uhr, bei Michael war schon alles dunkel, ein Auto kommt und steht mit laufendem Motor neben uns. Bin dann mal raus um die Lage zu sondieren. Es ist die Polizei. Es sei nicht sicher hier. Ich erkläre das ich mich in Tunesien sehr sicher fühle. Man argumentiert das die Leute Alkohol trinken und dann….
Es geht hin und her. Ich soll zusammenpacken und ihm folgen. Ich lehne ab, mit der Begründung das mein Reisepartner schon schläft und ich nicht alleine gehe. Ich soll ihn wecken. Das lehne ich wiederum ab. So geht das hin und her. Er in arabisch und ich auf schwäbisch. Er telefoniert, spricht mit seinem Partner und dann kommt das Okay zum übernachten.
Zufrieden schließe ich die Tür und widme mich wieder meinem Spiel.
Keine 15 Minuten später, ein Wagen fährt auf den Platz und wirft ganz kurz die Sirene an. Entweder war Schichtwechsel, oder es kreisen mehrere Fahrzeuge.
Die Diskusion beginnt aufs Neue. Es ist nicht sicher, wir müssen weg. Er besteht darauf das ich ihm folge. Das geht hin und her und fast hätte ich aufgegeben, aber wir dürfen bleiben.
Ihr werdet es kaum glauben, eine halbe Stunde später und zwei Fahrzeuge rollen auf den Platz. Ich bin wieder raus um nachzufragen was den abgeht. Ein Mann in zivil erklärt das alles gut ist und wir bleiben können.
Ich wieder rein, ist kalt hier draußen. Motorengeräusch und dann ist es wieder ruhig am Platz. Ich beginne diese Zeilen zu schreiben und höre eine Schieberür. Strecke den Kopf zur Türe raus, steht der Kleinbus der Polizei neben uns. Man hat eine Streife zum Schutz abgestellt.
Ich weiß nicht wer mehr Angst hat. Die Polizei oder wir.
Jetzt ist es ½12 und ich gehe in mein Bett.
So gegen 4 Uhr habe ich einen Kontrollgang zum Thronsaal unternommen und dabei vorsichtig aus dem Fenster geschaut. Der Streifenwagen ist noch da.
Als um sieben der Wecker klingelt sind sie weg.
Michael und Andrea haben von dem ganzen Spuk nichts mitbekommen und schauen mich ungläubig an, als ich es ihnen in der Früh erzähle.
Es geht nach Douz, dem Mekka der Offroader. Für die öffnet sich dort ein großer Spielplatz mit viel Sand.
Es geht auf guter Straße durch etliche kleinere Stadte und Dörfer, unterbrochen durch angelegte Dattelplantagen und und einfach nichts. Das Gelände wird sandiger und mit aus Palmwedeln geflochtenen Zäunen versucht man die Natur zu bändigen. Dadurch entsteht neben der Straße eine hohe Hügelkette.
Unterwegs lockt uns ein großer Markt an. Wir parken auf der Hauptstraße und schlendern durch die Standreihen. Kleider, Haushaltsgegenstände und Gemüse werden lautstark angeboten.
Ein wildes Treiben und Handeln. Michael kauft spontan einen Tisch, vollplastik in tunesischem Stil. Jetzt können wir den Nachmittagskaffee besser genießen. Der Camping-Esstisch ist einfach dafür unpassend.
Kurz darauf erreichen wir Douz und wir steuern den Carrefour an. Keiner von uns braucht etwas, aber jeder schleppt zwei Taschen zum Wagen.
Dann kommt ein kleines Abenteuer. Es geht durch Douz zum Campingplatz. Wir wenden nach dem Carrefour, um auf der großen Straße den Platz anzufahren, bzw uns dem Platz zu nähern. Michael gibt bei der ersten Abfahrt auf und will die Nächste versuchen. Da ich von weitem seine Rückfahrscheinwerfer erkenne, denke ich er versucht es dort und ich wähle die erste Chance. Maßarbeit beim abbiegen, aber in einem Zug geschafft. Die Nächste geht rechts und ich muss ein paar Zentimeter zurücksetzten um nach einem Meter vor zwei Hindernissen zu stehen. Links der Pkw, weswegen ich zurücksetzen musste, und rechts ein Moped. Ich warte, ich hupe, nichts bewegt sich. Dann kommt ein Einheimischer und schleift das Moped mit blockierendem Hinterrad eine Wagenlänge nach vorne. Der geschaffene Platz reicht mir und die letzten Meter zum CP werden gefahren. Michael habe ich nicht gesehen, der muss größere Kreis ziehen.
Michael kommt und wir besichtigen den Platz. Weit hinten gefällt es uns, aber reicht das WLAN bis hierher?
Ja, tut es.
Der Tag ist noch jung und wir gehen es langsam an. Es werden die Einkäufe verstaut und wir richten uns ein. Wir buchen den Platz ohne Stromanschluss und richen den Wagen optimal zur Sonne aus.
Es ist nicht wegen den 5 Dinar an Stromkosten, ist mehr ein Sport.
Frühstück und anschließend relaxen.
Dann die Dachterrasse eröffnet und die Mechanik gepflegt. Altes Fett weg, neues Fett hin. Plötzlichen läuft ein Motor nicht. Bei der Fehlersuche die Klemmdose geöffnet um zu sehen ob Strom anliegt.
Liegt da ein wunderschönes Kabel mit kleinem Kabelschuh frei in der Dose.
Einen passenden Anschluss gefunden und alles geht wieder.
Nickerchen auf der Terrasse bis es Kaffee beim Nachbarn gibt. Es wurde der neue Tisch eingeweiht.