Tag 28, wir standen über Nacht in der Nähe von Şelimbăr Old Rite Orthodox Hermitage
Schitul Ortodox Șelimbăr de Stil Vechi. Schaut euch das an (Maps).
Die bimmeln um die Wette, egal ob Mitternacht, oder lang vor dem Morgengrauen.
Vor ein paar Tagen haben uns andere Camper von einer „neuen“ Straße berichtet. So neu, das Google Maps sie noch nicht kennt. Sie sei wunderschön und neu ausgebaut. Wir recherchieren ausgiebig und finden nur eine Straße die der Beschreibung entspricht, die 107i. Lange Zeit nur geschottert und sehr kurvenreich und eng und anscheinend nicht durchgängig. Wenn man bei Maps den Anfang und das Ende der Straße zum navigieren eingibt, dreht der um und fährt außen herum. Street View hat nach ein paar Kilometer aufgehört mit filmen. Wahrscheinlich hatte der Fahrer Hemmungen.
Egal, Kurt ist ja der Mutige, der stürmt einfach los. Franz hat keine Ahnung was ich von im will und verhält sich wie Maps.
Aufgrund des Gebimmels sind wir viel früher „munter“. Es ist 7:40 und wir sind abfahrbereit. Per WhatsApp mit den einige Meter weiter weg stehenden Reisepartnern Kontakt aufgenommen. Die haben noch Vorräte von uns im Gefrierfach, welche wir sonst einkaufen müssten. Dagmar holt sie ab und wir trennen uns, um uns vor der ungarischen Grenze bei Oradea wieder zu treffen.
Die ersten Kilometer auf der Autobahn um Sibiu herum. Kurz nach Sebes will Kurt von der Autobahn herunter auf die A1, ich liebe ihn dafür. Gemütliche Fahrt über Land bis Aiud. Dort an der letzten Tankstelle 106 Liter Futter für die Pferde gekauft. Müsste bis Österreich reichen. Aiud auf der 107i verlassen und in Aiud de Sus links abgebogen um auf der 107i zu bleiben.
Alle Götter sind auf unserer Seite. Helius, Ra, Sol oder wie auch immer man den Sonnengott nennt, vorneweg. Der Dunst wird von der Sonne vertrieben und nicht nur Landschaft, auch das Gemüt wird erhellt. Dann Christophorus, Romedius oder der heilige Bernhard sorgte für einen sicheren Reiseweg und durchgängig Asphalt. Schmal und kurvenreich schlängelt sich die 107i von Aiud in wesrliche Richtung nach Abrud.
Auf der ersten Passhöhe bei strahlendem Sonnenschein die Frühstückspause vorgezogen.
Frisch gestärkt geht es weiter. Jetzt weiß ich was mit „goldener Oktober“ gemeint ist. Das Laub und dieses Licht, unbeschreibliche Bilder.
„So geil!“, „aber Fritzchen?“
Dagmar hat die Spiegelreflexkamera zur Hand genommen und knipst wie ein Weltmeister. Nach der großen Passhöhe (~1200m) geht es kontinuierlich bergab. Es geht immer weiter ins Tal hinunter und kurz bevor wir auf die 74 stoßen, sehe ich links neben der Straße eine Schotterfläche. Nicht berauschend, aber zweckmäßig. Feierabend.
Da es erst 14 Uhr ist und die Batterien voll sind, backt Dagmar zwei Bananenkuchen. Rund 15% der Batterie, circa 50Ah, werden dafür verbraucht, sind aber gut investiert.
Das Tal ist hier schon sehr breit und die Sonne verwöhnt uns. Mit etwas Glück trifft sie uns Morgen in der Früh von der anderen Seite.