Ersten kommt es anders

Zweiten als man denkt. Als mein Handy mich zur gewohnten Stunde an die Einnahme meiner Medikamente erinnerte fiel es auf. Die Medikamente liegen im Wohnzimmer auf dem Tisch und warten (vergeblich) darauf, mitgenommen zu werden.
Das Blutdruck-Medikament ist nicht das Problem, das habe ich schon kontrolliert am Abend weggelassen. Wirkt sich erst nach ein paar Tagen negativ aus, aber mein Antidepressiva fehlt. Damit ist nicht zum spaßen.
Ein Notfallplan wurde aufgestellt.
Morgens gleich bei meiner Hausärztin anrufen und ein E-Rezept anfordern. Mit der AOK-Karte dann im angrenzenden Deutschland eine Apotheke zum einlösen suchen.
Alternativ ist ein Rücksturz zur Erde vorgesehen.
Hat alles Vor- und Nachteile. Im ersten Fall können wir an diesem Traumplatz zwei Sommertage verbringen. Im zweiten Fall gibt es einen Stammtischbesuch bei Antonella, auch nicht schlecht.

So, der Telefonanruf bei meiner Ärztin hat geklappt. Ist Montagmorgens fast unmöglich. Entweder dauernd besetzt, oder keiner geht ans Telefon. Da wird einfach am Personal gespart. Auch wenn man dort im Wartezimmer sitzt, nervt das klingelnde Telefon ungemein. Der zweihundertdreiundsiebzigste Versuch führte zum Erfolg. Das E-Rezept steht ab 16:00 online.
Jetzt galt es eine Apotheke zu finden, die dieses Medikament vorrätig hat. Freund Google und sein Kumpel Maps waren sehr hilfreich. Die erste Apotheke nach der Grenze angerufen. Sie haben das Medikament nicht vorrätig. Die Chance das jemand es da hat, sei sehr gering, sagte man mir und bot an es bis zum Abend zu bestellen. Dazu wird aber PZN-Nummer benötigt. Nochmals meine Ärztin angerufen und erstaunlich schnell Gehör gefunden.
Was soll ich sagen, nach 18 Uhr kann ich mein Medikament abholen. Die Apotheke ist nur 8km entfernt. Leider ist der schwarze Hengst Zuhause im Stall. Das wäre ein schöner Ausritt gewesen.

Es gibt aber auch positives zum berichten.
Solaranlage arbeitet super. Weit über 10 Ampere durchschnittlicher Ertrag machen das freie stehen angenehm. Es bleibt neben dem Kochen und den Kühlboxen noch genug für den Boiler übrig.
Apropos kochen. Es gibt eine dritte Kochplatte. Die wurde neu angeschafft und leistet 500 Watt. Mit ihren 10 cm Durchmesser ist sie optimal für die italienische Espresso Kanne. Geht schneller und spart Energie.

So, Medikamente an Bord und bei der Gelegenheit gleich ein leckeres Eis gegessen. In Berg nimmt man 1€ für die Kugel. Der Chef isst sein Eis selber. Bevor er uns bediente, wusch er sich zuerst die Hände. Soetwas sieht man selten.

Die Straße in Frankreich ist neu gemacht. Die neuen Spritzlappen haben sich in dem tiefen Split gut bewährt.
Heute sind wir, zumindest im Augenblick, alleine auf dem Platz. Wir sind etwas dichter an den Baum gefahren und hoffen morgen bisschen früher Schatten zu bekommen. Es soll warm werden.
Sommer, der schönste Tag im Jahr.

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