🇭🇷 Lipovac, 45.045452,18.999116
🛃 1h
🛣 462km
🚍 6h
☕️ 1h
❌️ 1/2h
🇷🇸 Vranje, 42.54615, 21.90628
🌡4°⬆️ 2°⬇️ 🌧
Es war dann doch etwas lauter in der Nacht. Mir, als alter Lkw-Fahrer, machte der leichte Verkehrslärm nichts aus, aber Prinzessin hat nicht so gut geschlafen. Sie sagt zwar nichts, aber ich kenne sie schon ein paar Tage. Leider hat sich in Höhrweite ein Kühler hingestellt. Die sind wegen des lauten Kühlaggregat allgemein nicht aehr beliebt.
Egal, 7 Uhr und der Wecker klingelt. Ich stehe auf und regle die Heizung hoch. Bis ich fertig bin, und Dago duschen geht, herschen echte 20° im Wagen und der Boden ist schön warm.
Die Nacht hat rund 170Ah, von 400Ah, verbraucht. Zwei Kühlboxen, Heizung, Lüftung, Kochen, vor allem der viele Tee und der Boiler verbrauchen schon einiges. Das muss alles mit den 2 B2B-Ladern, je 40A, wärend der Fahrt nachgeladen werden. Solarertrag bei dem Wetter = Null.
Sind um 8:30 vom Platz gerollt. Die Lkw-Schlange reicht bis zum Horizont. Die Polizei sichert die Aus- und Einfahrten, damit man gefahrlos die Ausfahrten benutzen kann, wenn man keinen LKW hat. Die parken sogar in den engen Kurven der Zufahrten. Es stellt sich heraus, Rückstau von der Grenze. Nun machen auch die unzähligen Dixis, die wir gestern am Wildschutzzaun gesehen haben, einen Sinn. Ohne die LKWs haben wir geräzelt wofür die sind.
An der letzten Mautstation bezahlen wir 6€ und fahren die letzten hundert Meter zur Grenze, die wir ja von der Türkei-Reise noch kennen. Diesmal Stelle ich mich an den linken zwei Euro-Spuren an, und denke da geht es schneller wie bei „ALL PASSPORT“. Aber das denke ich bloß. Der rechte Zollschalter schließt und nach der Polizei müssen die von der rechten Spur, wo ich anstehe, rüber zum linken Zollschalter, der nun doppelt so viel Arbeit hat, aber keinen Tick schneller anfertigt, wie alle andern. Polizei stempelt die Pässe und ich drücke mich auf die andere Spur. Großes Fahrzeug hat Vorfahrt vor kleinem Fahrzeug. Zoll winkt uns durch, uff! Schnell die Einreise gemacht und wir haben freie Fahrt. Rund 30 Minuten hat es für uns gedauert, für die LKWs reichen 30 Stunden sicher nicht.
Am WP2, nach Belgrad, bevor es südlich geht, gönnen wir uns eine Stunde Pause und frühstücken ausgiebig. Habe ich schon erwähnt, es regnet. Das meiste geht in unserer Pause runter. Wieder rauf auf die Bahn, geht es nicht sehr weit. Es leuchten vor mir Warnblinkanlagen auf und der Verkehr kommt zum erliegen. Ich, auf der linken Spur, drücke mich ganz an die Schutzplanke und möchte eine Rettungsgasse bilden. Stelle fest, nur ich möchte ein Rettungsgasse bilden. Etliche Autofahrer versuchen in meiner Rettungsgasse nach vorne zu fahren. Nicht mit mir! Ich packe die Ellenbogen aus und mache mich breit. Ein schwarzer Landrover quetscht sich mit Gewalt in die nicht vorhandene Lücke neben mir. Zum Glück überlege ich meinen nächsten Schritt genau und in diesem Moment gibt er sich mit vielen versteckten Lichtern , welche plötzlich rot und blau los linken, als Zivilstreifen zum erkennen. Okay, der Klügere gibt nach. Dann entdecken die eiligen Autofahrer den Standstreifen und ziehen ganz rechts vorbei. Ein LKW versetzt darauf hin sein Fahrzeug eine halbe Spur nach rechts und blockiert die Standspur. Leider auch für die zwei Krankenwagen. Als die durch waren, folgte eine große Fahrzeugschlange den Rettungsfahrzeugen, worauf der LKW wieder die Lücke schloss. Nun nutzen die Idioten eine Lücke um hinter dem LKW um auf die „mittlere“ Spur zu wechseln und den Lkw links zu passieren und vor dem LKW wieder auf die Standspur zu wechseln. Ich bin zu weit weg um das zu verhindern. Ein anderer LKW verringert seinen Abstand und schließt die Lücke. Im Stau steigt ein Ausgebremster aus und geht zu Fuß nach vorne um den Lkw-Fahrer mit netten Worten um die Freigabe der Standspur zu bitten. Seine Bitte wird nicht erhört und mit ähnlichen netten Worten abgelehnt. Das ist echt spannend, gibt es Handgreiflichkeiten oder bleibt es bei normalen Beleidigungen? Wegen solchen Idioten macht keiner eine Rettungsgasse.
Nach einer halben Stunde sind wir durch und es geht „normal“ weiter. Zum Glück habe ich gestern die Strecke gut vorbereitet und sechs mögliche P4N-Plätze, in halbstündigen Abständen Kurt beigebracht. Trotz der Verzögerungen an der Grenze und im Stau fahre ich den letzten Platz an und Rolle kurz vor 16 Uhr auf den Parkplatz der Sporthalle in xxxx. Zur mazedonischen Grenze sind es nur ein paar Kilometer.
Da unser Weihnachtsbäumchen schon fertig geschmückt auf dem Armaturenbrett steht, können wir etwas relaxen, legen die Füße hoch und trinken Tee.
Am Abend gibt es geröstete Maultaschen mit Kartoffelsalat. Der Schwabe weiß wie man in der Fremde gut lebt.

