Samstag, 12.04.25
🇹🇳 beim Cap Négro = 37.108712,8.995013
🇹🇳 Sidi Mechreg = 37.169340,9.127804
KM 58, 2½h reine Fahrzeit
Nachts um zwei aufgewacht. Ruhig, kein Wind, aber….
Okay, machen wir einen Kontrollgang. Prinzessin angestupst und um Freigabe der Treppe gebeten. Einmal quer durchs Schloss zum Thronsaal. Nicht sehr ergiebig, aber egal. Zurück im Schlafgemach um Einlass gebeten. Wurde mir gewährt und dachte jetzt ist alles okay.
Der Schlaf will nicht wiederkehren. Linke Seite versucht, auch nichts. Mich mit mehreren Blicken auf die Armbanduhr überzeugt, wälze mich seit zwei Stunden herum.
Prinzessin abermals angestupst und um Ausgang gebeten. Habe Bettdecke und Kissen mitgenommen und es mir im Wohnzimmer bequem gemacht. Lesen und Grübeln….
Plötzlich die (vermeintliche) Erleuchtung, warum der B2B-Lader nur 7-8 Ampere bringt.
Das Massekabel von der LiFePo4 zum Fahrzeugrahmen. Ist das einzige Teil das nur für den Ladestrom da ist. Alles andere muss nicht über dieses Kabel und ganz am Anfang unser Reiserei mit dem Duc schonmal mit dem Kabel Probleme gehabt. Ist ein Konstruktionsfehler von mir.
Gedanklich war das Problem gelöst. Wenn man ein Problem von der Liste streicht, rückt das nächste auf die Pool-Position.
Was hat mich gestern geritten, dass ich diese Zufahrt so gutgläubig heruntergefahren bin? Ein Regentropfen und die Standzeit verlängert sich bis es wieder trocken ist.
Es laufen Bilder im Kopf und ich überlege, wie ich ein Scheitern verhindern kann.
E-Bike abladen und Fahrradbühne ganz einfahren. Das komplette Brauchwasser, über 150 Liter, ablassen. Die Trinkwasserflaschen und die 4 Euroboxen aus dem Kleiderschrank ausladen.
Mit Prinzessin sind das über 300 kg, die vielleicht das Zünglein an der Waage sind.
Die Sonne geht auf und bald schon rekelt sich Dagmar in ihrem Bettchen.
Ein Gespräch entwickelt sich zwischen Ober- und Unterhaus. Setze das Oberhaus in Kenntnis über meine Erkenntnisse und Bedenken. Spontan wird die „sofortige“ Abreise, entgegen der gemachten Angaben gegenüber der Polizei, beschlossen.
Nach dem Anziehen machen wir eine Begehung der Auffahrt. Drei richtig große Steine im Weg geben meine eventuelle Spur vor. An einer Endstelle greife ich zum Leatherman und sägen einige dornige Äste ab.
So schlecht wie in meinen Albträumen ist der Weg gar nicht. Ich lasse es auf einen Versuch ankommen.
Wollte das Fahrzeug ab bocken und bemerke, dass ich hier gut unters Fahrzeug komme, um die eine Schraube des Aufbaus, welche den Massepunkt bildet, nachzuziehen.
Dago reicht mir das Werkzeug, damit ich nicht jedes Mal raus- und wieder reinkriechen muss.
So, alles aufräumen. Es kann losgehen. Werfe den Motor an und prüfe gleich mit der App den Ladestrom. Keine Verbesserung.
Wenden und langsam in Position fahren.
In der Senke ist es weich und beinahe festgefahren. Nur beinahe.
Dago steht oben und schaut, dass ich nicht mit dem morgendlichen Berufsverkehr ins Gehege komme. Was soll ich sagen, ohne Probleme. War gestern doch nicht zu leichtsinnig.
Alles Einsteigen und losgeht die Fahrt.
Den ersten Weg, den Kurt mir anbietet, lehne ich ab. Beim Zweiten halte ich am und ziehe die Karte größer. Er hat nur diese Möglichkeit, um auf kurzem Weg nach Sidi Mechreg zu kommen. Sieht nicht schlecht aus und dass diese Verbindung auf kleinerer Straße geht, ist klar.
geht so
schwierig
schwieriger
hier habe ich aufgegeben. Sollte spitz links zurück abbiegen!
Alles zurück und bis zur P7 runter.
Dann war es einfach. Sidi Mechreg ist kein schönes Dorf, aber es lebt. Wir fahren durch bis zum Hafen und treffen gleich die Polizei. Der englisch sprechende Beamte ist nicht da, aber sein Kollege ruft ihn an und übergibt mir das Handy. Hab ich jetzt auch noch nicht gemacht, englisch telefoniert. Ungewohnt, wenn ich nicht sehe ob mein Englisch ankommt. Aber alles okay, wir sind willkommen.
Das hat alles länger gedauert und wir sind über die Frühstückspause hinaus. Holen wir jetzt nach. Im Dorf hat sich unsere Ankunft herumgesprochen und alle Kinder wollen uns lautstark begrüßen.
BONJOUR, BONJOUR, BONJOUR
Es nervt schon ein bisschen (sehr). Als ich gerade aufstehen wollte, um die Meute zu verjagen, schreitet die Polizei ein und ruft den Minimob zur Ordnung.
Dann kommt noch der „Hafenmeister“ und stellt auf arabisch die üblichen (??) Fragen. Ich reagiere so, wie die Tunesier auf in französisch von Michael gestellte Fragen, wenn sie kein französisch verstehen. Immer lächeln und mit dem Kopf nicken. Siehe da, es funtioniert auch andersrum.
Endlich Ruhe und sofort mit dem Blog begonnen. Die Leser sind ungeduldig, aber was kann ich ohne Internet tun?