Montag, 31.03.25
🇹🇳 Oued El Hajel = 35.316177,9.676783
🇹🇳 Sbeitla = 35.245337,9.111770
KM 72, 2h Fahrzeit, Nachts 10°, Tags 17°, 🌬🌤
Das Abendessen ist gestern ausgefallen. Zu lange und zu groß war das Chaos im Wagen, dass musste zuerst beseitigt werden. Der Misserfolg ist mir auf den Magen geschlagen und hat die normalen Essensgelüste komplett vertrieben.
Die Zeit zum entwickeln eines Notfallplanes genutzt. Kalt duschen? Nein! Ohne duschen? Auch nein!
Mit dem reichlich verplätscherten Brauchwasser, jeder Reparaturversuch gleich 20 Liter Wasser, ein paar von den Einwegflaschen gefüllt und über Nacht auf die Wartungsklappe der Fußbodenheizung gelegt. Die Heizung lief auf kleinster Stufe die Nacht durch und hat die Flaschen und den Innenraum angenehm temperiert. Nachdem ich beim Duschen wegen schlechter Dosiermöglichkeit zwei Liter Wasser verbraucht habe, wurden für Prinzessin mit dem Akku-Bohrer einige kleine Löcher in einen Flaschendeckel gebohrt.
Das funktioniert hervorragend und wird zum Patent angemeldet. Und ja, mehr Wasser brauchen wir nicht zum duschen. Wir sind nicht so schmutzig!
Wenn es wieder wärmer wird, muss man halt einen Kessel mit Wasser extra erwärmen.
Der Abbau läuft und der Nachbar kommt mit seiner kleinen Tochter. Sie bringen uns eine große Flasche Fanta und einen Teller voll mit harten Keksen und heißen uns in Tunesien willkommen. Wir sind gerührt und bedanken uns.
Dann geht es auf die Straße durch schöne Landschaften.
Im nächsten, größeren Dorf stehen Müllcontainer und wir können unseren Müll im „vorbeifahren“ entsorgen.
Der Ramadan ist vorbei, aber die Feierlichkeiten drumherum noch nicht. Alle Geschäfte sind geschlossen. Nur die kleinen Läden und Bars entlang der Straße haben geöffnet. Michael füllt am Ortseingang von Sbeitla zur Sicherheit wegen der kommenden Strecke den Dieseltank. Meine Treibstoffvorräte reichen noch für 500-700km und somit lasse ich diesen Tankstopp ausfallen. Ich nutze die Zeit um meine stabilen Wanderschuhe anzuziehen. Das heutige Highlight will erlaufen werden.
An einem Geldautomaten hält er ein weiteres mal an. Ich verpenne die Gelegenheit und kaufe stattdessen in dem kleinen Laden gegenüber Trinkwasser. Ist auch wichtig. Brot hat der Laden nicht im Programm.
Als wir an unser heutiges Ziel, die Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Sufetula, erreichen, stellen wir fest, auch geschlossen. Damit haben wir nicht wirklich gerechnet, ist doch ein interessantes Ausflugsziel.
Die fliegenden Händler überfallen dich trotzdem und versuchen dir alte Münzen und „gefundene“ Schätze aufzuschwatzen. Wir lehnen dankend ab. Wenn die Dinge echt sind, gibt es beim Zoll Probleme und wenn nicht, was soll ich damit?
Nun ist das hier eine Gebiet, dass nicht ohne Grund, vom Militär dominiert wird und freies Stehen (fast) unmöglich ist.
In allen Reiseberichten wird dieses Problem beschrieben. Daher wählen wir den einfachen und sicheren Weg, und checken im Hotel Sufetula ein. Für 45 Dinar kann man auf dem eingezäunten und bewachten Gelände mit dem Wohnmobil campen und die Annehmlichkeiten des Hotels nutzen. Brauchen wir zwar nicht, ist aber gut zu wissen. Beim einchecken und bezahlen sind mir dann meine bescheidenen Barmittel aufgefallen.
Der Wind ist heute ein großes Problem. Oh, muss meinen Text überarbeiten. Ich verwende zu oft das Wort „Problem“.
Der Wind bläst sehr kräftig mit vereinzelt noch stärkeren Böen und Michael meinte beim Aufbauen, das ihm kalt sei! 😮
Michael und Andrea machen ihren Mittagsspaziergang und als sie zurück kommen haben sie eine kleine Überraschung. Sie waren im Hotel und wurden gefragt ob sie zum Abendessen kommen. Es gibt zwar keine Speisekarte, aber der vertrauenswürdige Koch hat aufgezählt was er zubereiten könnte. Für das Menü werden 30 Dinar aufgerufen. Er hätte für zweimal bestellt und nach Rücksprache mit Prinzessin hat Michael die Bestellung auf vier erhöht. So werden wir um 18 Uhr gemeinsam essen gehen.
Die Nachmittagsteerunde, nettes Wort, war heute sehr ergiebig. Nicht nur das kommende Abendessen war Gesprächsthema. Auch mein Boiler und die Schwierigkeiten (Wort Probleme vermieden) beim Neukauf, Reparatur oder Umbau wurde angesprochen. Der neue Boiler würde als 10 Liter-Gerät 630€ kosten. Kaufen, einbauen, fertig.
Dann kam ein einfacher Untertischboiler ins Gespräch. Die kannte ich bisher nur als Niederdruckgeräte. Preisgünstig bei der Anschaffung, aber man braucht andere Wasserhähne. Da schmilzt das Gesparte zusammen und ist ein gewisser Installationsaufwand, was man nicht außer Acht lassen sollte.
Plötzlich findet mein Freund Google druckfeste Untertischgeräte. Mehr wie neue Schlauchanschlüsse wird nicht benötigt.
Klick mich und ich zeige es auf Amazon dir an
Der kann halt keine 12 Volt, kostet aber nur 1/10 vom Elgena. Der Wechselrichter kann das ab.
Abendessen war lecker, alle waren sehr zufrieden. Wir sind dann zu Fuß nachhause gelaufen. Die Hotelanlage ist schon okay.
Gute Nacht, bis morgen.