Tag 5, Bagnoregio

Freitag 10.01.’25
🇮🇹 Torrenieri = 43.085928,11.551409
🇮🇹 Celleno = 42.559177,12.125244
KM = 112, Fahrzeit 2:25h

Was für eine blöde Idee, die Standheizung mit dem Timer zu programmieren. Mit dem Timer läuft die Heizung nur eine, oder anderthalb Stunden. Nicht genug das ich dieses Vergessen habe, nein es kommt noch besser.
In der Nacht höre ich Prinzessin unten rascheln. Was macht sie da? Sie schaut mit einer Taschenlampe auf das Anzeigeinstrument ob ihr kalt ist. Es ist ihr kalt. Bei 11° auch mir. Nicht beim Schlafen, da ist es ideal, aber auf dem Weg zum Thronsaal wenn der Hermelinmantel nur knapp über den Hintern geht.
Als die Heizung manuell in Betrieb genommen. Auf dem Display gesehen das sie noch auf kleinster Stufe steht. Das wäre am morgen nichts geworden. Ist es auch so nicht. Habe die Heizung auf mittlere Stufe gestellt und bin ins Bettchen zurückgekrochen.
In der Früh, der Wecker hatte durch den Verkehr Verstärkung, sagt Prinzessin: Die Heizung ist aus.
Kann nicht sein, ich habe sie gestartet. Ja, soweit korrekt, aber in der Früh kam der Timer dazu und der hat (theoretisch) die Heizung, da niemand die Einstellung der Temperatur verändert hat, nach ablauf der Zeit gestoppt.
Das geht nicht so wie gedacht. Egal, von Fußboden- auf Raumheizung umgestellt und mit 4kw die Bude enteist. Ja, ich übertreibe ein bißchen.
Wie schon beschrieben ist der Platz morgens recht betriebsam. Wer auf der Karte genau schaut, wird ein Bahngleis direkt neben dem Platz entdecken. Einen Zug habe ich nicht gehört. Vielleicht am Wochenende.
Sind hier im Ort zum Coop gefahren. Auswahl bescheiden, aber alles was auf dem Zettel stand bekommen. Es geht auf die Straße. Die Straßen sind miserabel und für den Heimweg werden wir Autobahn fahren. Die Parkplatzkultur ist enorm verbesserungswürdig. Habe ich bisher immer an Italien kritisiert. Kommt ein Schild mit Picknick-Symbol und es ist eine Nothaltebucht ohne irgend etwas. Da mögen die Italiener bei den Franzosen in die Lehre gehen, dringend!!

Eine hübsche Einfahrt in ein hässliches Industriegebiet bietet uns Platz an. Etwas besseres kommt selten nach, sagt man.
Wir werden alt und schusselig. Dagmar hat heute unsere kleine 500W Kochplatte, mit der wir in der Bialetti unseren Kaffee kochen, wie schon so oft auf die Platte des Kochers gestellt. Blöd ist dann, wenn man statt der kleinen Platte, den Kocher anmacht. Schmorgerüche von den verdampften Plastikfüßen ziehen durch das Wohnmobil.
So schnell kann man nicht reagieren, wie die Füße sich aufgelöst haben. Muss jetzt eine Männer-Boutique suchen und schauen was ich dafür zweckentfremden kann.
Toskana liegt hinter uns, Rom kommt näher.
Wir fahren nach Bagnoregio.

Hilfe, ich wurde ausgeraubt. Ein Parktiketautomat ist der skrupellose Täter.
Ich spreche ihn an. Anfangs sprach er nur italienisch mit bisschen englisch. Er sagte 1 Stunde = 1 Euro, 2 Stunden = 2 Euro. Ich habe keine Münzen und gehe zum Womo zurück. Dort im Getränkehalter schlummern unsere Euromünzen. Zurück am Automat konnte ich ihn dazu überreden, mit mir deutsch zu sprechen. Er fragt nach meinem Kennzeichen. Brav antworte ich und tippe mein Kennzeichen ein. Dann 2 Stunden gewählt und versucht 2€ einzuwerfen. Irgendwie wollte er keine Münzen und ich griff nach der Visakarte. Wie ich die vorhalte, springt die Anzeige auf Tagesticket und der Automat bedankt sich für 15€. Brav hat er in windeseile das Ticket ausgedruckt und stand regungslos da. Ich wollte ihm eine reinhauen, aber ein Schild hielt mich davon ab. Er drohte mit seinem Kumpel bei der Polizei der uns per Kamera überwacht.
Egal, buche das unter Lehrgeld ab. Von der Aussichtsplattform geht es fast 50 Stufen hinunter. Dann steil bergab um am Tickethaus 5€/P abzudrücken. Meine Informationen mit 2€ Brückenzoll sind scheinbar veraltet. Im Nachhinein muß ich feststellen, 25€ ist viel Holz für ???
Okay, es gibt kein zurück. Über die am Ende steil ansteigende Brücke und zwei Serpentinen ist das Stadttor erreicht.

Beeindruckende Anlage. Kirche besucht und die wenigen Gassen abgelaufen. Das Museum gesucht und erst gefunden als ich schon genug hatte. Maps und Realität weichen stark voneinander ab.

Der beschwerliche Rückweg. Auf der Brücke meinte mein Schrittzähler das ich das Tagesziel erreicht habe. Nützt mitten auf der Brücke nichts.
Im Wagen angekommen weitere Besichtigung auf morgen verschoben. P4N beschreibt einen Stellplatz mit kostenlos Wasser und Strom. Den fahren wir an und sind enttäuscht. Liegt wohl an der langen Reihe Mülltonnen die mit offenen Deckeln Spalier stehen. Ich fahre testweise in die vorgesehene Box und beobachte die Reaktion des Wohnmobilfahrers hinter mir. Der will entweder neben keinem Deutschen stehen, oder die Mülleimer lösen bei ihm das gleiche aus wie bei mir, einen Fluchtreflex. Nochmals P4N aufgerufen und in der Stadt einen normalen Parkplatz entdeckt.
Da sitzen wir nun, relaxen und halten den Ball flach. Dach bleibt bis zum Einbruch der Dunkelheit unten.