Dienstag, 28.01.25
🇹🇳 Tunis Hafen = 36.807478,10.298900
🇹🇳 D.Soldatenfriedhof = 36.697009,10.397138
KM = 52, Fahrzeit = 2h
Das war so eine Fähre, in der man wenden muss. Ich empfand das Schiff „sauberer“ wie damals Genua-Tanger. Wobei das Wort sauber nicht der wirkliche Begriff für den Zustand einer Fähre ist. Die Nasszelle, von uns unbenutzt, war okay. In die Ecken darf man nicht schauen, oder gar hingreifen.
Die Toilette macht bei Spülvorgang einen Höllenspektakel und weckt gesamte die Schiffseite.
Mehrmals wurden wir über die Bordanlage zum Verlassen der Kabine aufgefordert. Wir haben sie aber erst verlassen, nachdem an unsere Türe geklopft wurde. Nun heißt es sich, mit dem Gepäck bewaffnet, für 2½ Stunden auf den vollen Gängen herumzudrücken. Wir haben das Außendeck auf der Sonnenseite gewählt und nach einiger Zeit sogar 2 Stühle ergattert.
Viel zu früh Richtung Autodeck gegangen und hoffnungslos im Stau vor dem Treppenhaus gestanden.
Dann ging es relativ schnell. Polizei, Röntgen, Zoll und jeder in Uniform will deinen Pass sehen. Gefühlt habe ich mich 25x ausgewiesen. Die Ausfahrt vor der Stoßstange, Halt Passport!
Dann wieder die ersten Meter auf dem afrikanischen Kontinent. So habe ich es mir vorgestellt. Die ersten Häuser in diesem typischen Stil und freundliche Leute. Straßen, die in Ordnung sind und arabische Schilder. Der herumliegende Müll ist erstaunlich gering. Von Neapel nach Salerno bin ich ja geimpft worden. Hier alles gut.
Dann stellt man fest, wie sehr man selbst vom Internet abhängig ist. Michael hat mir per WhatsApp einen Link von Maps geschickt. Ist die Adresse eines guten Handyladen.
Nun kannst du den Link ohne Internet nicht aktivieren. Ist im ersten Moment nicht so schlimm. Ich habe mir selber ein paar Adressen rausgepickt und Kurt schon beigebracht. Zuerst ein Geldautomat. Die kennt Freund Google nicht alle. War auch in Marokko so. Auf dem Weg zu meinem Geldautomaten an vielen vorbeigefahren. Egal, Kurt kennt den Weg.
Natürlich ist in natura alles bisschen anders. Geld bekommen, nächster Halt Handyladen. Der Laden neben dem Geldautomaten konnte nicht liefern.
Meinen Laden nicht gefunden, zwei andere konnten auch nicht liefern, ein dritter hatte zu.
Planänderung, fahren zum deutschen Soldatenfriedhof, dem angedachten Nachtplatz, und frühstücken spätstücken erstmal. Auf dem Weg die Pferde reichlich trinken lassen.
Habe die Literzahl nicht mehr im Kopf, war doch viel heute, aber die rund 100 Liter haben 216.000 TND gekostet. Rund 65€.
Ich brauche Internet! Ich versuche den Händler von Michael zu finden. Grob weiß ich, wo das ist. Ja, grob nützt nichts. Alles was ein Schild mit Telekom oder Orange abgeklappert. Dann in einem Getränkeladen. Der Händler will mir eine Nachladekarte verkaufen. Ich brauche eine SIM-Karte. Ein Kunde, der 2 ½ Wörter Deutsch kann, will helfen. Er diskutiert mit dem Händler und als die Diskussion beendet ist, will er mich zu einem Laden begleiten.
Ich fahre im hinterher und werden fündig. Im Laden ein anderer Kunde, perfekt deutsch, hilft beim Übersetzen.
Ich bekomme eine SIM-Karte geschenkt und muss nur die 72 tunesische Dinar (22€) für die 100GB bezahlen. Die Karte gilt 2 Monate. Ich soll dann wiederkommen und er richtet alles für mich. Der Händler gibt mir seine Handynummer und bietet seine Hilfe an. Ich erkläre das mir seine Nummer nichts nützt, ich verstehe ihn nicht. Daraufhin biete mir der „Dolmetscher“ seine Nummer an. Ich lehne danken ab und erkläre, dass Probleme da gelöst werden, wo sie entstehen und nicht im Vorfeld.
Es wird dunkel und wir fahren zum Nachtplatz. Müde tippe ich diese Zeilen. Morgen schiebe ich vielleicht ein paar Fotos nach. Gute Nacht.