Zahnarztwoche

Da das Provisorium am Samstag aufgegeben hat, obwohl ich keine Bierflaschen mit den Zähnen geöffnet habe, drängt es mich zum Zahnarzt. Öffnet um 8 Uhr und ich, von Prinzessin wachgeküsst, hänge am Telefon. Zuerst dauernd die Ansage: „Der Teilnehmer ist nicht erreichbar“ dann die Version: „Die von ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben. Bitte rufen sie die Auskunft an“
Schuhe angezogen und nach Bietigheim gefahren. Wollte wegen angekündigter Bauarbeiten über Tamm fahren. In Tamm das Umleitungsschild Bietigheim nicht gesehen und am Ortsausgang vor einer Baustelle gestanden. Nein, ich fahre nicht zurück und deswegen über kleinste Straßen irgendwann ans Ziel gekommen. Beim Zahnarzt entschloss man sich, das Provisorium neu einzukleben, obwohl ich morgen und übermorgen auch noch Termine habe. Bin froh, den die offenen Fundamente sind kälteempfindlich.
Bietigheim fertig und noch schnell Brezeln beim Baumann gekauft. Zurück den direkten Weg über die B27 gewählt. Zwischen der Kläranlage und MannMobilia einspurige Verkehrsführung ohne großen Rückstau.

Es ist warm, darum flux das Wohnmobil umgeparkt. Rechte Seite auf den Bordstein, hinten mit Keil, und links den Wagenheber angesetzt. Es gilt die neue Heizung einzubauen. Normalerweise kein Hexenwerk, da war ja schon die Baugleiche eingebaut und alles müsste passen. Man merkt schon an der Formulierung, dass es nicht wie gewünscht verlaufen ist. Obwohl ich mit der Blechschere sowas wie einen Dammschnitt gemacht habe, bleibt die Heizung auf halbem Weg stecken. Ich verfluche solche Konstrukteure, die keinen Zentimeter Luft gelassen haben.
Highnoon und Zeit fürs Frühstück. Lisa, ohne Mandeln, ist zu Gast.
Nach dem Frühstück ein neuer Angriff. Viel Licht, Enduskopkamera, bisschen Gewalt und drin ist sie. Die Schellen am Ansaug- und Auspuffrohr waren das Problem. Habe den rostigen Gewindebolzen nicht gesehen. Die Schelle ist minimal verdreht und hier brauch man jeden Millimeter. Zudem ist es mir nicht möglich, alle 4 Befestigungsmuttern anzusetzen. Die Schelle verhindert das nach dem (gewaltsamen) verdrehen. Egal, die Heizung steht auf den Rahmen im freien und eine Abdichtung ist in diesem Fall nicht erforderlich.
Drin ist drin. Bin etwas geschafft, dachte schnell die paar Schrauben, da biste fix fertig. Bin doch etliche male unter der Hinterachse durchgerobbt und wieder vorgekrochen. Das schlaucht den alten Mann.
Rücken am Nachmittag auf der Sofa entspannt. Nachher geht es zum Stammtisch und anschließend Inspektor Barnaby.

Dienstag nach einem vergnüglichen Fernsehabend von Prinzessin wachgeküsst musste es zügig gehen. Um 10 Uhr ist mein Zahnarzttermin II und ich möchte pünktlich sein.
War pünktlich und nach der Prozedur beim Bäcker Baumann drei Brezeln für unser Frühstück organisiert. Nach dem Frühstück habe ich mich von den vormittäglichen Anstrengungen erholt. Anschließend war Gartenarbeit angesagt. Beim ausgraben zweier Rosenstöcke hat der Schwindel wiederholt zugeschlagen und ich bin torkelnd aus dem Beet gestolpert.
Die Rosenstöcke haben jetzt einen neuen Platz und können sich in der kommenden Saison frei entfalten.

Mittwoch so gegen 0 Uhr 40 im Internet bei einem Restposten-Händler unsere geliebten Hackbällchen in der Dose zu einem echten Kampfpreis entdeckt. Sind aus dem normalen Handel verschwunden und die Ersatzproduckte sind so lala. Das MHD ist mit 12.2027 angegeben und ich habe 24 Dosen geordert. Dann noch 15 Camembert auch in der Dose bestellt und somit ist das Überleben auf der nächsten großen Reise gewährleistet. Obwohl die Hackbällchen auch für die übernächste Reise ausreichen.
Nach dem Aufstehen stress mit Prinzessin bekommen. Sie wollte in der Früh mit mir zu Ikea fahren. Ich habe schon am Vorabend eine Version angesprochen bei der meine Anwesenheitnicht erforderlich ist, aber nicht fix gemacht. Wutschnaubend ist sie dann alleine losgefahren. Ich habe keinen Bock wie ein treues Hündchen hinter ihr herzulaufen für 4 Filzdecken und ein paar Plasikschüsseln.
Habe mich lieber meinem Klappalkoven gewidmet. Im Keller liegen noch zwei Gasdruckfedern von einem früherem Versuch der Mechanik über der Totpunkt zu helfen. Damals haben die Federn mehr nach außen wie nach oben gedrückt. Da hat sich die Mechanik in der Dachschublade verspannt. Nun sind aber, von einem weiteren, ebenfalls gescheitertem, Versuch, die Arme mit den Spindeln am Ende verbunden und können nicht nach außen gedrückt werden.
Die Gasdruckfedern in meinem zwischenzeitlich sehr ordentlichem Keller gefunden. Zwei Halterungen aus einem Alu-Rechteckrohr geschnitzt und mit doppelseitigem Klebeband in der Ecke der Dachterrasse festgeklebt. Die Gasdruckfedern drücken die Halterung in die Ecke und das Klebeband verhindert ein verrutschen. Erste Versuche sind positiv verlaufen. Da es nach dem Einkaufsbummel mit Dagmar zu einer Diskussion gekommen ist, wurde das Frückstück verschoben und ich habe mich beim fertigmachen der Konstruktion abreagiert.
Nach dem sehr späten Frühstück galt es die Arbeitsklamotten gegen normales Gewand zu tauschen, die Zähne auszukratzen und zum Zahnarzt zu fahren. Pünktlich drangekommen und nach strapaziösen 80 Minuten mit neuer Brücke entlassen. Sitze nun auf dem Sofa und warte auf das Nachlassen der Spritzen.

Donnerstag Was für ein Tag. Der Kiefer entspannt sich, das Zahnfleisch ist beleidigt und das stellenweise trübe Wetter gibt einem den Rest. Der Käse ist heute in der Früh schon geliefert worden und die Verpackung macht einen guten Eindruck.
Gegen Mittag Prinzessin zu ihrem Leibarzt nach Bietigheim-Bissingen ins Krankenhaus gefahren. Er soll sich eine OP-Narbe genau anschauen. Ihre Hoheit ist mit dem Ergebnis sehr unzufrieden. Einer dieser selbstauflösenden Fäden hat es einfach nicht getan, aber die Narbe ist schon abgeheilt und überdeckt ihn komplett. Zugsalbe hat nichts gebracht.
Ich habe versucht bei Obi in Bietigheim einiges zu besorgen, bin aber an dem dünnen Angebot gescheitert. Warte darauf das ich Dagmar im Krankenhaus abholen kann. 12:30 war Termin und ich sitze um 14:15 auf dem Parkplatz und warte auf ein Lebenszeichen.
Sie lebt und wir fahren zu Hornbach. Fast alles bekommen und auf dem Heimweg bei Pflanzen Mauk, unserem Nachbarn, ein paar Erika eingetütet.
Der einsetzende Regen veranlasst uns die Sachen im Garten abzulegen und uns in die Burg zurückzuziehen.

Freitag gleich am Morgen eine Firma empfangen. Besichtigung der zukünftigen Baustelle. Anschließend nach Heilbronn in den Osthafen gefahren. Frühstück auf dem Hausboot bei Herbert und Brigitte. Es gab viel zu bereden und es war richtig nett.
Der Heimweg ging über Lauffen bei meiner Computer-Tante Karin vorbei. Die ist ein echter Schatz und teilt sich mit Prinzessin ein Account in Sache E-Book. Das von Prinzessin zum lesen benutzte Tablet hat den den Geist aufgegeben und ein Neues muss frisch eingerichtet werden. Ich bin aber mit dieser Aufgabe an meine Grenzen gekommen und habe laut um Hilfe gerufen.
Kurzer Besuch, zwei drei Takte Smalltalk und ein Plan erstellt wie wir uns wieder treffen.
Dann heim und die wegen des Regens verschobene Gartenarbeit in Angriff genommen. Gleich das Wohnmobil an die Leine gelegt um Frostschäden zu vermeiden. Sicher ist sicher.
Dabei spricht mich Lisa, die vierfache Katzenmama, an und fragt ob ich ihr mit dem neuen Geschirrspüler zur Hand gehe. Mein weiches Herz hat nachgeben und so habe ich „schnell“ den ungeliebten und nicht genutzen Kühlschrank ausgebaut und den Spüler in das Loch geschoben. Bis auf das Wasser alles angeschlossen und den Rest auf Montag verschoben. Da werden „wir“ das einfache Eckventil gegen eines mit Maschinenanschluss tauschen.
Endlich Kaffeepause mit Kuchen vom Konditor. Eine Weile nichts gemacht und nach dem Abendessen hat Prinzessin begonnen die Räume der Burg weihnachtlich zu schmücken. Wie, bald ist Weihnachten? Kommt wieder unvermittelt und plötzlich.

Samstag und jetzt ist auch das Wohnmobil weihnachtlich geschmückt. Mein kleines Bäumchen mit den bunten Lichtlein erstrahlt auf dem Armaturenbrett.
Heute nur Kleinkram. Bohrer schleifen, da bischen aufräumen hier bischen Ordnung machen. Ist einfach zu kalt um Spaß beim arbeiten zu haben.
Karin hat sich gemeldet und erste und ernste Diagnose in Sache Tablet und E-Book gestellt. Dieses Tablet verträgt sich nicht mit der Kindl-App. Blöd, aber dann muss halt ein Neues her. Karin hat gleich eine Kaufempfehlung mitgeschickt und den Namen habe ich meinem Freund Google geschickt. Der wußte gleich ein gutes Angebot und ich habe zugeschlagen.
Nebenbei Hausaufgaben für die neue Reise gemacht. An der Anfahrt gefeilt und den Straßenzustand abgefragt. Trinkwasserquellen gesucht und gefunden. Dann wieder Infos über Tunesien gesammelt. Telefonkarten, erste Übernachtungsplätze, Geldautomaten und weitere Kleinigkeit in Erfahrung gebracht.
Mit der Telefonkarte kämpfe ich noch. Habe keinen Anbieter für 90 Tage gefunden. Bei 60 Tagen enden die Internetangebote. Auch die Datenmenge ist spärlich. Die Internetseite von Orange macht nach der Übersetzung ins Deutsche noch den besten Eindruck und zur Not wird nach 60 Tagen eine weitere Simkarte gekauft. Bin neugierig was die „Reiseleitung“ gefunden hat.
Wir sind zum Abendessen mit meinem „Steuerberater“ verabredet. Treffen uns in Steinheim beim Chinesen. Freue mich schon auf meine Schwägerin, die ich länger als meine Frau kenne.
Essem war wie immer sehr gut. Das Lokal kann man weiterempfehlen.
Nach dem Essen noch schnell einkaufen gegangen. Kaufland ist überall, auch in Steinheim. Im gleichen Atemzug die Feierwehr getankt.

Sonntag. Habe gleich in der Früh eine Arbeitsliste mit mehreren Positionen für den Tag erstellt:
1. Nix
2. Siehe 1.
3. Siehe 2.
4. Siehe 3.

Wird jetzt nacheinander abgearbeitet.

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Eine Antwort zu Zahnarztwoche

  1. Klaus sagt:

    Ja solche Konstruktöre kenne ich auch nur kein Platz verschenken. Nur wenn man dann nochmals ran muss 😉 könnte man die Planer zur Hölle schicken 😁
    Sonnige Grüße
    Klaus

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