Noch ein Schloss

Tag 23, Graf Yoster Dracula gibt sich die Ehre.

Immer wieder muss die grob erstellte Reiseroute, aus verschiedenen Gründen, abgeändert werden. Das Bärenreservat Zarnesti war so ein Fall. Stand erst auf dem Plan und mit dem Näherkommen haben wir weitere Information eingezogen. Es gibt nur 2 Führungen, a 40 Personen. Ich nehmen an, daß es Busse sind und billig ist es auch nicht. Es werden 85RON (16€) pro Person aufgerufen. Nicht unbedingt das Problem, aber wenn für das Fotografieren nochmal 10€ aufgerufen werden, da verlieren wir schlagartig das Interesse.
Hochflexibel wie wir sind, finden wir da immer einen Ersatz.

Oder Râșnov, Festung Rosenau. Da ist bei Nachforschungen an den Tag gekommen, dass die Festung seit 4 Jahren geschlossen ist. Man nimmt Geld für den Schrägaufzug und sagt dir aber nicht, daß oben tote Hose ist. Sind zum Glück mit Freund Google und den Rezensionen draufgekommen.
Habe die Drohne aufsteigen lassen, aber ohne Sonne wirkt das bisschen tostlos.

Drohnenbild


Beim Versuch Bilder von der anderen Seite zu machen, ist die Funkverbindung abgerissen, aber die Drohne findet ohne fremde Hilfe zurück.

Also weiter zum Schloss von Dracula in Bran.
Wir wollten uns einmal mit der Menschenmasse durch ein verwinkeltes Schloss schieben lassen.

Wie am Vortag viele Busse mit Schulklassen und unzählige Touristen. Sie strömen aus allen Ecken des Dorfes auf den Eingang der kleinen Parkanlage zu. Die Wege sind gesäumt mit Souvenirläden und Fressbuden. Dann der kurze Aufstieg zur Burg. Das wird schon zur Geduldsprobe wenn du in der Schlange stehst und um dich herum ein Rudel pubertierender Teenager, die zwar immer auf ihr Handy starren, sich gleichzeit laut unterhalten. Und dann die Dinge die Doktor Frankenstein zusammengebaut hat. Zuviel Lippen, zuviel Busen, zuwenig Hirn. Ein Exemplar hat geschätzt über hundert Selfie’s gemacht. Schade, daß neben ihren Lippen kaum etwas anderes auf dem Bild Platz hatte. Und dann die mit ihrer Designerbrille. Für Menschen wie mich, die soetwas nicht kennen, stand auf dem Brillengestell mit güldenen Lettern der Name drauf. Nützt nichts, da ich weder mit der Brille, noch mit dem Namen des dafür Verantwortlichen etwas anfangen kann. Die Tante kann auch nichts damit anfangen. Bei jeder Gelegenheit etwas anzuschauen, musste sie die Verdunkelung abnehmen um sie ebensoschnell wieder aufzusetzen.
Ich hasse Klamotten die das Etikett aussen aufgenäht haben, damit jeder Trottel sieht, das man sich das leisten kann. Die Männer dazu passend in Jogginghose. Lagerfeld hat es mit dem Satz, wer Jogginghosen trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren, auf den Punkt gebracht.
Genug gelästert. Das Gemäuer ist recht interessant und so gebaut das die Menschenmassen ohne Problem durchgeschleust werden können. Hier ein paar Schnappschüsse.

Zurück auf dem Parkplatz stand plötzlich ein Parkwächter und wollte Geld von Michael, der vorausgegangen war. Aus 16 RON Parkgebühr wurden dann 16 RON pro Stunde und der Ton wurde, sagen wir mal „rauher“. Die zuerst aufgerufenen 16 RON hätte er ja bekommen, aber seine Gier und Unverschämtheit haben uns veranlasst den Parkplatz einfach zu verlassen. Das Frühstück wurde auf einen sicher kostenfreien Platz außerhalb verlegt.

Neuer Plan, neues Glück. Das heutige Tagesziel wurde ausgewählt. Die Wahl fiel auf das Alte Höhlenkloster Şinca.
Während ich bei den Fahrzeugen blieb, haben die anderen die Anlage besucht.

Unter Zuhilfenahme eines Kalenders wurde die Reiseroute dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen angepasst und ein Ruhetag an diesem schönen Ort eingebaut.

Blick aus dem Wohnzimmerfenster

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2 Antworten zu Noch ein Schloss

  1. Karsten sagt:

    Peter, sofort die Flucht ergreifen! Überall nur Geldgierige, die ihr Wesen treiben! Es wird schlimmer werden, je weiter du nach Süden fährst…

    Freu dich doch einfach mal darüber, was ihr beide noch schafft! Es sind die einfachen Dinge, weisst du aber selber, Grüße natürlich auch der Gemahlin. Ich freue mich für euch beide.

    Beste Grüße
    Karsten

  2. Peter Trunner sagt:

    Hallo Karsten.

    Ich habe da keinen Unterschied zwischen Nord und Süd ausmachen können. Die können von einem echten Schwaben schon noch etwas lernen.
    Ja, die einfachen Dinge, so wie heute. Frühstück mit Freunden und gelangweilt den Blick ins Tal schweifen lassen.
    Die Grüße habe ich übermittelt und sie hat sich, so wie ich, sehr gefreut von Dir zu hören/ lesen.

    Natürlich gehen Grüße zurück an Euch.

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