Wieder an die Küste

Freitag, 12.01.24 Tag 46
🇹🇷 Avlan-See – Myra – Andriake 🇹🇷
🛣️ 85 km • 🕰️ 2h40 • 👀 1h20min • ☕ 45min

Beißend kalt war es in der Nacht, minus 4°. Haben schon vor dem Abendessen den Ofen angezündet. Diesmal durfte die Reserveheizung die Arbeit machen und die Hauptheizung würde nur zum umwälzen benutzt. Konnte dabei die Heizung immer weiter zurücknehmen, bis ein gutes Verhältnis zwischen Raum- und Fußbodentemperatur herrschte. Es war sehr angenehm wiedereinmal mit der Fußbodenheizung zu sitzen.
Nach einer anstrengenden Nacht, für Dago, waren es am Morgen 16° im Wohnmobil bei einer Bodentemperatur von 35°. Insofern kein Problem, einfach von Fußboden- auf Raumheizung durch öffnen der Wartungsklappe umschalten.

Es war nicht die Kälte, die Dagmar belastet hat, es war die Polizei. Der Erste klopfte kurz nach Mitternacht gegen die Tür. Wir öffneten das Fenster und wurden gefragt wo wir herkommen. Kann der nicht lesen? Es ist bei der Polizei genauso wie beim Tanken. Zuerst das Kennzeichen eingeben, dann geht es weiter. Deutschland, Alemannia, Germany war unsere Antwort. Dann war er zufrieden. Noch zweimal kam ein Streifenwagen und stand vor unseren Autos. Immer mit laufendem Motor und eingeschalteter Leuchtreklame. Sprechfunk und allgemeines Gelaber, die haben ja sonst nichts zu tun.
Egal, es war unser erster Kontakt mit den Jungs beim freien stehen.
Da die Wettervorhersage etwas von Tags 6° und Nachts -6° erzählt, geht es runter ans Meer. Dort erwarten wir 16° und Nachts +8°, dass klingt schon viel besser.

Wir waren wider erwarten früher fertig als unsere Nachbarn. Habe mich spontan entschlossen alleine loszufahren und Kurt das Ruder übernehmen lassen. Der hat nach Myra ein Sträßchen gefunden, bei dem Michael zurecht den Kopf geschüttelt hat. Nach ein paar Kilometer wollte Kurt rechts weg, ich habe das so nicht sofort erkannt. Um ihn nicht zu verärgern, habe ich gewendet. Kaum zwei Kilometer auf der Straße gefahren, begann die Bremse zum stinken. Vorne rechts stieg Rauch auf. Konnte mir das nicht erklären. Bin dann ein paar Kurven sehr vorsichtig und ohne zu bremsen gefahren.

Hat sich normalisiert, auch nicht schlecht.
Die Straße war genau meine Kragenweite. Ist zwar eine echte Rumpelstraße, man hat die Wellblechpiste geteert und mit Split gewalzt. Was nicht fest verschraubt ist, hüpft, zittert und schwingt im Rhythmus der Straße. Sehr schmal, sehr kurvenreich, dem Gelände angepasst.

Irgendwo entlang der Straße muss ein Steinbruch sein. Alle paar Minuten kam mir ein Sattelzug mit nur zwei (2) Steinen drauf entgegen. Obwohl ich bei der Bergfahrt Vorfahrt hätte, habe ich verzichtet und mich ganz an die Kante geflüchtet.

Dann tut sich plötzlich dieser Anblick auf:

Auf dieser Straße hatten wir alles. Engstellen, Gegenverkehr, Schlaglöcher, Ziegen, verrückte Autofahrer und einen Erdrutsch. Die Aufräumungsarbeiten waren schon in vollem Gange und nach wenigen Minuten konnten wir weiter.


Das Ende der Strecke war schwierig. Von der Seite hätte ich wahrscheinlich umgedreht. Erster Gang und viel mehr bremsen als mir lieb war. Dann wiedereinmal Knochensteine als Fahrbahnbelag und plötzlich habe ich einen „schlafenden Polizisten“ übersehen. Erst als die Vorderachse zum Sprung ansetzte, hab ich es auch bemerkt. Vorderachse ist kein Problem. Das Problem kommt 3,30m dahinter.
Sagen wir so, das Badezimmer wollten wir schon immer einmal umräumen. Der Anfang ist gemacht. Gerade von dem Schreck erholt, tarnt sich ein weiterer Polizist im Schatten eines Baumes. Leicht anbremsen könnte ich noch, aber……

Rein nach Demre und den Schildern Myra gefolgt. Klein aber fein, kann ich nur sagen. Wenn die irgendwann einmal etwas von den Eintrittsgeldern (300TL = 9,15€/Person) investieren und ein paar Dinge richten bin ich voll zufrieden.

Ansonsten schöne Anlage, Felsengräber und das Theater.

Haben auf dem Parkplatz noch gefrühstückt und Michael und Andrea sind zum Übernachtungsplatz vorgefahren.

Drohnenbild

Stehen fast auf Meereshöhe bei 36.223226,29.940738

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