Akkoç, Ariassos und zurück.

Samstag 06.01.24 Tag 40
🇹🇷 Akkoç – Ariassos – Akkoç 🇹🇷
🛣️ 7km • 🕰️ 1h30min • 👀 1h10min

Die Nacht in Akkoç war kalt. Das Thermometer zeigt in der früh -1°. Das ließ das ungeheizte Wohnmobil auf 12° auskühlen. Fast kein Problem, da in den frühen Morgenstunden das rote (türkische) Telefon ganz wichtig den Erhalt einer Nachricht signalisiert und kurz darauf noch eine und noch eine und noch eine. Dann war kurz Ruhe, die war aber vor dem Ansturm der Nachrichten. Plötzlich eine nicht endende Flut an Nachrichten.
Erdbeben, Meterioiteneinschlag, Dammbruch, Krieg?
Ich raus aus dem Bett und das Handy gegriffen. Display aktiviert und……? Keine Nachrichten??
Egal, Wartungsklappe der Heizungen geöffnet und beide Heizungen voll laufen lassen. Mit 4kw Heizleistung den Innenraum aufgeheizt. Ein aufgestellter Ventilator verteilte die Warmluft (un-) gleichmäßig im Wohnmobil. Zurück ins Bett und warten bis der Wecker klingelt.
Die halbe Stunde hat gereicht um 23° zu erreichen. Aggregat angeworfen und das Duschwasser angeschoben. Gleichzeitig das Landstrom-Ladegerät eingesteckt und die Batterien gepusht und das erste Teewasser erhitzt.
Dann umgestellt auf Fußbodenheizung und mit einer Heizung weiter geheizt. Da fiel die Raumtemperatur auf 21°, dafür wurde der Boden schön warm.

Um kurz nach 9 ging es los. Michaels Lkw haben wir im Basislager zurück gelassen und uns mit dem Ducato an den erneuten Aufstieg gemacht. Fast 400 Höhenmeter auf die knapp 4 Kilometer lange Strecke.

Die antiken Steine von Ariassos lagen noch im Schatten als wir ankamen. Die letzten Reste des Gletschers blockierten die weitere Anfahrt.

Leider hatten wir keine Sherpas bestellt und so mussten wir unsere Ausrüstung selber den berghoch schleppen. So eine Spiegelreflexkamera ist ganz schön schwer. Am Eingang des schmalen Tales war ein Schild mit Informationen aufgestellt an das Fundament eines alten Bauwerks gelehnt. Leider fehlte eine Wegmarkierung und so haben wir den schmalen Pfad vor der Ruine gewählt. Hinter der Ruine war ein besserer Schotterweg versteckt.

Auf halber Höhe haben wir die Mädels zum Abstieg geraten um den von oben neu entdeckten Weg zu nehmen. Michael blieb bei den Mädels und ich bin quer durch die „Felswand“ zum neuen Weg geklettert. Habe mir dadurch einen gewissen Vorsprung erarbeitet, den ich für einen weiteren Aufstieg nutzte. Schnell bemerkte ich, das es ohne Sauerstoff keinen Sinn macht weiter aufzusteigen. Bin dann der Reisegruppe entgehen gegangen und habe die Sachlage erklärt. Habe dann beschlossen alleine ins Tal abzusteigen, um mit der Drohne den Gipfel zu erkunden. Bedenken hatte ich etwas, wegen der niederen Temperaturen. Die Akkus mögen das nicht.

Drohnenbild

Drohnenbild

Drohnenbild

Aber es ist alles gut gegangen und nach geraumer Zeit waren die Anderen erschöpft und durchgefroren zurück und die Bilder im Kasten. Die Reisegruppe war hocherfreut, das die Heizung während der Expedition durchgelaufen war. So können sie die eiskalten Glieder
langsam erwärmen.
Dann ging es wieder nach Akkoç zurück. Ein leichter Anstieg zur Passhöhe und dann rollte der Ducato gemächlich zu Tale.
Angenehm überrascht von den im Tale herrschenden Temperaturen beschlossen Michael und Andrea das Dorf zu erkunden. Sie fanden tatsächlich jemanden in der 290 Seelengemeinde, der uns Brot verkaufte.
Im Dorf wird es bald ein großes Fest geben und die Ankunft der ersten Touristen gefeiert werden. Zudem hat Michael großzügig auf das nicht vorhandene Wechselgeld verzichtet und somit 10TL (0,31€) für das Brot bezahlt. Fast 6 Cent über dem normalen Preis.
Ja, ja, es sind die Touristen welche die Preise verderben.
Am Nachmittag beginnt ein kleine Koch-Orgie. Wir erwarten am Abend zum Drei-König-Essen Gäste.
Zur Info für meine Kinder: Es gibt Rindsschnitzel und Kartoffelpuffer. Für die Anderen: Sowas wie Rostbraten, aber gedämpft/geschmort und man kann, obwohl das Fleisch durch ist, es mit der Gabel teilen und mit der Zunge am Gaumen zerdrücken. Die Kartoffelpuffer werden aus Kartoffelteig gemacht. Ausgerollt und mit einem Ausstecher (umgestülptes Glas) portioniert und in der Pfanne gebacken bis sie schön braun sind. Dazu gibt es eine falsche Wildsauce.
Das Zubereiten dieser Speise, auf so engem Raum, mit fehlendem Werkzeug, nicht allen Gewürzen, bereitete der Köchin gewisse Schwierigkeiten, die sie jedoch grandios gemeistert hat.
Reden wir übers Wetter. Das ist den Tag über immer schlechter geworden. Die Wolken wurden immer dichter und die Sonne hatte keine Chance. Vielleicht hätten wir die Aktivitäten tauschen sollen. Heute noch eine Besichtigung und morgen den Regen bei gutem Essen aussitzen.
Werden wir morgen mit sehen des aktuellen Wetters in der Früh entscheiden wie und was wir unternehmen. Genaueres erfährt ihr morgen Abend.

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