Sind hier: Mezitli Tece karavan parkı

Montag 18.12.23, Tag 21
🇹🇷 Tece 36.692076,34.451910
🌡️Tags 18° Nachts 10° 🌤️ • 🚴 28km 1h30

Campingplatz, da läuft Standardprogramm. Dagmar wäscht Wäsche und ich?
Ich habe gestern ein leises Geräusch vorn links beim fahren gehört. Mit der Endoskopkamera durch die Felgenlöcher die Bremsbeläge kontrolliert. Scheibe ist okay, aber Beläge sind optimal ausgenützt. Der Platzbetreiber hat mir, mit Google gezeigt wo ich Beläge kaufen kann. Er hat mir sogar angeboten mich hin zu fahren, habe ich dankend abgelehnt.

Den schwarzen Hengst gesattelt und los ging es.

Schön zum Radeln, bis auf das Stück mit der Hauptstraße. An sich, kein Problem dank der sehr breiten Parkstreifen. Nur wenn da einer parkt, und du auf die Straße ausweichen musst, kann das schon spannend werden. Vorne an der Ampel kann man sich bei den Autofahrern, welche einen so dicht überholt haben, revanchieren. Einfaches Spiegel umklappen reicht, das er das nicht mehr tut. An der nächten Ampel hätte ich sonst den Spiegel abgebaut. Ohne Werkzeug.
Dann komme ich in die Straße mit dem empfohlenen Teilehändler. Dachte das der leicht zu finden sein müsste. Pustekuchen, ein Autoschrauber am anderen und alle türkisch beschriftet. Keine Ähnlichkeit mit meinem Google-Eintrag. Den ersten, der einen besseren Eindruck machte angesprochen. Google hilft und dann wird mir erklärt: „500 Meter rechts“ und deutet mit der Hand nach links??
Führe den Hengst bei der Hand und sehe rechts auf den Schildern mit den vielen ü das Wort Fiat. Der Mechaniker, türkisches Urgestein, deutete mit dem Kopf zur Seite. Wie in jeder guten Werkstatt, die sind hier offen ohne Tore, manchmal eine Trennwand zum Nachbarn, sitzen zwei auf einem Sofa und beobachten den Mechaniker beim arbeiten. Einer davon spricht akzentfrei Google.
„Wenn Sie Bremsbeläge kaufen möchten, gehen sie in den Laden gegenüber.“
Da ist er, der Laden meiner Träume. Einer der sechs Verkäufer spricht Englisch. Wie gut kann ich nicht prüfen, da ich selbst an meiner Grenze bin, aber wir kommen zusammen.
Die Beläge müssten vorrätig sein, man muss sie nur im Regal finden. Dann das größere Problem, Michael möchte ein Kühlerdichtmittel. Mit Händen und Füßen, ein paar Fachausdrücken kommt zuerst eine Dichtungspaste, aber dann das gewünschte Mittel. Schnell mit meinem guten Namen bezahlt und auf den Heimweg gemacht.
Das veranschlagte Zeitfenster eingehalten und zur Frühstückszeit am Campingplatz eingetroffen.
Michael und Andrea waren in der früh einkaufen und haben frisches Brot mitgebracht. Das unterstützte meinen Appetit ungemein. Egal, Bewegung hatte ich schon.
Dann an den Wechsel der Bremsbeläge gemacht. Einige werden sich fragen, warum ich die nicht Zuhause geprüft und ersetzt habe.
Nun das ist ganz einfach. Zuhause müsste ich das auf der Straße machen und alle Nachbarn schauen mich böse dabei an. Hier habe ich Platz und werde für meine Handwerkskunst bewundert.
Zuhause kosten die Beläge rund 80€, hier habe ich, inklusive Kühlerdicht, 1000TL bezahlt. Das sind nach aktuellem Kurs 31,53€. Zudem werden die Beläge etliche Kilometer später eingebaut und halten dadurch länger.
Die Arbeit ist erledigt und ich genieße auf der Dachterrasse meinen Kaffee und ein paar Kekse.

Wie man in Hintergrund erkennen kann, laufen die Einheimischen mit dicker Jacke und Schal, während die Touristinnen Sonnenbaden.
Der Campingplatz ist klein und hat nur 16 Stellplätze. Es gibt Wasser und Strom an jedem Platz. Das ganze für 350 TL.

Auf dem Platz gibt es, wie in Istanbul, eine Waschmaschine. Mir fallen die unzähligen Leute ein, die bei der Planung von meinem Wohnmobil, gesagt haben: „Auf fast jedem Campingplatz gibt es eine Waschmaschine. Warum willst du eine mitschleppen?“
Die Waschmaschine in Istanbul hat Michael und Andrea veranlasst, eine SB-Waschsalon zu suchen. Hier ist die Qualität und Sauberkeit genauso. Da wir ein größeres Zeitfenster haben, wäscht Andrea ihre Wäsche bei uns.
Da Dagmar im Augenblick etwas Schwierigkeiten mit ihrem Bauch hat und nur Diät oder nichts isst, haben M&A Mitleid mit mir und laden mich zum Abendessen ein. Nicht das ich mich zum Abendessen umziehen und zu den Nachbarn gehe und Dago einsam zurücklasse. Es kommen die Nachbarn mit dem Essen zu uns. Es wird bei uns „gekocht“ und dann sitzen wir gemeinsam am Tisch. Dagmar macht sich ein paar Kartoffeln und so ist alles bestens.

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