Sonntag 3.12.23, Tag 6
🇭🇷 Jasenovac – Ruma 🇷🇸
🛣️ = 260km • ⏱️ = 5 h 45 min • ☕ = 1h15min
Hier herrscht wirklich Ruhe, bis wir das Werkzeug auspacken.
Mehr die nächsten Tage. Wir verlassen Kroatien und kommen am Nachmittag in die dritte Welt(Zone) und schalten den Internetzugang aus Kostengründen ab.
Natürlich werde ich alle Tagesberichte nachreichen
Ein anstrengender Tag ging in Ruma zu Ende. Doch der Reihe nach. Morgens war basteln angesagt. Michael wollte dem klackern n der Hinterachse auf den Grund gehen. Wir haben das gestern Nachmittag in dem Dauerregen auf heute verschoben. Ab 5 Uhr früh soll es abtrocknen. Sonne und kalt ist besser wie Regen und +10°.
Werkzeug ausgepackt und den Wagen mit Keilen gegen das wegrollen gesichert. Der Gedanke war, den Wagen aufbocken und mal einen Gang einlegen um das klappern genau zu lokalisieren. Erstmal ist Michael unter den Wagen gekrochen und hat sich das angeschaut. Ich wollte vor dem anheben die Räder lösen um bei Bedarf gleich zur Tat schreiten zu können. Habe Michael eine Stablampe gereicht um eine bestmögliche Diagnose zu bekommen.
Er sieht nichts. Überlege ob ich mich selber unter den Wagen lege, oder ob ich mich auf sein Urteil verlasse. Die Altersweisheit hielt mich zu Glück zurück. Wir fahren erstmal eine Runde auf dem Parkplatz bevor wir alles zerlegen und eh keine Ersatzteile dahaben. Michael fährt und ich renne nebenher. (Wer lacht da?)
Das Klackern war nur einmal ganz kurz zu hören, aber von vorne. Räder eingeschlagen und Sichtprüfung erfolglos durchgeführt. Es läuft auf einen Werkstattbesuch hinaus. In 80km ist neben unserer Strecke ein Mercedes-Autohaus. Das müsste zu machen sein, zumal alles funktioniert.
Ich kümmere mich nun um meinen beidseitigen Wassereinbruch am Dach. Die verdächtigten Verteilerdosen bekommen ein Regenmäntelchen, aus einer Plastiktüte gefertigt, mit Klebeband verpasst. Die Solarzellen haben das gesamte Oberflächenwasser über die Dosen geleitet. Der neue Wassereinbruch links war an den Kabeln der Kameras. Die Zeit wird es zeigen ob ich Erfolg habe.
Dann schnell zusammenräumen und es geht auf die Straße. Wasser wollen wir finden. Zwei verschiedene Softwaren wurden befragt und alles wenn möglich entlang der Strecke. Die erste Möglichkeit liegt auf der Autobahn. P4N gibt einen ganzjährigen Wasserhahn an. Parkplatz angefahren und ich habe nichts gesehen. Michael, der hinter mir fuhr, hat den „Brunnen“ gesehen, aber ohne Hahn und ohne Wasser. Ich habe jedoch in meiner Kamera unterm Fahrzeug einen losen Auspuff von der Heizung entdeckt. Im Parkplatz mit der Hinterachse auf einen Bordstein gefahren und mich unters Fahrzeug bewegt. Ein loses Schlauchband wurde mit dem kleinen Bordwerkzeug angezogen und der Auspuff wieder auf das elektrische Ablassventil des Grauwassertank ausgerichtet. Das hält das Ventil frostfrei.
Wärend Michael auf mich wartet, checkt er sein Fahrzeug ordentlich. Dazu gehört auch, die Radschrauben auf festen Sitz zu prüfen. Das sollte sich als gute Idee herausstellen. Nachdem man den Muttern etwas Aufmerksamkeit entgegengebracht hatte, verstummte das klappern.
Zweite Möglichkeit für Wasser liegt 40km weiter in einer Stadt. Eine Waschanlage soll einen Außenhahn mit Trinkwasser haben.
Irgendwie habe ich einen guten Richer. Ich sehe ein Tankstellenschild mit Zusatz „WC“. Normalerweise stehen Dixis und ich greife zum Funkgerät. Blinker raus und rein in die Tanke. Michael fährt Richtung Parkplatz und ich durch die Tankstelle. Gleich nach den Gebäude steht ein Toilettencontainer und dazwischen eine Wasserstelle. Vorbeigefahren, geparkt, ausgestiegen und zu Fuß die Lage sondiert. Wasser läuft, aber die Parkbucht daneben ist besetzt. Nach wenigen Minuten, Raucherpause beendet, fährt der Wagen weg. Ich zurückgesetzt und eingeparkt. Schlauch angeschlossen und und 120 Liter Wasser gebunkert. Michael ist vom Parkplatz rübergekommen und stellt fest das der Platz für ihn ungeeignet ist. Zu eng, zu schmal, aber er hat noch rund 150 Liter. Michael ist dann weiter gefahren und er sucht den Hahnen bei der Waschanlage. Wir frühstücken erstmal und dann geht es weiter Richtung Grenze nach Serbien. An der letzten Tankstelle davor wollen wir uns treffen.
Dort habe ich für 1,45€/L vollgetankt und erreiche somit die Türkei. Der Wasserhahn hinter dem Servicehaus ist abgestellt. Michael darüber informiert. Sein Hahn an der Waschanlage war auch nicht, aber der LKW sei nun sauber.
Ich beschließe nicht zu warten und bewege mich Richtung Grenze. Tablet und Handy vom Netz genommen und ihnen das Roaming verboten. An der Grenze habe ich mich in der falschen Reihe angestellt. Vom Ende der Schlange aus, könnte ich die Leuchtschrift nicht lesen. Ich stehe in der Schlange „All Passport“ und nicht in der EU-Spur. Das Abfertigen der vor mir stehenden verzögert sich ab und zu, da sie zusätzliche Formalitäten erfüllen müssen. Rund eine halbe Stunde haben wir gebraucht. Ging ohne irgendwas über die Bühne. Kurzes Nachdenken wie die Maut mit was in Serbien bezahlt wird. Streckenmaut, Ticket ziehen und bar mit Euro bezahlen. Wenn möglich passend, den das Wechselgeld ist kein Euro.
Bin dann eine Ausfahrt früher ab und über Land gefahren. Man sieht mehr, kostet „nichts“, dauert aber länger.
Den Parkplatz in Ruma am Friedhof als erster angefahren und geparkt. Bald darauf, aber nach Einbruch der Dämmerung, sind unsere Reisepartner auch angekommen. Eine Runde Tee ausgegeben und die Erfahrungen ausgetauscht. Neue Reiseroute für den nächsten Tag besprochen und uns dann zum Abendessen getrennt.
Etwas später klopft es an der Scheibe. Michael hat die Route nochmals überarbeitet und mehr Landstraße eingebaut. Abendessen war lecker. Die reichliche Sauce der Hackbällchen aus der Dose mit Wiener Würstchen und Nudel. Die Hackbällchen gab es gestern mit Kartoffelpüree.
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Ich tippe diese Zeilen offline um sie dann bei kostengünstigem Internetzugang hochzuladen.