Istanbul

Freitag 8.12.23, Tag 11
🇹🇷 Istanbul
🌡️Tags 8° Nachts 7 🌨️ 70%

Der oder die Muezzin(e) hier in Hörweite sind schrecklich. Sie starten zeitversetzt und jammern furchtbar. Dagmar hat das Konzert in der Früh verschlafen und wurde vom Wecker aus ihren Träumen gerissen.
Nachdem wir gestern den Rest des Tages mit Nichtstun verbracht haben, ruft heute die Pflicht. Es steht ein Waschtag an. Michael und Andrea haben gestern ihre Wäsche in einem Waschsalon gewaschen und getrocknet. Während die erste Maschine lief, habe ich den Fahrersitz ausgebaut. Da drunter liegen Teile der Ladetechnik. Das alte Trennrelais, der B2B-Lader und das wichtige Steuersignal D+. D+ bedeutet das die Lichtmaschine Strom generiert.

Leider nicht wie früher als positives Signal. Das erfordert bei Altgedienten umdenken. Früher war alles Plus gesteuert, heute alles über Masse. Aber das war kein unlösbares Problem.

Bis vor LiFePo4 arbeitete unterm Sitz ein Trennrelais mit einen Schaltleistung von 100/180 Ampere. Dieses Relais schließt die Versorgerbatterie, wenn die Lima arbeitet, mit der Starterbatterie zusammen. Beide Batterien werden da gleichzeitig geladen.

Die LiFePo4 benötigt jedoch eine höhere Ladespannung und daher wurde ein spezielles Batterie-to-Batterieladegerät verbaut. Damals auf eine LiFePo4 ausgelegt und leistet 40A. Dann kam die Zweite dazu und die müssen sich die 40A teilen. Kein Problem im ersten Moment. Dauert die Ladung halt doppelt so lange.
Während der Fahrt verlangt der elektrische Boiler jedoch auch 15 Ampere und somit ist die Batterieladung eine unendliche Geschichte.
Meine Idee, mit einem Umschalter manuell zwischen dem Trennrelais und dem B2B zu wechseln. Ladung mit dem Trennrelais beginnen. Dann kann sich die Lichtmaschine mit ihrer Leistung von 200 Ampere austoben. Wenn die Ladespannung vom Ducato mit 14,3 Volt nicht mehr ausreicht um die LiFePo4 ganz voll zu kriegen, kann ich umschalten und den B2B den Rest machen lassen. Da das Duschwasser sicher zu dem Zeitpunkt fertig erwärmt ist, stehen die 40A des B2B für diesen finalen Vorgang zur Verfügung.

Die dicken Ladekabel, welche zur Zeit am B2B angeschlossen sind, an das Trennrelais klemmen und vom Trennrelais zum B2B neue Kabel ziehen um diesen parallel zum Trennrelais anzuklemmen.
Natürlich alles benötigte für diesen Umbau an Bord, ausgenommen Kabelschuhe, dickes Kabel, Muttern und Unterlagsscheiben M6. 🤔🥴😡
In der Staubox liegen 2m Kabel 6mm². Denke im ersten Moment, das ist zu dünn. Ein Kabelrechner im Internet meint bei 0,5m Kabellänge 0,71mm². Hmmm….
Nochmal rechnen lassen mit 1m Länge und 1,42mm² als Ergebnis bekommen. Wenn ich das im Forum Anfrage, bekomme ich Antworten von 16 bis 70mm².
Unter dem Rechner ist eine Tabelle für Fahrzeugkabel abgebildet.

Wenn ich mein 6mm² Kabel dopple, müssten doch alle zufrieden sein. Gedacht, getan. Aus Edelstahl-Lochband, da sind schon 6er Löcher drin, Klemmschellen gebastelt. Irgendwie geht mein Plan auf. Noch zwei 6er Mutter für die Anschlüsse am Trennrelais gefunden, passt.
Der Testlauf war nicht berauschend. Zumindest das Umschalten klappt. Grüne LED am B2B und ein lautes Klacken sowie eine rote LED signalisieren die jeweilige Funktion.
Der SmartShund von Victron und mein Voltmeter zeigen auf das alles grundsätzlich tut. Die Ampereleistung über das Trennrelais kann labortechnisch nicht überprüft werden. Dazu sind die LiFePo4 zu voll. Das normale Ladegerät hat sie vollgepumpt und im Leerlauf bringt die Lima nicht die von mir angestrebte Leistung. Eine länger Probefahrt unter realen Bedingungen wir es ans Tageslicht bringen.
mit aufgebauten Fahrzeug zur Ver- und Entsorgung gefahren. Dabei vermisste ich den B2B-Lader. Vorhin beim testen hat er noch gearbeitet, jetzt nachdem der Sitz drauf ist streikt das Teil. Morgen gehe ich dem auf den Grund. Jetzt ist Michael dran. Knarrendes Geräusch im Wischergestell. Meine Vermutung das Wischerlager. Die Diagnose ein Volltreffer. Etwas zum schmieren aus der Spraydose und eine handvoll Werkzeug löste das Problem. Kurz noch nach dem schleichenden Kühlwasserverlust geschaut. Fahrerhaus gekippt und alle erreichbaren Schlauchbänder lehrbuchmäßig nachgezogen. Lehrbuch: Alle Bänder mit WD40 einsprühen, einmal lösen und dann mit Verstand anziehen. Ja, Verstand haben wir reichlich dabei und nicht allen verbraucht.
Schnauze voll vom schrauben, die Jacke angezogen und gemeinsam mit Michael einen kleinen Stadtbummel gemacht und den chaotischen Verkehr als Fußgänger genossen.


So sieht es in allen Straßen aus. Egal ob Haupt- oder Nebenstraße.
An verschiedenen Geldautomaten den Wechselkurs und die Buchungsgebühren verglichen. Für verschiedene Kleinigkeiten mal 4000TL abgehoben. Dann noch eine Runde gedreht um Brot zu finden. Es gibt hier ein Geschäft am anderen. Klamotten, Schuhe und sonstiges unbrauchbares Zeug. Doch noch Brot und ein paar Äpfel gefunden. Zwei Brot und drei wunderschöne Äpfel für 1,09€.
Zurück an Stellplatz das Dach geöffnet. Auf Anhieb die richtige Aluboxen gefunden und die benötigten Vorräte von oben nach unten transferiert. Feierabend, Michael bring Kuchen und wir stiften den Kaffee. Andrea hat Rücken und legte sich lang.

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2 Antworten zu Istanbul

  1. Mike, der mit der Pause sagt:

    Hallo ihr zwei,
    ich habe ja keine Ahnung wie lange Ihr noch in Istanbul seid.
    Bus und Straßenbahn fahren ist immer ein Erlebnis und man kann mit der ÖPNV-Karte auch mit der Fähre über den Bosporus fahren für ca. 10 Cent pro Fahrt.

    Euch weiterhin eine gute Reise und mir kurzweilige Pausen.

    Gruß Mike

  2. Peter Trunner sagt:

    Danke für die Infos. Michael und Andrea haben schon eine Seefahrt hinter sich. Da Prinzessin nicht seefest ist, haben wir verzichtet.
    Wir haben Istanbul heute in der früh verlassen und nur den sonnigen Sonntag mit Besichtigung verbracht. Zum anschauen der Stadt braucht man Jahre. Unter Umständen kommen wir nochmals hierher.

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