Tag 66 – Campingplatz Ade

Gestern Mittag war nichts los. Keine Reparaturen, nichts umbauen, langweilig.
So langsam alles für die Abfahrt fertig gemacht. Waschmaschine gesichert, Stühle auf’s Dach, Abwasserschlauch aufgeräumt, Scheiben geputzt und Motoröl nachgefüllt.
Dago hat ein Brot und einen Bananenkuchen gebacken. Der Kuchen wurde zum Nachmittagskaffee serviert und das Brot zum Abendessen angeschnitten.
Am Abend dann noch ein kurzes Meeting bei uns abgehalten. Der heutige Tag und die Strecke war das Thema.
Nebenbei festgestellt das es bis nach Bodenheim 3125km sind, was bei 30 Reisetagen ein Tagespensum von über 104km bedeutet. Der Gedanke verursacht Stresspickel.
Die Todra ist trocken. Das Wasser hinter unserem Campingplatz ist von Nebenflüssen. Wir fahren die beeindruckende Schlucht bis zum neuen Staudamm.

Bis der Stausee voll ist, dauert es noch eine Weile. Wir haben am Stausee gedreht. Die letzten Kilometer bis zum Abzweig auf die Piste von 2012 schenken wir uns. Der Ausflug hat, hin und zurück, fast 2h gedauert.



Mit sehen der Höhlenbewohner, ja hier in Felsspalten wohnen Leute, werde ich ein bisschen demütig und bemerke wie privilegiert wir sind. Man hätte auch hier auf die Welt kommen können.

Die Aufzeichnung der Strecke ist schwierig. Die Schlucht so eng und der Satellitenempfang so schlecht. Last euch nicht täuschen wenn ihr den Track großzieht. Wenn kein Empfang dann zeichnet er vom letzten bis zum neuen Impuls eine gerade Linie. Oder zwei drei.
Die Eindrücke sind grandios. Nichts ist mehr wie vor 11 Jahren. Straßen, Häuser und ganze Dörfer sind neu, bzw stark verändert.
Bin einfach von der N10 auf eine Piste eingebogen und wir stärken uns erstmal. Habe der Reiseleitung eine Nachricht mit WhatsApp geschickt, dass sie nicht bei der Marjane auf dem Parkplatz warten müssen. Die könnte bis zum Übernachtungsplatz weiterfahren und ein Handtuch für mich auslegen, aber sie haben sie noch nicht gelesen.
Frühstück ist fertig und wir rollen wieder auf die N10. Es sind noch 101km zum Nachtplatz und dazwischen liegt die Marjane in Errachidia. Dort werden die Lücken im Vorratsschrank gefüllt und somit freies stehen ermöglicht.
Einkauf erledigt. Schwer beladen geht es jetzt noch zur Tanke. Dann ziehen wir zum Nachtplatz.
Getankt für einen guten Preis. Der Liter Diesel kostete 12,10DH und bei der Gelegenheit das Aggregat getankt.
Der Nachtplatz ist ein Geheimtipp. Ein paar Meter Piste schreckt alle ab. Danach gibt es wieder Asphalt bis ins verlassene Dorf. Verlassenes Dorf????
Wir haben ein paar Fotos von der Kasbah Amjjouj, laut Maps „Geisterstadt“ , gemacht und konnten eine Volkszählung der lauffähigen Dorfjugend machen. Der Satz: „Ein Dirham“ fällt unzählige Male und stößt bei uns auf taube Ohren. Mit verteilen von Dirham, Kugelschreiber oder Bonbons ist niemand geholfen. Zumindest sind diese Kinder noch nicht ganz verdorben und werfen nicht mit Steinen. Waren noch zuwenig Gutmenschen da. Früher bekam man von den Kindern aus Palmblättern gefaltete Kamele angeboten, aber das ist anscheinend unnötige Arbeit da man die Geschenke auch für nichts bekommt.
Wir verlassen das Dorf wieder und beziehen eine große Ausweichbucht auf der langen Zufahrt. Auch hier bleiben wir nicht unentdeckt und im Laufschritt sind zwei Jungs angekommen. Bald bekommen sie Verstärkung.
Der Ausblick von hier ist Klasse.

Blick aus dem Wohnzimmerfenster


32,0748264, -4,3772950

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