Tag 29 – Unter Pfauen

Frei nach Karl May. Die Viecher sind an Menschen gewohnt und schlecht zu beeindrucken. Saß gestern erst einer auf dem Dach und ich habe versucht ihn mit kleinen Steinchen zu vertreiben. Die Geste genügt nicht, du brauchst einen Treffer.


Dann saß einer auf der Motorhaube. Das öffnen der Beifahrertür, sowie das zuschlagen wurde komplett ignoriert. So bin ich hinten raus und habe den Stock vom Alkoven mitgenommen. Meine wilden Drohgebärden haben nichts ausgerichtet. Wer nicht hören will, der muss fühlen! Das hat sich unter den Tieren herrumgesprochen und man ließ uns in Ruhe.


Heute in der Früh kam dann die Rache. Gefühlt haben sich alle zwölf angeschlichen um dann im Chor zu „singen“. Wer Pfaue nicht kennt, das sind keine, ich betone, keine Singvögel!!!
Selbst der Muezzin wäre von der Lautstärke beeindruckt. Denke es steht 1:1.
Geschlafen haben wir bis dahin gut. Ich muss mich für die zahlreichen Genesungswünsche bedanken. Meine Rotznase hat sich in einen Husten verwandelt und der ist schon am abklingen. Dago hat da mit ihrem Knöchel weniger Glück. Es ist trotz vorsichtiger Ernährung und vielen Verzichten wahrscheinlich ein Gichtanfall. Die Behandlung wird in diese Richtung optimiert.
Wie üblich läuft, wenn wir auf CP sind, die Waschmaschine. Es wird sicher kein Marathon, dafür ist die Infrastruktur zu bescheiden. Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche.

Blick aus der Küchentür


Nebenbei wird versucht den Dreck loszuwerden. Schwer, bei jedem Gang hinaus, kommt wieder Dreck herein. Draußen muss man vorsichtig gehen, die Pfauen haben das Gelände vermint. Das sind große Tiere und somit große 💩.
Probleme werden da gelöst, wo sie entstehen.

Soeben hat mich diese Information erreicht:
Hallo Du, möchtest ein anständiges Rezept? Ich hab welche. Ein Kommilitone ist Perser, der schwärmte von gedünstetem Pfau. Wenn Du viele Pfauenhähne hast, haben die keinen Namen und wenn ein Schreihals fehlt…… fällt es nicht auf. Ziervogel hin …. Bratenduft im Haus her. Gruß MacD.

Die Planung für den Montag wird diskutiert. Werden schon am Sonntag hier aufbrechen um nach Oujda zu fahren. Dort gibt es eine Mercedes-Werkstatt und Michael will feststellen lassen, warum die Warnlampe nicht mehr ausgeht und möchte möglichst früh dort sein. Direkt in Oujda gibt es in Bahnhofsnähe einen „Stellplatz“. Das sind etwas 100km bei 1:30h geschätzte Fahrzeit.
Michael und Andrea werden nachher eine kleine Wanderung zum Strand hinunter machen. Die haben frei, ihre Wäsche wird gegen kleine Gebühr von einer Einheimischen gewaschen. Wir machen unsere Wäsche selber und legen die Beine hoch. Vor allem Prinzessin ihres.
Gestern mein Haushaltsbuch auf den neuesten Stand gebracht. Das habe ich in Euro begonnen und werde der Einfachheit die MDH vereinfacht, 1:10, umrechnen um einen Überblick zu haben. Im Moment liegen wir exakt im Rahmen. Dachte immer im Vorfeld das ich für Marokko mehr als den Tagessatz brauche und habe dann gedanklich die Fähre als Sonderausgabe verbucht. Das ist anscheinend nicht erforderlich.
Das Wetter ist launisch. Der Löwenanteil der Wäsche hängt im Dachboden und wird angefönt. Eine Oktopus ging bei Sonnenschein und leichtem Wind an die Dachschublade. Während des Frühstücks kam der „leichte“ Regen zurück. Hastig würde das arme Tier gerettet und innen noch ein trockenes Plätzchen gefunden.
Wir vertrödeln den Tag. Sitzen, lesen, spielen, essen, schauen in die Gegend und machen Anti-Stress-Übung. Es ist nicht einfach das Leben unterwegs.

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