Tag 28 – die Erinnerungen kommen zurück

Und täuschen mich. Dachte plötzlich, hier auf diesem Platz waren wir 1984 schoneinmal! Dessen war ich mir sicher. Habe meinen Sohn Michael per WhatsApp gebeten mir ein Foto von damals zu schicken.

Archivbild 1984


Bin dann hier den Hang hochgekraxelt und habe versucht Übereinstimmungen im Gelände zu entdecken. Passt nicht. Mit Google die Küste gescannt und wahrscheinlich war es die nächste Bucht, weiter im Osten. 35,2192543, -3,9130197
Wir sind damals von Ceuta nach Al Hocaeima, aber auf der N2, gefahren. Lang lang ist es her. Damals ging es rüber nach Algerien und dann einfach gen Süden bis runter in den Niger.
Zurück in die Gegenwart. Die Eindrücke auf dieser Reise sind gigantisch. Ich weiß nicht genau woran das liegt, aber du fährst um eine Kurve, oder über eine Kuppe und dann tut sich eine eigenartige Natur auf oder ein malerisches Dorf. Das Rütteln, dass dich dann in diesem Moment aus den Träumen reißt, ist das mörderische Schlagloch, welches du übersehen hast.

Ich gebe zu, ich habe es leichter wie Michael. Der fährt vorneweg und wenn es ihn verschüttelt habe ich noch einen Moment die Situation für mich zu vermeiden.
Ich finde der Tross passt gut zusammen. Ich würde ohne Michael keinen Meter schneller fahren. Wobei wir nicht Stoßstange an Stoßstange fahren müssen. Morgens, oder schon am Vorabend, wird das nächste Tagesziel besprochen und so weiß jeder wo es hin geht. Im schlimmsten Fall ist einer eine halbe Stunde früher da. Sollte etwas sein, haben wir beide eine marokkanische Rufnummer, oder WhatsApp geht auch. Und Zwischenmenschlich stimmt es nach meiner Meinung sehr gut und ich freue mich auf die nächsten Tage.
Fahren alleine. Ich will den Platz von 1984 wiederfinden. Verabreden mit den anderen das wir uns bei Einkaufen treffen. Supermarkt Marjane in Nador wurde ausgesucht und als Route die N2. Ich habe das Suchergebnis von Maps meinem Kurt übermittelt. (Dachte ich)
Also die nächste Bucht angesteuert und

Voller Freude zurück auf die Straße. Plötzlich in Midar sage ich zu Dago: „In dem Dorf haben wir damals eingekauft“ Ungläubige Blicke von Dago. „Doch, im durchfahren haben wir damals auf der linken Seite Brot entdeckt.“
In dem Augenblick sehe ich unter den Arkaden, genau wie damals den Korb mit Brot stehen.
Es ist unglaublich. Sehen beim fahren auf der neuen N2 teilweise noch die Trasse der alten N2. Damals war die Alte die Neue😄
Unterwegs auf Michael aufgelaufen. Er fährt rechts in eine Tankstelle und ich folge ihm. Tanken mit Karte nicht möglich und wir fahren weiter. Nach ein paar Kilometern biegt Michael links in eine Tankstelle, wir fahren weiter. Denke das in Nador beim Supermarkt das Frühstück vorbereiten kann bis die Anderen kommen.
Nador vor mir und ich habe Wasser auf der rechten Seite? Irgendwie hatte ich das anders im Kopf. Sehe links einen Bricomar-Baumarkt und denke mir nichts dabei. Ich habe im Kopf das der Supermarkt Marjane rechts von mir sein muss. Immer schön dem Navi nach. Als ich in die letzte Straße einbiege, wird mir klar das ich falsch bin. Nochmal Freund Google gefragt und…..
Neben dem Baumarkt ist der Supermarkt. Eine Ehrenrunde durch Nador und ich mache bei diesem Rennen den zweiten Platz. Im Supermarkt ist die Reisegruppe wieder vereint. Man einigt sich die großen Fleischportionen auf zwei Haushalte zu verteilen. Milch, Eier, Butter usw……
Habe ich schon erwähnt das heute ein Regentag ist. 😩 Frühstück noch auf dem Parkplatz. Nach dem Einkaufsmarathon redlich verdient. Zum geplanten Campingplatz, welcher uns über das Wochenende beherbergen soll, sind es nur noch 37km.
Irgendwie ist das mit dem Campingplatz echt beschissen. Es ging schon bei der Zufahrt los. Michael verschätzt sich und rutscht mit den rechten Hinterreifen in den Graben.😩

Schnell sind einge Einheimische da und geben Ratschläge. Michael packt den Wagenheber aus und ich beschließe ihn direkt an der Felge anzusetzen. Ist in meinen Augen die einzigste Chance da der Wagen aufsitzt. Mit Steinen einen Sockel, neben dem Reifen im Graben, für den Wagenheber gemacht. Drücke gegen den Felgenwulst und Versuche den Zwilling anzuheben um Steine unter zu packen. Die Steine des Sockels brechen und dem Druck.

Neue Steine und nochmal. Das Spiel wiederholt sich. Der erste Versuch würde zu früh gestartet und so heben wir den Zwilling Stück um Stück und packen Steine unter. Der zweite Versuch glückt, Michael ist frei.
Es geht auf den Campingplatz. Blöde Idee, ist ein Naturboden und habe ich schon erwähnt, es regnet heute. Bis die Autos „optimal“ stehen, sehen unsere Schuhe aus wie ……..🤮.
Noch nie sind wir so im Dreck gestanden. Was soll’s, Wasser, Strom und ein genehmigter Standplatz, den wir uns mit einem Dutzend Pfauen teilen. Einen müsste ich schon vom Dach jagen.
Wir legen Papier, alte Zeitungen oder Tüten, aus, um dem Dreck Herr zu werden.

35,0760868, -2,5865313

So sah der Tag aus:

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