Tag 25 – Der Wecker klingelt.

Und das um 6:30. Wir wollen rechtzeitig fertig zur Abfahrt sein. Es sind zwar nur 15 Minuten zum Fährhafen, aber der Teufel ist bekanntlich ein Eichhörnchen. Noch in der Nacht habe ich den Boiler begonnen, lautlos mit 12 Volt, aufzuheizen. Erfolgreich, den das Wasser war hervorragend und die Batterie steht bei voller Innenbeleuchtung nach dem aufstehen auf 13,2 Volt, wie immer.
Die Waschungen gehen schnell vonstatten und um 7:00h sind wir schon halb angezogen. Zügig beginnt das aufräumen.
Nach deutscher Pünktlichkeit sind wir 5 Minuten vor der Zeit losgefahren und dadurch die Ersten an der Schranke. So wie es aussieht, müssen wir rückwärts auf die Fähre. Vielleicht reicht der Platz für die Ersten zum wenden auf dem Deck. Wir werden sehen.
Wir vertreiben uns die Zeit mit Geschichten von früheren Fähr-Erlebnissen. Da gibt es einiges zu erzählen.
Der Einweiser belustigt uns. Irgendwie hat er eine Körpersprache die anscheinend keiner versteht. Er versucht mehreren Leuten gleichzeitig Kommandos zu geben, was einfach nicht klappen will. Er wir dann lauter und hecktischer, was die Situation aber nicht wirklich klärt.

Das Fährschiff ist da und Michael und ich müssen rückwärts auffahren. Korregiere meinen Parkplatz um 20cm, damit ich die Beifahrertür öffnen kann. Michael steht mit seinem Dickschiff links von mir. Zwei Treppen hoch und eine Sitzgruppe in Beschlag genommen. Draußen in der Meerenge war es ganz schön holprig. Dago und Andrea sind nach draußen gegangen und haben sich vom Wind die Haare zerzausen lassen.
In Ceuta waren wir die Letzten die von Board gingen. Dann durch Ceuta und eine Tankstelle angefahren. Noch 7 Liter waren im Tank und ich konnte 113 Liter (1,304€) nachtanken. Gleich noch zwei Kanister mit Benzin für das Aggregat gefüllt. Nächster Halt Krankenhaus. Dort auf dem Parkplatz bekommt man einen QR-Code ausgehändigt. Mit dem kann man an die Grenze fahren. Wir erfahren, das gilt nur für PKW, nicht für Wohnmobile. Die Wohnmobile können direkt an die Grenze fahren. Also runter vom Berg, ab an die Grenze.
Die hat sich in den vergangenen 39 Jahren mächtig verändert und ihren Flair verloren. Das einzige was geblieben ist, ist das Abfertigungstempo. Gefühlt habe ich jedem Uniformierten meinen am Gürtel hängenden Laetherman dreimal gezeigt und Uniformierte gibt es unzählige! Die Schlange rückt nur sehr langsam vor. Die Wartenden veranstalten aus Protest ein Hauptkonzert, mehrmals. Das juckt die Beamten in keiner Weise. Am Ende werden Michael und ich aus der Reihe auf die Seite gewunken. Nicht das es an der Seite schneller geht. Keiner kommt und kümmert sich um uns. Plötzlich hat das Warten ein Ende, sie sind da, mit Hund. Man entdeckt in meiner Türablage ein billiges Pfefferspray und das löst eine gewisse Reaktion aus. Durch Zufall und nicht durch systematisches Suchen findet der Zöllner die Fernsteuerung der Drohne. Die Einfuhr von Drohnen ist in Marokko verboten, das war mir schon klar. Ich erklärte das die Drohne Zuhause ist, und ich nur die Steuerung übersehen habe. Das wird akzeptiert und die Sachen lagern jetzt beim Zoll bis ich ausreise. Das war natürlich ein ewiges hin und her. Mal ging die „Unterhaltung“ in französisch, mal in Englisch, und auch die Gestensprache war im Einsatz.
Alle Formalitäten erledigt, wir können einreisen. Vor der allerletzten Kontrolle bemerke ich, dass mein Handy nicht am Platz ist. Ich schere aus der Reihe aus und suche im Wagen. Erfolglos. Ich gehe an die zwei Schalter und Frage nach, ob ich mein Handy irgendwo liegen gelassen habe. Ein Versuch das Handy über die App „Gerät Orten“ schlägt fehl, da ich beim auffahren auf die Fähre die Datenleitung abgeschaltet habe. Ortungsergebnis in Ceuta, das Handy ist in Algeciras, blöd!
Nach zwanzig Minuten finden wir das Handy in der Ablage unterm Lenkrad. Ich werde alt und schusselig. Michael und Andrea haben derweil außerhalb auf der Landstraße angehalten und gewartet.
Die Fahrt der Küste entlang nach Martil war beeindruckend. Ich habe vergeblich die alten Bilder im Kopf gesucht. Zumindest habe ich nichts, aber auch gar nichts, gefunden was eine Ähnlichkeit aufweist. Der Campingplatz in Martil ist dauerhaft geschossen und so sind wir auf einem Parkplatz am Strand gelandet.
Nachdem die Fahrzeuge geparkt waren und der wohlverdiente Mittagskaffee getrunken war, ginge wir, außer Dago, in die Stadt. Ein Geldautomat und der Telekom-Laden war das Ziel. Michael hat es nicht geschafft, seine SIM-Karte zu aktivieren, bzw das Guthaben aufzuladen.
Beides war schnell erledigt und es ging über den Markt zum Parkplatz zurück. Michael versuchte bei diesem Gang Maps aufzurufen. Ging nicht. Im Wohnmobil angekommen haben wir meine SIM-Karte eingebaut und das zuvor gelernte angewandt. Die Gruppe trennte sich zum Abendessen und ich versuchte einen Hotspot einzurichten. Alles soweit gut, nur am Endgerät heißt es: kein Internet. Nach mehrmaligem hin und her den Hotspot abgemeldet und mit dem Marokko-Handy versucht ins Internet zu gehen. Negativ.
Das Abendessen verschlungen, das mittägliche Frühstück ist heute ausgefallen, und offline diese Zeilen getippt. Nachher kommt vielleicht Michael vorbei und er kennt vielleicht eine Lösung.
Wie ihr lesen könnt, ist eine Lösung gefunden.
Ich werde wenn sich die Sache normalisiert, Bilder und weitere Infos hier nachtragen.
35,6148316, -5,2701183

Hier einmal der erste Versuch mit dem Tracking-Programm. Bin oftmals überfordert und werde das versuchen nachzuarbeiten.

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