Tag 15 – Nach stürmischer Nacht

Ronda, es ist kurz nach 5 Uhr und die Nacht ist zu Ende. Der extremen Windböen schüttel das Wohnmobil kräftig durch. Laut meinen Informationen ist der Fährverkehr von und nach Marokko seit gestern eingestellt. Dagmar ist zweimal aus dem (Tief) Schlaf gerissen worden und wollte jetzt unten schlafen. Ja, ich hätte gestern Abend die Stützen ausfahren sollen, aber mehrere Umstände haben das leider verhindert. Ein Umbau der Betten ist zwar möglich, aber dann doch sehr umständlich. Der Wind wird deswegen auch nicht weniger.
Dagmar hat eine Weile unten gesessen und gelesen, während ich oben versucht habe, weiter zu schlafen. Meine Nase geht im liegen zu und ich möchte kein Nasenspray mehr benutzen. Ein harmloses Meerwasserspray ist dem Problem aber nicht gewachsen. Im sitzen geht es uns so haben wir Plätze getauscht. Prinzessin liegt jetzt wieder oben und ich sitze und kann wieder atmen. Es herrschen im Augenblick Bedingungen bei denen ich meinen Klappalkoven verfluche. Die Silikondichtungen sind überfordert und die Eisbären versuchen durch die Ritzen einzudringen. Um es trotz querhängenden Vorhängen einigermaßen angenehm zu haben, stelle ich die Heizungleistung höher ein und mache mir Gedanken, wie ich auf eine Verschlechterung der Bedingungen reagiere.
Den Alkoven geschlossen lassen, aber das Bett ausziehen und das „Schlupfloch“ mit einer Decke „verschließen“ und unten schlafen.
Aber dieses Sch***Wetter wird ja irgendwann aufhören.

Es ist jetzt 6 Uhr und anscheinend lässt der Wind nach, aber man soll den Tag nicht vor dem Abendessen loben! Ich greife jetzt mein Buch und lese ein bisschen.
Dago ist nochmal eingeschlafen und ich wollte sie nicht aufwecken. Bin dann auf dem gedrehten Beifahrersitz eingenickt. Das hat mir mein Rücken übel genommen. Ein Sch***Tag!
Jetzt so gegen 11 Uhr ist alles in Butter. Die Sonne scheint und die Windböen sind erträglich. Aber der fehlende, oder falsche Schlaf hat uns gerädert. Was soll’s, ich ziehe das Dach herunter und es geht auf die Straße.
Huch, da ist ein Lidl keine 500m nach dem späten losfahren. Haben gute Erfahrungen mit dem Baguette dort gemacht. Schnell den Blinker gesetzt und zwei Baguette und 1 Liter Milch gekauft. Franz beigebracht wo ich frühstücken möchte.
Bei Atajate an der A369
Kurt gibt nach und korrigiert seine Berechnung. Die neue Strecke ist sogar kürzer.

Frühstücksplatz bei Atajate


Im Rückspiegel den blauen Himmel und vor uns die Wolken. Auch hier ist der Wind sehr launisch und schüttelt ab und zu den Wagen durch.
Hier zwei Bilder aus dem Video der Dashcam.

An dem Baum sieht man den Wind sehr gut.


Auch die Palmen werden verstubelt.


Sind bis kurz vor Algeciras zu Carlos gefahren. Haben mit der Juniorchefin verhandelt und haben ein Angebot für die Fähre Algeciras-Ceute bekommen. Hin und zurück mit offenem Datum für 260€. Dann begannen die Verhandlungen für Michael und Andrea mit ihrem umgebauten LKW. Nach kurzem, aber zähem Ringen den selben Preis herausgeschlagen.
Durch die schlechte Nacht und der schweren Streckenführung bin ich bisschen platt und wir haben uns 500m vom Ticketbüro entfernt auf einen (hässlichen) Parkplatz gestellt. Es gibt hier sicher kein Foto „Blick aus dem Wohnzimmerfenster“
36,1790774, -5,4393546

Per WhatsApp Michael informiert und der hat mich prompt mit Videoanruf kontaktiert.
Der ist auch schon unterwegs und hat die ersten 390km hinter sich gebracht.

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Eine Antwort zu Tag 15 – Nach stürmischer Nacht

  1. Michael Hausmann sagt:

    Danke für die zähen Verhandlungen bei Carlos!
    Liebe Grüße
    Die Bunkerländer auf Tour

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