Fast auf der Höhe von Oulu

Nun sind wir schon drei Wochen unterwegs und in den Vorräten, egal ob Essen oder Medizin, klaffen die ersten Lücken. Vieles geht immer einfacher von der Hand, Routine ist durch nichts zu ersetzen. Das Raumgefühl im neuen Mobil ist toll. Wie schon Mal geschrieben, die Fußbodenheizung ist genial. Wenn du aus dem Bett kommst, auf die Toilette humpelst und nebenbei das Thermometer abcheckst. Raum- und Bodentemperatur 17°. Da wird der Entschluß gefaßt, einzuheizen. Ein Tastendruck um das Display aufzuwecken, ein Zweiter um die Heizung zu starten. Innerhalb kürzester Zeit erwärmt sich der Boden. Beim Verlassen der Dusche, Raumtemperatur 18°, Fußboden 23° . Auf dem CP hatten wir Strom im Pauschalpreis für 5€/Tag. Natürlich hat der Schwabe da morgens elektrisch eingeheizt, aber das war nicht so gut. Innerhalb kurzer Zeit war die Raumluft sehr warm und der Boden immer noch unangenehm kalt. Daraufhin wurde der E-Heizer wieder in die Staubox geräumt.
Wobei ich vermute das im hohen Norden eine Kühlbox vom Netz nehmen muß um genügend Strom zu haben. Klar, wenn ich optimal stehe und Morgensonne auf die Solarzellen trifft, ist alles im grünen Bereich. Was aber wenn es trübe ist und regnet? In ein paar Tagen bin ich klüger.
Reden wir über das Entsorgungsproblem. Die Trenntoilette bewährt sich von Tag zu Tag. Sie riecht nicht, nimmt normales Toilettenpapier und hat ein großes Volumen. Sie wurde das erste Mal auf dem CP vor ein paar Tagen, wegen der optimalen Entsorgung, geleert. Ja, es gibt angenehmere Tätigkeiten, aber da muß man durch. Den Beutel, dessen Rand stramm über dem Eimer liegt, an den Griffen geschnappt, Tüte verknotet und gefahrlos entnommen. Zum Restmüll gebracht und neuen Beutel im Eimer befestigt. Apropos Tüte, da haben wir spezielle Tüten besorgt. Die Originalen sind kompostierbar und 2-3 Wochen im Einsatz stabil. Da wir über den Restmüll unterwegs entsorgen, war mir das Zeitfenster der originalen Tüte zu klein. Es gibt schwarze, formstabile Tüten, die sind bei uns im Einsatz. Der Urin wird im 30-Liter Außentank aufgefangen und ist ausreichend groß. Er hat ein elektrisches Ablaßventil, sodass man nicht auf Knien unterm Wagen rum fummeln muß. Es war nie ein Problem ihn zu leeren.
Der Abwassertank ist mit 105 Litern fast zu klein. Das haben wir auf dem CP beim Wäschewaschen bemerkt. Beim Trail lief der Tank über. Gut, das waren 4 Übernachtungen. Duschen, Kochen, Abwasch, da kommt was zusammen. Das überlaufen ist nicht wirklich ein Problem. Der Überlauf sitzt unterm Wagen beim Ablauf der Dusche. Bevor das Spülwasser bei vollem Tank in der Duschwanne auftaucht, läuft es dort ins Freie.
Am Aggregat muss ich nacharbeiten. Das ist schon laut. Obwohl wir immer sehr einsam stehen und dort alles, was über Wind- und Wasserrauschen ist, laut wirkt. Innen schließt sich immer irgendwas an, im gleichen Takt mitzuschnarren. Außen ist es fast okay. Ich werde einen zusätzlichen Schalldämpfer, ähnlich der einer Standheizung, anbauen und noch eine weiter dünne Schicht Dämmung aufbringen.
Wir sind wieder unterwegs.
Es geht nach Norden, die 4er (E75) bis Kärsämäki, dann östlich auf der 28er bis kurz vor Otanmäki. Eine Schotterstraße bis Vuolijoki. Die 879, dann 800. In Vaala waren wir einkaufen und keine 15km später unsern Platz gefunden.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Fast auf der Höhe von Oulu

  1. Wolfgang sagt:

    Da ist es aber recht einsam. Habt ihr euch auch nicht verirrt?

  2. Peter Trunner sagt:

    Nein, wir stehen fast immer so. Ich habe ein gutes Auge für einsame Plätze.

Kommentare sind geschlossen.