Endlich wieder Internet.

Wir haben Rovaniemi über die 78 und gleich 926 gen Süden verlassen. Es treibt uns mit dem Kemijoki (joki=Fluss) zur Ostsee hinunter. Die Straße führt über einen langen, geschwungenen Damm und vor uns taucht eine „Insel“ auf. Scherzhaft bemerke ich zu Dago: „Ich fahr Mal langsam, damit ich an der Einfahrt auf unseren Nachtplatz nicht vorbei fahre.“ Dago lacht und ich steige in die Eisen! Es gibt auf der „Insel“ einen Schotterplatz und mehrere Zufahrten ins Wasser. Der Platz wird für eine Nacht gebucht.


Heute, Freitag 23.08., ist wieder ein Regentag. Es begann ganz harmlos mit bedecktem Himmel und ging dann über in leichten Dauerregen bei 13°.
Immer dem Fluß entlang wollten wir zwei Kirchen besichtigen, aber die Hälfte war schon verschlossen. Die Saison endet hier leider schon Mitte August.


In Kimi haben wir die Autobahn nach Tornio genommen. Dort wollen wir den Tornionjoki, Grenzfluss Schweden-Finnland nach Norden folgen. Ja, richtig vermutet. Im Finnischen werden die Flüsse (joki) nach der Mündungsstadt (Tornio) benannt. Der Tornionjoki ist der längste ungebändigtigte Fluß in Europa. Nachdem die Hälfte der Kirchen und Museen zu sind, halten wir uns an die Stromschnellen. Zuerst Kukkolankoski (koski=Stromschnellen) 3500m mit fast 14m Fallhöhe, dann Matkakoski, die fand ich beeindruckender, da nicht so breit.

Die Häuser sind schon Schweden.

Nun stehen wir oberhalb der Stromschnellen auf einem normalen Parkplatz mit wunderbarer Aussicht auf den Fluß.


24.08. Es regnet nicht mehr. Sind dem Tornionjoki weiter flussaufwärts gefolgt. Beeindruckend wie der Fluß sich verändert. Breit plätschert er dahin, sowie es enger wird rauscht die Urgewalt dahin.
Ganz unspektakulär, im Gegensatz zu der Straße bei Rovaniemi, queren wir hier den Polarkreis. Zugegeben auf einem Parkplatz mit aufgezeichneten PK und Souvenir-Shop.
Bei Pello weichen wir von der Route des Reiseführers ab und bleiben im Tal nordwärts. Bei Kolari verlassen wir die E8 und biegen auf die 80 nach Kittilä ab. Bei Kurtakko sagt unser „Franz“ geradeaus. Ich denke nichts böses und Dago meint: „Du bist von der Hauptstraße abgebogen!“ Ich sage: „Glaube nicht das Franz die Rote Straße verlässt um auf einer Weißen weiter zu fahren.“ Doch tatsächlich, Franz hat uns auf die garnicht so schlechte weiße Straße geführt. Spielt ja keine Rolle, denke ich. Wundere mich bei der nächsten Entscheidung von Franz und ignoriere sein rechtsab bei Kittilä, wo er erst die 80er und dann weiße Straßen in nordöstlicher Richtung fahren möchte.
Ich fahre auf der 79 weiter bis Sirkka. Dort nehme ich gegen den Willen von Franz die 956 und dann die 955 mit der Ausschilderung „Inari“. Franz will immernoch umdrehen, aber ich setzte mich durch. Ich will hier keine weißen Straßen fahren! Plötzlich überfällt mich der Gedanke daß Franz etwas weiß, was der Kartenhersteller nicht wusste, die Straße wird schlechter und es kommt Schotter unter meine Räder. Franz will immernoch umdrehen. Die Schilder sagen „Inari 170km“ und Franz „umdrehen Inari 200irgendwas Kilometer“. Ich fluche still in mich hinein.
Weiß nicht wie die Straße vom Franz aussehen würde. Egal, irgendwann gibt mir Franz Recht uns sagt „geradeaus Inari 152km“ und immernoch Schotter.
Dago blättert im Reiseführer und zitiert: „ab Pokka endlich wieder glatte Straßen“ und ich hoffe das der nicht im Winter hier war und sowas wie Ironie niederschreibt.
Aber alles jammern über schlechte Straßen hilft überm Polarkreis nicht wirklich. Und so tut sich vor uns ein wirklich schönes Plätzchen zum Übernachten direkt am Kapsaljoki vor Vierelä.

(wer sieht uns?)
Bilder werden nachgereicht wenn ich WLAN finde. Ich habe leider einen alten Handyvertrag der das mit dem Internet und den Gebühren Recht komisch regelt, komme aber im Augenblick nicht aus dem Vertrag.

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